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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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und Mahoma ist sein Prophet!“)
    „Vor ungefähr einem Monat haben wir, das heißt Yusuf und ich, etwas aus der See gezogen, was aussah wie ein kleines Fernsehgerät, so wie es Onkel Ben hat. Es war voller Korallen, Sand und sogar kletterten einige Krebse darauf herum.“
    „Ein Fernseher?“
    „Ja, wie ein Fernseher, aber doch ganz anders, denn nirgends gab es Schalter. Onkel Bens ist so groß wie ein ...“
    Die Tür ging auf und der „Araber“ stand grinsend unter seinem Schnauzbart auf der Schwelle. Hinter ihm erschien das brutale Boxergesicht des Europäers.
    Vom „dünnen“ Brillenträger keine Spur, was die Brüder aber nicht unbedingt beruhigte.
    „So, so“, sagte der „Araber“ grinsend.
    „Na, was für eine Überraschung“, schob das Boxergesicht nach und drängelte in den Raum.
    Den Brüdern war sofort klar, und diesmal ohne Augenkontakt: Sie wurden ständig abgehört, vielleicht sogar gefilmt.
    David reagierte als Erster und legte einen schwachen Protest ein.
    „Wie lange wollen Sie uns denn noch festhalten? Was haben wir verbrochen? Und wo ist unser Freund Yusuf?“
    Die beiden Ersteingetretenen wurden plötzlich von hinten zur Seite geschoben und zwischen denen tauchte der verloren geglaubte Yusuf, mit einem Gipsverband um den Arm, auf. Er schien in bester Verfassung.
    Fast in der Mitte des Raumes trafen die drei lachend aufeinander, wobei Yusufs verbundener linker Unterarm ihnen mehr als ein Mal in die Quere kam.
    Ihre drei „Bewacher“ sahen dem Treiben eher belustigt zu, aber nichtsdestotrotz die einzige Tür mit ihren Körpern blockierend.
    Das „Boxergesicht“ begann zu sprechen.
    In Somali.
    „Jungs, uns allen wäre es lieber, jeder könnte seiner normalen Tätigkeit nachgehen, ihr zum Fischfang auf See und wir den Hafen organisatorisch betreuen. Leider jedoch hat die Sache einen Haken, und zwar die von Mamoud und Yusuf geangelten Gegenstände. Verstehen wir uns?“
    Die Jungen nickten ausgiebig.
    Das Boxergesicht fuhr nun auf Französisch fort: „So, die Jungs sind einverstanden, dass jeder sein vorheriges Leben wieder dort aufnimmt, wo es unterbrochen wurde“, und sah dabei lächelnd und selbstgefällig in die Runde.
    Der „Araber“ sowie der Dünne mit Brille nickten nun ebenfalls.
    „Jetzt steht dem nur noch eins im Wege“, begann das Boxergesicht von Neuem, „Mamoud muss uns diesen, sagen wir mal, Fernseher aushändigen, und falls es noch andere solcher Fundstücke geben sollte, auch diese.“
    David schaute erst seinen Bruder, dann Yusuf an, der nicht verstehend etwas dümmlich auf seine Sandalen hinabsah.
    Yusuf kann doch von den Lippen ablesen , dachte Mamoud, wieso schaut er auf den Boden. Interessiert ihn weder das Gespräch noch unsere Lage?
    Yusufs Reaktion war ihm ein Rätsel.
    Mamoud blickte mit schräg geneigtem Kopf das „Boxergesicht“ an und sagte mit gedrungener Stimme: „Leider, Herr, habe ich den Apparat nicht mehr, denn ...“
    „Was, du hast das Gerät nicht mehr, wo ist es jetzt?“, fuhr der „Dünne“ aufgeregt dazwischen.
    Mamoud sah drei ungleiche Gesichter, aber gleiche, fragende Blicke auf sich gerichtet.
    „Den Fernseher habe ich vor einer Woche an den Trödler Mustafa zusammen mit zwei anderen komischen Sachen abgegeben, gegen 300 Djibuti Francs.“
    Der „Araber“ schlug, seine Augen an die Decke verdrehend, die Hände über dem Kopf zusammen.
    Der „Dünne“ sagte mit eisiger Stimme: „Jungs, ihr und wir müssen alles wieder zusammenbekommen, also los denn, besuchen wir den Mustafa, jetzt sofort. Du, Mamoud, führst uns zu ihm. Und ich hoffe für dich, deinen Bruder und den Freund, dass der Händler noch nichts davon verkauft hat. Sollte dies nicht der Fall sein, die Sachen unauffindbar, dann Gnade euch Jahve, Allah oder alle anderen Götter dieser Erde!“
    Der „Araber“ hatte plötzlich ein Walkie-Talkie in der Hand, gab einige kurze Anweisungen in das Mikrofon und schon erschienen drei bewaffnete Hafenpolizisten auf dem Gang.
    Minuten später verließ die Gruppe die Kommandantur durch einen Hinterausgang, der in einem kleinen Palmenhain endete, an dem eine enge Sandpiste vorbeiführte, auf der zwei Militärjeeps mit laufenden Motoren bereitstanden.

M/S Atlante
    Avilés
     
     
    Die komplette restliche Nacht, den darauffolgenden Tag, bis spät abends fuhr die Atlante aus Sicherheitsgründen neben dem Havaristen her, um im Falle dessen Absaufens die 18 Menschen bergen zu können und, falls nicht, jene zumindest aus den

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