Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
Vom Netzwerk:
Kreditabzüge zu erhöhen und Hunderte wichtiger Sachen mehr, entschieden nur wenige, nicht das Volk, obwohl es, nach der Einführung der Ringe und des eingepflanzten Tra!kya-Chips, einfach gewesen wäre, jeden Einzelnen beim Erreichen eines gewissen Mindestalter abstimmen zu lassen, sogar von der eigenen Wohnnische aus. Man tat es nicht, also fällt die Schuld auf alle Vertreter der Völker gleichermaßen zurück!“
    „Es ist also, wenn ich das richtig kapiert habe, nicht nur eine Frage des Wollens oder der Intelligenz, auch wenn die überall ist und in jedem, sogar in Mückenhirnen!“
    „Mücken, Jan?“ Mas-Un schaute mich mit fragenden Augen an, die Schultern nicht verstehend leicht angehoben. Eine sehr menschliche Gestik.
    „Ja, genau, Mücken, klitzekleine Flugsaurier, deren Weibchen mit ihrem Stechrüssel einem Warmblüter, wie zum Beispiel mir, das Blut, meist beim Nachtschlaf, absaugen, um damit ihre eigene Brut großzuziehen. Wachst du von dem Stich oder dem Fluggeräusch auf, stellst du fest, dass das Viech schon das Weite gesucht hat und sich unauffindbar versteckt, bevor du ihm, besser ihr, den Garaus machen konntest. Das ist die Intelligenz, die überall ist!“
    „Interessant, das muss ich mir merken, doch fahren wir fort“, sagte Istkoon, der sich ein Lächeln nicht unterdrücken konnte.
    „Als die großen Kriege abklangen, dann schließlich aufhörten, war die Yot-Ra-Bevölkerung nicht nur wirtschaftlich, sondern auch religiös sowie intellektuell und finanziell zerspalten. Viele Regionen konnten nur mithilfe von Spenden am Leben erhalten werden, was jedoch immer nur den oberen Schichten der Gesellschaft zugutekam. Doch unterdessen gingen die Zwiste weiter. Militärs stichelten Politiker an, um Gelder für Waffen freizustellen, oder Politiker Militärs, damit Machtbereiche erweitert wurden. Und die einfachen Yotraner der verschiedenen Völker litten wie gehabt. Die Umwelt verkam weiterhin. Am Ende verloren alle. Riesige Gebiete Yot-Ras wurden als versteppt oder zu Wüste erklärt. Die schattenspendenden PRI-S waren dort nahezu vollkommen ausgerottet und die Sonne Soyon verbrannte alles, was auch nur versuchte, die Erdkruste zu durchstoßen. Das Chaos an Land war komplett, im Meer fast. Die ersten Berichte, erstellt und veröffentlicht von angesehenen Wissenschaftlern, spielten mit der längst nicht mehr revolutionären Idee, unsere Welt sei unrettbar verloren. Es mussten Wege der Aussiedlung gefunden werden. Und Aussiedlung stand als Pseudonym für das Verlassen Yot-Ras. Sie erstellten Pläne zum Bau So!kias. Die So-Is im Meer kämpften derweil in ihrem Element gegen die verschiedenartigsten Krankheiten, meistens hervorgerufen durch Übersäuerung ihrer Wasserwelt, Verluste der Sauerstoff-Methanmischung, Vernichtung ihrer unterseeischen Anbaugebiete und mentale Schäden hervorgerufen durch die Umstellung der ...“
    „Was für eine Umstellung ist da gemeint?“ Ich konnte nicht anders, musste einfach fragen, obwohl ich das alles für viel zu langatmig hielt.
    Doch dann dachte ich an einen bekannten Schriftsteller, der von einem seiner Fans beim Signieren eines neuen Buches erfuhr, dass jener angeblich sein letztes Buch über die Seeschlacht von Trafalgar gelesen hatte.
    „Wie gefiel es Ihnen?“
    „Gut. Sehr gut. Sehr interessant!“
    „An was Spezielles erinnern Sie sich?“
    „Ah, an Schiffe von Franzosen, Spaniern und Engländern an einer Küste, die sich beschießen, bis sie fast alle versenkten ...“
    „Eine hübsche, kurze Beschreibung“ , war alles, was der Schriftsteller dazu äußern konnte.
    Istkoon hatte wirklich sehr viel Geduld mit mir, gebe ich zu, denn ohne ein Stirnrunzeln oder ärgerlichen Blick knüpfte er da an, wo er musste, um den roten Faden weiter ausrollen zu können.
    „Also Folgendes, den So-Is war klar, dass sie unter den vorherrschenden Umständen keine Überlebenschance in dieser, ihrer Welt hatten, und sie begannen durch gewisse Eingriffe, schon im Mutterleib die Atemorgane zu manipulieren, sodass die gerade Geborenen im Wasser wie auch an Land leben konnten. Es starben aber bei den Versuchen dermaßen viele Neugeborene, dass die ALTENRÄTE es unter Androhung von harten Strafen verboten, weitere Manipulationen vorzunehmen. Die absolut schwerste Strafe für ein Kapitalvergehen, und die Versuche an den So-Is-Babys zählten dazu, bestand aus dem Ausschluss aus der Gemeinschaft, will heißen, sie hatten alle natürlichen ihnen zugestandenen Rechte verwirkt.

Weitere Kostenlose Bücher