SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
noch von mir hören!“
Ich nehme an, wir alle dachten, dass die Typen nun unsere Thetis angreifen würden, doch weit gefehlt, sie nahmen Reißaus.
Das passte in kein etabliertes Konzept.
Im hellen Licht der Brennarbeiten konnten wir durch die vordere Sichtscheibe unseren Klaus, den Steuermann des Tauchbootes, erkennen, welcher ständig die Position des Bootes korrigierte und anscheinend für nichts anderes im Augenblick zu haben war.
Jetzt war seine absolute Konzentration gefragt.
Die fünf Flüchtigen hatten den Bildschirm in ihrem Kugelgefährt, inklusive des „Quersehers“ oder „Schielers“, verlassen, als der Meeresgrund rund um die beiden noch im Meeresboden steckenden Sphären aufbrach und aus dem Boden ringsum Millionen von handtellergroßen Blasen aufstiegen.
Methangas wie im Bermudadreieck?
Mir lief es eiskalt den Rücken runter, das Bermudaproblem gab es hier im Teufelsdreieck, genauso, wie ich es befürchtet hatte.
Die auf dem Meeresboden aufgestellte Kamera zur Dokumentation der Arbeiten an den Sphären gab den Geist auf, stürzte wahrscheinlich um, versank im Schlick.
Die Milliarden Methangasblasen stiegen und stiegen, unaufhaltsam.
Thetis und das Baby II?
Unsichtbar hinter Schlickwänden, Gasblasen und aufgewirbeltem Mutt-Teilen von Korallen, Fischleibern, Algen und Gesteinsbrocken beträchtlicher Ausmaße.
Gepeinigte, meist unverständlich artikulierte schrille Ausrufe auf der Kommunikationsfrequenz.
Die nächsten Bilder, anscheinend aus einer entfernten Position, wahrscheinlich an Bord der Sobek aufgenommen, zeigten noch immer eine spiegelglatte See.
Die Kamera schwenkte hinüber zur Challenger, auf deren Deck urplötzlich hastende Menschen von einer Seite zur anderen liefen, in die See schaute und allem Anschein nach versuchten, etwas bisher nicht Sichtbares auszumachen.
Am Steven und Heck des enormen Bergungsschiffes entstanden einen Augenblick später weiße Schaumstreifen und aufquirlendes Wasser.
Die riesigen Schrauben der Seitenruder in zwei quer durch das Unterwasserschiff verlaufende Tunnel saugten massenweise Seewasser von Backbord her an und stießen es mit aller Wucht an Steuerbord aus, mit der Absicht, den Schiffskolosssteven seitwärts wegzudrücken.
Zwei Schiffsschrauben der Hauptmaschinen am Heck standen noch still, da deren Inbetriebnahme einige Zeit benötigte, um das Schiff mit aller Macht voranzutreiben.
Auch an Bord des Frachters rannten Leute von den Brückenaufbauten nach vorne, hin zur erhöhten Back, erklommen diese und versuchten anscheinend, die Festmacherleinen, die an einer auf dem Seeboden verankerten Boje befestigt waren, loszuschmeißen.
Mehrere Leute stierten angestrengt von der Back aus über die Reling in die See.
Jetzt zeigte einer mit einem Arm aufs Meer neben ihm und eine Kamera in Nahaufnahme bannte seinen wie zum Schrei aufgerissenen Mund auf den Bildschirm.
Der Seemann war in sichtlicher Panik.
Die Kamera, ich wusste nicht, wo man diese positioniert hatte, machte einen Schwenk nach unten, nahm die Ersten die Oberfläche erreichenden Methanblasen auf, die in rasender Eile mehr und mehr wurden, aufplatzten und die See in Minutenschnelle zum Kochen brachten.
Das eben noch ruhige Meer verwandelte sich in sprudelndes Selterwasser.
Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, wollte schreien, doch kein Ton verließ meinen Mund.
Zuerst kenterte das riesige Bergungsschiff, es verschwand fast waagerecht von der Wasseroberfläche.
Minuten später geschah das Gleiche mit dem Frachter, welcher zu diesem Zeitpunkt etwas an Fahrt aufgenommen hatte.
Auch der tauchte waagerecht ab, als sei ihm der übliche Auftrieb, den das Wasser bot, urplötzlich entzogen worden.
Milliarden und Abermilliarden Gasbläschen machten im Nu Schluss mit jeglichem Auftrieb.
Es geschah vor unseren Augen, genau in der gleichen Art und Weise, wie es Forscher unlängst als die mögliche Ursache des urplötzlichen Schiffs- und Flugzeugverschwindens in diversen Seegebieten als einzig wirklich plausible Erklärung in den Raum stellten.
Die Sobek blieb vorerst verschont, außerhalb des Gefahrenbereiches.
Und von den fünf Roswelltypen in ihrer durchsichtigen Kugel sah man keine Spur, es sei denn, dieses hellweiß leuchtende Etwas, welches Bruchteile von Sekunden unbeachtet am rechten äußeren Bildrand vorbeiwischte, stand in Verbindung mit dem Geschehen.
Das Chaos hatte nur wenige Minuten gedauert, obwohl es mir wie Stunden erschien.
Die UKW-Frequenz des
Weitere Kostenlose Bücher