SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Plastikschildchen auf einer Fliegerjacke tragen mit der Aufschrift: ICH BIN WIRKLICH DER PILOT!, damit man es glaubt , dachte Doktor Walter bei sich und verkniff sich ein Lächeln nicht.
Der Weißhaarige kam unter der Tragfläche gebückt auf die Gruppe zu. Er wischte sich sein Gesicht vom Schweiß mittels eines rotweiß karierten Tuches frei und richtete seinen Altmännerkörper, welcher in einer kurzen Khakihose steckte, aus der zwei spittelige Beinchen lugten, die in Sandalen endeten, vor dem eben angekommenen Jo auf. Der alte Mann umarmte ihn schulterklopfend und lachend. Jo erwiderte die herzliche Begrüßung mit eben gleichem Schulterklopfen und Schneiden von Grimassen, die einem Lächeln nicht sehr ähnlich sahen. Die Europäer waren perplex.
„Tja, Herrschaften, den Jo kenne ich seit Jahren. Einen guten Führer haben Sie da engagiert, einer der wenigen noch lebenden des Stammes der Wurundjeri. Doch nichts für ungut, Sie beide habe ich natürlich nicht vergessen, meine Herren.“
Er begrüßte die beiden Europäer per kräftigen Handschlag, was die beiden wegen der Kraft, die aus diesen Altmännerhänden ausging, sehr überraschte. Und dieses Augenpaar!
Die Aborigen, von denen zumindest einer kein Anangu war, hatten schon, von Jo beaufsichtigt, angefangen, die Ladung der Cessna 182 herauszuholen und in den Fahrzeugen aufzustapeln.
„Es ist alles dabei, hoffe ich. Ersatzteile für die Wagen, Proviant, Wasser und Bergsteigerausrüstung, soweit die erhältlich war. Der Sheriff Webster in Alice möchte, dass Sie nicht vergessen, dass der Uluru ein äußerst heiliger Berg ist. Er wird ihnen das Besteigen nicht verbieten, das kann er auch nicht, sondern bittet Sie, von Ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen. Sollten Sie trotz allem weitermachen und deswegen Probleme mit den Aborigen auftreten, müssen Sie beide die Suppe allein auslöffeln. Okay?“
„Das ist selbstredend. Wir werden mit Jo alles besprechen, noch bevor weitere Schritte von uns unternommen werden. Aber fürs Erste, vielen Dank für die prompte Lieferung. Was schulden wir ihnen?“
Ein Scheck wechselte kurze Zeit darauf den Besitzer.
Parque Natural del Garraf
„Der Nationalpark von Garraf liegt an der ostspanischen Mittelmeerküste rund 20 Kilometer südwestlich von Barcelona und gilt als Zementlieferant, nicht nur für die nahe Metropole, sondern auch für andere Mittelmeeranrainer wegen des in ihm vorkommenden hochwertigen Kalksandgesteins. Dies zu Ihrer Allgemeininformation über das Felsmassiv des Parks. Wenn Sie also von Castelldefels aus an der Küste aus Westen oder, im anderen Fall von Barcelona, aus Osten kommend den Ort Gava durchqueren und dann die kurvenreiche Gebirgsstraße hinauf Richtung Begas fahren, werden Sie die kleine Kapelle, genannt la hermita de Bruguers, auf der linken Straßenseite, etwas erhöht unter zwei uralten Eichen stehen sehen. Haltet dort auf dem kleinen Parkplatz an, es lohnt. Das umliegende Felsgestein besteht aus rotem Sandstein, eine Insel formend. Von der Kapelle aus führt ein schwieriger, jedoch ohne Steighilfen bezwingbarer Trampelpfad, der eigentlich eine Regenwasserabflussrinne darstellt, durch teilweise dichtes Gestrüpp, bis hinauf zum Kamm, auf dem die Ruinen einer uralten Festung stehen. Diese Festung heißt Castell d’Eramprunya, irgendwann vor langer Zeit erbaut aus rotem Sandstein, gleich dem, der Hermita dort unter ihm und dem umliegenden Gebirge. Ein herrlicher Rundblick über die Küste, dem sogenannten Delta del Llobregat, bis nach Barcelona hin belohnt den, der es schafft, den Felsen zu erklimmen. Außerdem können Sie von dort oben auf die Rümpfe der im Flughafen Prat landenden Flugzeuge sowie auf den olympischen Ruderkanal von Castelldefels schauen.“
Das hatte ihnen der befrackte Portier ihres barcelonaer Hotels in halbwegs verständlichem Englisch aufgrund ihrer Nachfragen erklärt, bevor er ihnen die Autoschlüssel des Mietwagens übergab.
Archäologisch waren er, Uwe, und pantheologisch sie, Silke, interessiert. Beide waren in der deutschen Universitätsstadt Erlangen ansässig. Sie verbrachten ihren ersten Spanienurlaub als bisher noch Verlobte.
Und endlich hatten Uwe und Silke, von jugendlichem Elan getrieben, nach einigen Fehlversuchen, die richtige Autobahn Richtung Sitges und Tarragona erreicht, bogen wie beschrieben rechts Richtung Gava ab, Sitges konnte vorerst warten, bewältigten die kurvenreiche, einspurige Gebirgsstraße und standen nun überwältigt vor dem
Weitere Kostenlose Bücher