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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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Over!“
    „Kommandant, ich glaube, das ist Leutnant Malik. Wir versuchen näher ranzukommen!“
    „Lebt er?“
    „Er lebt, gibt uns jetzt schwache Zeichen mit einer Hand!“
    „Macht schnell. Holt ihn aufs Eis!“
    „Wir versuchen unser Bestes, aber mit Vorsicht, denn der Chopper kann jeden Augenblick in die Spalte stürzen. Ich melde mich, wenn die Aktion beendet ist, over und out!“
    „Der Mann gehört ins Gulag“, war der erste Gedanke, den er auch noch in die Muschel sprach, ohne die Taste loszulassen.
    Ein grober Fehler!
    „Gulag gibt es nicht mehr, wie schade. Wenn der Wandel Mütterchen Russlands so schwachärschig weitergeht, dann gnade uns Gott. Wie kann ein beschissener Leutnant mich so hängen lassen.“
    Das Walkie-Talkie sendete die Gedanken Yuris, in leise Worte gefasst, von ihm selbst nicht erahnt in den Äther, bevor er die Sprechtaste losließ.
    Ben an Bord der Pandora lehnte sich in seinem Kommandantensessel zurück, nahm dabei eine Diskette aus einem der Receiver, streckte den linken Arm in die lauwarme Kabinenluft des Abhörsaales.
    Ein Unteroffizier nahm ihm die Diskette ab und verschwand auch schon durch die Panzertür, die den Raum gegen mögliche Angriffe schützte, wie schon einmal in der Bucht von Tonkin an Bord der PUEBLA geschehen, was allen an Bord noch gut in Erinnerung war und sich nicht wiederholen würde. Die Panzertür schloss hydraulisch schmatzend und wurde außerdem von zwei bewaffneten Soldaten von innen und außen bewacht.
    Vier Minuten später hörte Gus Hatchinson die russischen Sendungen im Original, plus der simultanen Übersetzung.
    „Funker 2.O. Sofortverbindung mit dem Pentagon und Parallelschaltung mit dem Präsidenten. Und das hoppla!!“
    Der Kommandant der K 2243 gab zur gleichen Zeit die ermittelten Schussdaten an den Torpedokontrollraum im abgeschotteten Vorschiff weiter.
    Die Besatzung hielt den Atem an.
    Krieg?
    An Bord der Pandora war urplötzlich die Hölle los. Die Horchstation hatte das Öffnen von Torpedorohrklappen geortet.
    U-Boot-Alarm!!
    Ben erstarrte auf seinem pneumatisch gefederten Sitz und fühlte die ersten Schweißtropfen auf der Stirn und Druck im Magen.
    Und nun?
    Krieg?
    Krieg in der heutigen Zeit der Beinahe-Verbrüderung?

 
     
     
     
     
    DAS VIOLETTE LICHT ERREICHTE
    DEN TALKESSSEL,
    ÄNDERTE DIE FARBGEBUNG
    IN GRELLGELB,
    HERNACH IN EIN GLEISSENDES WEISS.
    ÜBER DEN GIPFELN ERSCHIEN
    EIN STERN,
    RIESIG UND HELL LEUCHTEND.
    SOYON!
    STURMBÖEN WIRBELTEN
    SANDFAHNEN EMPOR.
    DIE ZWEI RIESIGEN KUGELN,
    IN SPIEGELNDEM SILBER,
    STANDEN AUF TELESKOPSTELZEN,
    WIE IN WARTESTELLUNG.
    IN IHREM INNEREN ERWACHTEN
    DIVERSE APPARATUREN ZUM LEBEN.

Mamoud und David
    Djibuti, 2. Juni, morgens
     
     
    Bei Jahve, nahezu zwei Tage hatte man sie in der Hafenkommandantur ohne Anschuldigungen festgehalten.
    Warum nur? , fragten sich die Brüder.
    Gut, man hatte sie bestens behandelt, mit Essen und Trinken versorgt, sogar Datteln aus Torgout in Algerien, die besten und bekanntesten in der arabischen Welt hatten den Speiseplan bereichert. Datteln, deren Blüten von Menschenhand, nicht von Bienen, bestäubt werden. Die männliche Blütenstaude wird in das Blätterdach der Palme hinaufgetragen und gegen die weiblichen Stauden gerieben, damit die „Paarung“ stattfindet.
    Solche Datteln essen zu dürfen, bedeutet einen absoluten Luxus für Mamoud, David und Millionen anderer Menschen, welche mehr oder weniger ausschließlich von „normalen“ Datteln auf dem Mittagstisch leben.
    Und ihnen wurde so etwas aufgetischt?
    Was steckte dahinter?
    Was wollte der „Araber“, was der Somali verstehende Europäer, was der „Dünne“?
    Die Brüder hatten die gesamte Zeit zusammen in dem abgedunkelten und vergitterten Zimmer verbracht. Nur um zur Toilette zu gehen und zur Körperwäsche durften sie dieses unter strenger Bewachung verlassen.
    Und nie waren ihnen auf dem Gang zu den Waschräumen irgendwelche andere Personen begegnet außer die Wächter und ein oder zwei Mal der „Dünne“.
    „Mamoud, lüg nicht, außer diese Sache, die du und Yusuf aus dem Wasser gefischt habt, war da noch was anderes?“
    „David, ich sag es dir jetzt, wo wir allein sind und ich nach Hause will, denn ich hab es satt, hier gefangen rumzuhocken.“
    „Also, schieß los! Ich wusste doch, dass es noch was anderes gab!“
    Von einem nahen Minarett hörten sie, lautsprecherverstärkt, den Muezzin: „La ilah Allah wa Muhammad rasul!“ („Es gibt keinen anderen Gott neben Allah

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