SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

sonderlich.
    Die kleinen Gestalten wurden von anderen größeren, die in diverse verschiedenfarbige Monturen steckten und sehr menschlich aussahen, befehligt oder dirigiert, wie es schien.
    Und eines war ihm umgehend klar: Es herrschte offenbar eine gewisse Panik zwischen den anwesenden Akteuren.
    Auf einem riesigen Panoramaschirm erblickte Mark die blau und weiß schillernde, teils braun und gelb durchbrochene Oberfläche eines Planeten in rasender Geschwindigkeit auf ihn zukommen.
    Er traute seinen weit aufgerissenen Augen nicht.
    Das war doch?
    RICHTIG, Mutter Erde mit den unverwechselbaren Konturen Afrikas und Asiens, wenn auch physisch näher aneinander liegend, als ihm bekannt und auf dem das nördliche Europa bis zum mittleren Teil, dem heutigen Südfrankreich gleißend, weiß hervortrat, am unteren Bildrand jedoch grün und blau, dabei größer und größer werdend.
    Die Hektik der Leute um ihn herum nahm zu und schon fast groteske Formen an.
    Er vernahm Stimmen, aus dessen Gewirr er aber kein Wort verstand.
    Um Mark herum vibrierte alles, der Boden, die Instrumente und Bildschirme.
    Er jedoch lag still und ruhig.
    Schwere Erschütterungen schleuderten die kleinen weißen Wesen und einen Großteil der menschenähnlichen Gestalten durch den Raum.
    Mark lag still und ruhig.
    Der Panoramaschirm, ausgefüllt mit gleißendem orangefarbigem Feuer, zerstörte das Bild der nahen arktischen weiß glänzenden Oberfläche, erlosch in grellem Aufblitzen.
    Das Nächste, was Mark wahrnahm, war ein bebrilltes Gesicht nahe des seinen und strahlend blaue Augen, die durch Brillengläser übergroß auf ihn herabsahen.
    Es fiel ihm schwer, doch dann, nach einigen Versuchen, hörte er seine Stimme sagen: „Mir scheint, ich bin zurück.“
    Die Brillengläser mit den vergrößerten Augen und der dazugehörende Kopf bestätigten nickend, doch mit gewissem Unverständnis.
    Mark versuchte, auf die Beine zu kommen und bemerkte, aus den Augenwinkeln heraus, dass die riesige Kugel schwebte und schon ein Großteil das nächste Deck über ihm durchdrungen hatte.
    Sein nächster Blick galt seinen Leuten, die, außer dem Brillenträger, alle das einzigartige Schauspiel mit zurückgelegten Köpfen betrachteten.
    „Leute“, hörte er seine Stimme kräftig und normal, „Leute, zwei von euch in die nächste Liftanlage und rauf aufs nächste Deck. Lasst die Kugel nicht aus den Augen, soweit sie auch steigt oder durch die Decks zu wandern gedenkt!“
    Und während er dies sagte und zwei seiner Gruppe dem nächsten Lift, einer runden Plattform in Bodennähe, entgegeneilten, kam Mark auf seine Beine und damit in die Senkrechte.
    Sein normales Gleichgewicht war neuerlich hergestellt.

F 235
    20:40 Ortszeit
     
     
    Der Kommandant der französischen Fregatte „MONTMATRE“ sowie die restlichen auf der Brücke anwesenden Besatzungsmitglieder sahen gebannt auf die hellblauen bis türkiesgrünen Wasserwirbel voraus, die in einer elektronisch gemessenen Gefechtsentfernung von genau zweieinhalb Seemeilen vor dem Steven, in unnatürlicher Form und sichtbar im abendlichen Restsonnenlicht, wild durcheinander quirlten.
    Aus der Positionsmeldung auf dem GPS-Kartentisch erkannte man klar und deutlich, dass dort die sogenannte Banca Arab liegen musste.
    Noch bevor irgendjemand an Bord damit rechnen konnte, brach das Wasser vor ihnen auf, schäumte weiß wie Ariel in einer Waschmaschine und diesem einzigartigen Wasser-Tohuwabohu erwuchs ein linsenförmiges Etwas, silbrig glänzend und mit einem Gewirr von grünen Linien überzogen, ohne dass auch nur ein Hauch von Lärm oder Luftwirbel spürbar wurde.
    Seewasser floss von ihr in Kaskaden mit Korallen und Muschelsand vermischt herab.
    Das Objekt stieg in eine Höhe auf, die nahezu genau der des Radarmastes der Montmartre entsprach.
    Auf der Brücke sprachen diverse Detektoren an, Warnlichter blinkten, der Magnetkompass spielte verrückt, dergleichen der elektronische Girokompass der Kaffeemaschine, überhaupt alles an Bord, was irgenwie mit Elektonik oder Elektromechanik zu tun hatte.
    Die verschiedenen Radare versagten ihren Dienst, ebenso die automatischen Zielsucheinrichtungen der Bordwaffen.
    Der Obermaat am Sonar sank ungläubig auf seinem pneumatischen Sitz zusammen.
    Guten Tag, Steinzeit , dachte er.
    Niemand geriet jedoch in reale Panik.
    Dafür war schlicht und einfach keine Zeit.
    Sekunden später war die Fregatte in ein gleißendes weißes Licht getaucht, derweil das Flugobjekt mittig über dem