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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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gemäßigtes Chaos, welches keine Auswirkungen auf den Weltfrieden hatte.
    Das Castell D`Eramprunya weiter unten glich derweil in Minutenschnelle einem Heerlager.
    Olivgrüne sowie weißgekleidete Gestalten liefen durcheinander. Zwei große Heereszelte wuchsen, von Pinien überragt, aus dem felsigen Boden.
    Der kleine, felsige, vorher überwucherte Trampelpfad zur Höhle glich jetzt einer breiten Schneise, auf der ein Verkehr vergleichbar Barcelonas Rambla herrschte.
    „Schneller, Herrschaften, sind die Leute aus den Restaurants evakuiert und unter welchem Vorwand, ETA oder republikanisches Waffenlager?“, rief eine befehlsgewohnte Stimme ins Getümmel.
    „Unter dem Letztgenannten, Señor“, war die kurze Antwort von irgendwo her.
    „Wie geht es in der Höhle voran?“ Die gleiche Befehlsstimme.
    „Bien, mi General!“
    Ein Offizier mit den Kragenspiegeln eines Brigadegenerals erschien majestätisch vor dem Höhleneingang, ein Oberst folgte ihm auf dem Fuße.
    „Señor, wie Sie sehen, sind unsere Leute dabei, diese flimmernde Wand auf Radioaktivität zu checken. Ich schlage deshalb vor, Sie bleiben vorerst auf genügend Abstand, Señor!“, sagte er laut, dachte aber: Was macht ein so hohes Tier hier jetzt und unangemeldet?
    „Quatsch, wenn hier Radioaktivität herrschen sollte, so nicht erst seit heute, und das hätten unsere wöchentlichen Kontrollflüge über diesem Gebiet angezeigt, denn für so was führen die Chopper Geigerzähler an Bord!“
    Eine Gestalt in weißer Schutzkleidung und geschlossenem Helm kam ihnen entgegen, erblickte den General, grüßte und meldete, den Helm abnehmend: „Keine Radioaktivität, dafür aber ein in den Fels eingearbeitetes Fach, in dem wir Handschuhe unbekannter Textur sowie einige hautfarbene Stöpselchen gefunden haben, deren Sinn und Zweck uns noch unbekannt ist, mi General!“
    „Führen Sie mich, ich will das begutachten!“
    Die drei Männer standen nach einigen Metern vor der flexiblen, von mehreren Flutstrahlern erleuchteten Wand und den roten Sandsteinwänden.
    In ihren Rücken beschäftigtes Treiben.
    Kabel verschiedener Kaliber und Farben wurden verlegt, Steckverbindungen hergestellt.
    An der linken Felswand, versteckt hinter einem Vorsprung, befand sich eine Öffnung im Stil eines kleinen ovalen Schränkchens und darin gestapelt paarweise diese Handschuhe und dazwischen die hautfarbenen Stöpsel, ähnlich denen, die dem Schutz des Gehöres gegen Lärm dienen.
    „Kann ich das anfassen, ist das abgecheckt?“
    „Si, mi General, keinerlei Gefahr, soweit uns bekannt!“
    Der General nahm ein Paar, versuchte die rechte Hand einzuführen.
    „Die sind wohl für Kinder.“
    Und dann schienen die Handschuhe zu wachsen, plötzlich passten sie wie maßgeschneidert.
    Dem General war die Überraschung ins Gesicht geschrieben.
    Die übrigen anwesenden Personen, welche alles beobachteten, starrten ebenfalls auf die Hände des hochgradigen Offiziers.
    Der General sah in die Runde, zuckte mit den Schultern und fragte: „Und nun?“
    Niemand hatte eine Antwort parat.
    „Was ist mit den Stöpseln, wo gehören die hin?“
    „Vielleicht sind das Ohrhörer“, ließ jemand im Hintergrund verlauten.
    Der General sah auf den Stöpsel und meinte: „Schon möglich, ja, könnte sein.“
    Ein Mann in weißem Kittel trat von hinten an den General heran: „Ich schlage vor, wir testen erst einmal, bevor sie diesen Knopf ins Ohr stecken, wer weiß, was Ihnen passieren kann, General, und ich möchte hier keinen Unfall zu verantworten haben!“
    Der General drehte sich um und schaute den weißbekittelten Zivilisten von oben bis unten scheel an, gab dann aber nach.
    „Sie haben recht, Doktor Fernandez, wie ich sehe. Und wen oder was wollen Sie zum Austesten einsetzen?“, fragte der Offizier und stieß einen behandschuhten Zeigefinger gegen das am Kittel angesteckte Plastikschildchen mit der Aufschrift: Doktor Fernandez.
    „Mich selbst, Herr General“, antwortete der Gefragte dem ihn traktierenden Finger schließlich ausweichend.
    „Tapfer, tapfer, Herr Doktor, dann man los!“
    Der Weißbekittelte nahm aus dem Stapel ein Paar Handschuhe, streifte diese langsam über.
    Als Nächstes griff er sich ein Stöpselchen, welches auf dem nächsten Paar Handschuhe lag, und versenkte diesen sehr, sehr behutsam in seinem rechten Ohr, wobei der Handschuh hinderlich zu sein schien.
    Es passierte nichts.
    Alle warteten schlicht und einfach auf etwas, was bis dato nicht geschah.
    Doktor

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