SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

leicht.
    „Die Frage ist, soll ich diesen Holzköpfen stecken, um was es hier geht? Können wir das verantworten? Wird die Geheimhaltung darunter leiden? Herrschaften, wer kann mir einen brauchbaren Ratschlag oder gar eine Alternative aufzeigen?“
    Professor Dr. Dr. Hansen ließ seine Augen über die vor ihm aufgereihten Gesichter gleiten, abtastend, wartend.
    „Können die Sachen nicht mit den russischen Maschinen transportiert werden?“
    „Eben nicht, einige der Teile haben einen zu großen Durchmesser, selbst die Antonov ist im Laderaum nicht hoch genug!“
    „Und mit einem der neuartigen Airlifter?“
    „Sind die Teile zerlegbar?“
    „Auch nicht! Negativ!“
    „Und die neuen Airbus-Belugas?“
    „Sind noch nicht genügend getestet und würden ein großes Risiko darstellen, was übrigens auch für den eben genannten Airlifter zutrifft.“
    „Wenn wir keine Alternative haben, muss der erste Beluga eben seine Testflüge mit dieser Ladung machen, auf Deubel komm raus, oder alles geht den Bach runter, Kollegen!“
    Die Stimme kam von einer weiblichen Person, die von allen bisher unbemerkt in den Raum getreten war und auf der sich nun die erstaunten und weniger erstaunten Blicke fast aller Anwesenden richteten.
    „Ah, guten Tag, Ute, wir hatten dich noch gar nicht erwartet, deine Maschine sollte doch erst heute Abend eintrudeln!“
    „Ich weiß, Herr Professor, aber der Bund hatte gerade noch zwei Plätze in einer russischen Antonow frei. Ergebnis des Auftauens zwischen Ost und West!“
    „Darf ich vorstellen? Fräulein Ute von Braun!“, rief er laut in den Saal.
    Ute streckte die Hand zum Gruß aus und der Professor nahm diese mit einem angedeuteten Handkuss nach alt hergebrachter Manier entgegen.
    „Was dich hierher führt, ist allen Anwesenden mehr oder weniger bekannt, nur es weiß niemand um den Grad der Wichtigkeit.“
    Die Menschen im Saal schauten Ute auf Antwort wartend an.
    „Ich glaube schon, dass es wichtig ist“, sagte sie und hob eine prall gefüllte Diplomatentasche für alle sichtbar in die Höhe.
    „In dieser Tasche habe ich Digitalaufnahmen und CDs unserer ersten Tauchgänge vor Mutrah, die außer mir nur noch wenige andere Personen gesehen haben und eine davon wartet draußen vor der Tür!“
    „Wer ist es, Ute?“
    „Der Erste Offizier der M/S Atlante, derzeit M/V Sobek, Jan Huber, der die Thetis beim letzten Tauchgang steuerte.“
    „Was hat der Erste Offizier des Schiffes mit dem Tauchgang zu tun?“
    „Das erzähle ich Ihnen bei nächster Gelegenheit, nur so weit, wir hatten niemand anderen mehr zur Verfügung, der das Boot beherrschte!“
    „Lassen Sie ihn rein, Ute!“
    Ute sah, während sie Front zum Eingang machte und im Begriff war, den Türgriff in die Hand zu nehmen, dass die rechteckige Uhr mit Digitalanzeige, hoch oben über dem Rednerpult, 9:36 Uhr Ortszeit anzeigte.
    In genau diesem Augenblick leuchtete einer der drei großen Bildschirme an der Wand unter eben dieser Uhr, über dem ein weißes Plastikschild mit gelben Buchstaben und dem Wort „ULURU“ auf und eine rote Warnblinkleuchte seitlich des Bildschirmes montiert zwang alle Blicke und Sinne der Menschen im Saal in seinen Bann.
    Der Bildschirm flackerte.
    Dort rannten Menschen kreuz und quer über eine steinige, mit spärlicher Vegetation bewachsene Ebene, getaucht in ein diffuses Tageslicht, welches sehr nach einem heftigen Unwetter aussah und in dem das eigentliche rote Felsgestein in gespenstischem Schwarz glänzte.
    Diverse Panikstimmen erschollen aus den Lautsprechern und überfluteten den Saal.
    Im Hintergrund erkannten alle zusammenbrechende Militärzelte, durch die Luft wirbelnde Gestrüppreste sowie einen sich in alle Einzelteile auflösenden Sykorsky-Hubschrauber, bevor starke Erschütterungen die aufnehmende Kamera umwarf.
    Schwere Blitzeinschläge wurden von der am Boden liegenden Kamera noch aufgenommen, bevor jede Verbindung abbrach.
    „What bullshit happened?“, war alles, was man im Saal vernahm, während ich, Jan Huber und Gast in diesen Gefilden, die Tür hinter mir ins Schloss zog.

„BORIS“
     
     
    Der Roboter „Boris“ stellte den bisherigen größten Glücksfall wegen seiner Datenmenge dar, die er anscheinend bereitwillig an die Forscher weitergab, egal ob die diese verstanden oder auch nicht.
    Meistens nicht.
    „Boris“ brachte sie auf die richtige Spur, ließ seine Entdecker Laurie, Bill, die Brüder Vinogradow, Michael Yakutin und all die anderen im ständigen Einsatz