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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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mit Leutnant Soyushin passiert ist, Kommandant!“
    „Sie haben recht, Leutnant Soyushin ist in den Felsspalt gestürzt. Genickbruch. Sie haben ihn auf die LENIN evakuiert. Es tut mir leid!“
    Schweigend gingen die beiden Piloten am Objekt entlang, eine der riesigen Röhren hoch oben über den Köpfen, bis sie das Eis und eine Befehlsstimme aufhielt.
    „Stoi, Herrschaften!“
    Die Piloten drehten sich überrascht um.
    Die Stimme gehörte dem Politoffizier und bestem Schachspieler an Bord, Stanislav Stravinski, leider nicht verwandt mit dem Geigenbauer Stravinski, wie er immer versicherte.
    „Herrschaften, dieser Bereich ist untersagt, auf Befehl des Kommandanten, bis der Spezialtrupp eintrifft!“
    „Spezialtrupp? Was für ein Spezialtrupp?“, hinterfragte Boris, während sein Leutnant schwieg, aber die nutenartige Vertiefung, anscheinend eine Luke oder Tür in der Objektummantelung, betrachtete.
    Der Leutnant stieß unsanft mit einem Ellenbogen in die Hüfte seines Kommandanten.
    Der nahm Notiz davon und schaute den ausgestreckten Arm Sergeis entlang.
    Der Politoffizier wurde nun echt unangenehm und fummelte an der Pistolentasche unter dem weißen Polaranorak herum.
    „Verlassen Sie sofort diesen Ort, oder ich lasse Sie verhaften!“
    „Schon gut, ruhig Blut, Kamerad, wir verduften schon. Ruhig Blut!“
    Rückwärts schreitend verließen die beiden Piloten die Szene, bis diverses Personal ihnen die Sicht auf Stanislav Stravinski nahm.
    „Das kann so nicht im Raum stehen bleiben, Mali!“
    Dem Leutnant war es noch nie passiert, dass sein Vorgesetzter ihn mit der Abkürzung „Mali“ benannte, bestätigte ihm aber, an was er schon seit einigen Minuten innigst dachte: Boris Shukov hatte eine Persönlichkeitsverwandlung durchgemacht.
    Sergei Malshik hörte Boris sagen: „Leutnant, ich muss wissen, was hier läuft, was es mit dieser Luke auf sich hat, wie die Sache weitergeht, wer und was die Spezialtruppe ist, und um das rauszufinden, zähle ich auf Ihre Hilfe.“
    Der Leutnant nickte, antwortete jedoch nicht, da seine Gedanken abwanderten, bis zurück in seine Jugend, als er mit seinem Vater Michail an der Wolga zum Fischen im flachen Uferwasser bis zu den Knien im Mutt stand. Einfache Ruten hatten sie damals besessen. So einfach, dass die Sehnenrollen, in Handarbeit, aus alten Mullbindenrollen hergestellt waren. Sein Vater sagte immer, „den Fischen ist es scheißegal, auf welchen Rollen die Sehnen gewickelt sind, erst mal den Haken im Maul, ist denen das wirklich schnurz, davon gehe man eben aus“.
    Eines Abends, die Sonne verschwand gerade rot glühend hinter einigen Hügeln, warf lange orange- und lilafarbene Streifen über das Firmament, an dem die ersten Sterne noch schwach leuchtend der Nacht vorausgingen und einige Zirruswolken wie Flammen erglühten, erschien über ihnen ein grell weißer Lichtpunkt, wurde größer und größer, einen langen rotweißen Schweif hinterherziehend, fast in Zeitlupe.
    „Ein Komet oder Reste einer Raumkapsel, welche dort oben in der Atmosphäre verglüht“, sagte sein Vater damals und im selben Augenblick lief seine Angelleine aus, dippte Spitze der Rute mit heftigem Rucken bis fast auf das träge fließende Wasser.
    Der weiß glühende Ball verlosch, genauso wie sein Schweif hinter ihm.
    Und Sergei dachte an ein in einem Feuerball verglühendes Raumschiff, nicht nur Reste, und dessen darin eingeschlossene agonierende Besatzung.
    Helden der Nation!
    Der Barsch tat dann doch noch seinen Dienst als Abendmahl, gebraten über offenem Feuer vor dem Zelt an der Wolga, eingewoben in Schwärme von aggressiven Mücken in beinahe Helikoptergröße.
    Das verglühende Raumschiff war passé.
    „... zähle ich auf Ihre Hilfe!“, hallte es jetzt in seinem Hirn nach und koppelte ihn dadurch wieder an die Gegenwart.

Gus Hatchinson
     
     
    Die Meldungen Ben Olsons aus der Sicherheitszone trugen wenig dazu bei, Gus zu beruhigen.
    Eher trat das Gegenteil ein.
    Was ihn aber erst recht aufregte und in Fahrt brachte, war die Meldung bezüglich der georteten karakteristischen Geräusche beim Öffnen von Torpedorohren eines U-Bootes in Schussweite, und das im doch eigentlich derzeitig tiefen Frieden.
    „Funkraum, melden!“
    „Yes Sir, hier Funkraum!“
    „Meldung an den Admiral Michail Gustovich auf der PETER DER GROSSSE I mit folgendem Wortlaut: möglicher Torpedoangriff auf USS Pandora gecheckt. Gegenmaßnahmen werden zu Vernichtung des angreifenden U-Bootes K 2243 führen, wenn

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