SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Schlagseite, Brest meldete schon den Empfang des Mayday Relais, ebenso wie drei Schiffe in der Nähe!“
„Sind unsere Leute geweckt?“
„Noch nicht, bisher hatte ich dazu noch keine Zeit!“
Der Kapitän drückte die Sprechtaste des Interphons: „An alle. Notfall 2! Wachen auf die Brücke, alle anderen Seeleute in der Messe bereithalten!“
Notplan Nr. 1 galt für das Sinken des eigenen Schiffes. Das war nicht der Fall, also lief eben der Notplan Nr. 2 ohne Verzögerung an.
Der „Alte“ schaltete die Decksbeleuchtung ein und befahl drei Matrosen ein superschweres Lastennetz an der Steuerbordseite bereitzulegen, um im Fall der Fälle über Bord gesprungenen Leuten die Chance einzuräumen, an jenem aufentern zu können, was schon für einen erwachsenen und kräftigen Mann bei Seegang und Schiffsbewegung nicht einfach ist, geschweige denn für erschöpfte Frauen oder gar Kinder.
Mehr jedoch konnten wir in dieser Situation nicht anleiern.
Zwei andere Besatzungsmitglieder machten unterdessen eines der zwei Rettungsboote klar, derweil Jan das Verteilen und Anlegen von Schwimmwesten an die eigene Crew beaufsichtigte.
Eine nette Schweinerei zu nachtschlafender Zeit.
Und während er noch in Gedanken verstrickt war ...
Auf dem Uluru
1. Juni
„Mein lieber Gott, hätte ich das gewusst, ich würde dort unten am Lagerfeuer sitzen und nicht am Felsen hängen, wie jetzt. Ich bin einfach zu alt für solche Touren, diese Kletterei bringt mich um, ob du es glaubst oder nicht!“
„Nicht du allein bläst auf dem letzten Astloch, mir geht’s auch nicht besser. Wir sollten ausruhen und uns genügend Wasser in den Rachen laufen lassen bevor wir austrocknen, Bo!“
„Klaus, kannst du erkennen, wie weit es bis zu dem Türchen noch ist?“
„Ja, ich sehe dort etwas Spaltartiges. Das könnte der Punkt sein, vielleicht 50 Meter entfernt, und kurz über mir ist ein Absatz, der uns als Ruhebasis dienen kann.“
Unter ihnen erstreckte sich die savannenartige Tiefebene, vereinzelt mit rachitischen Bäumen und Sträuchern bewachsen, denen man schon aus der Ferne ansah, dass sie schier nach etwas Feuchtem lechzten.
„Ob du es glaubst oder nicht, aber dort, fast nicht mehr erkennbar, scheint mir, trotten unsere Anungafreunde in einer Staubfahne dem Horizont entgegen. Eine schöne Bescherung ist das.“
„Vielleicht kommen die wieder oder werden von einem Megalania verspeist!“
„Was ist ein Megalania?“
„Einige Paläontologen und Einheimische glauben, dass es hier noch die riesigen Raubechsen von gut und gern 9 Metern Länge gibt, die Megalania oder auch Wattagan genannt werden, aber schon seit einer Million Jahre zu existieren aufgehört haben sollten!“
„Prost Mahlzeit. Muss unangenehm sein, solch einem Schoßtier zu begegnen!“
Nach einigen weiteren Klimmzügen kamen die beiden Ausgepowerten auf dem Vorsprung an, der groß genug war, beide, wenn nötig sogar zusätzlich ein Zelt, aufzunehmen.
Sie machten sich sofort an die Arbeit und in wenigen Minuten stand das kleine igluförmige Zweimannzelt, gut verankert auf der Plattform, bereit, genügend Schutz gegen die nächtliche Kälte zu gewähren.
Kleine Zweige und Äste trugen zum qualmenden, Wärme spendenden Lagerfeuer bei.
Das Abendbrot kam aus der Dose.
Die Anangus konnten sie auch mit dem Feldstecher gegen die untergehende Sonne nicht mehr entdecken.
„Abendessen aus der Blechdose“, sagte Klaus plötzlich in die feierliche Stille, „Abendessen aus der Blechdose, das ist genau das Gegenteil von dem, was ich während meiner Studienzeit in New York gewohnt bin.“
„Was hattest du denn so viel besser in New York, mir ging’s damals gar nicht so gut dort!“
„Tja, Bo, eigentlich hätte ich auch keine all zu großen Sprünge machen können, denn genau wie bei euch ist Vater Staat nicht freigiebig genug mit den Stipendien, vor allem nicht, wenn der Bursche jung und voller geiler Lebenslust ist und nie genug Knete besitzt.“
„Sieh mal den herrlichen Sonnenuntergang!“, fuhr Bo dazwischen, „aber fahre nur fort mit deiner Geschichte.“
„Also, eines Abends, es war so im Juni, ja, Anfang Juni, lud mich ein amerikanischer Studienkollege reicher Eltern ins Quo Vadis ein.“
„Ah, das berühmte Restaurant.“
„Genau das, und dort lernte ich eine Persönlichkeit kennen, mein lieber Scholly, und dazu die gesamte Clique, inklusive Weiber.“
„Spann mich nicht auf die Folter, wie hieß der Kerl?“
„T. C. und die
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