Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
Vom Netzwerk:
nötig. Sie entscheiden! Gezeichnet, Korvettenkapitän Gus Hatchinson, Pandora! Dann des weiteren an unser Oberkommando in Virginia: Torpedoangriff des sowjetischen U-Boots K 2243 nicht auszuschließen. Position: 76 Grad, 24 Minuten Nord, 45 Grad, 11 Minuten Ost. Ortszeit: 16.34. Kommandierender russischer Admiral auf der PETER informiert! Ab damit, Funker, denn wenn die uns mit dem Shval Torpedo angreifen, haben wir nicht einmal mehr Zeit für Gedanken an die Familie, geschweige denn einen Spruch abzusetzen und sie zu warschauen!“
    Die wasserdichten Schotten der Pandora schlossen und verriegelten im Nu auf Knopfdruck hydraulisch absolut dicht.
    Es begann ein schweißtreibendes, nervenaufreibendes Warten.
    Die Russen waren immer noch leicht nervös nach dem tödlichen Unfall an Bord eines ihrer neuesten und größten Atom-U-Boote vor nicht all zu langer Zeit im Eismeer.
    Würden sie den Verlust eines weiteren Bootes einplanen?
    Die kleine Welt an Bord der Pandora schien den Atem anzuhalten.
    Dann die Entwarnung: Das U-Boot, ein riesiger grauer Stahlfisch, tauchte Luft und Wasserwolken ausblasend in einem Abstand von weniger als einer Meile an der Backbordseite des Schiffes auf und lief dann sofort, eine leichte Qualmwolke hinterlassend, mit halber Kraft der Küste Novayas entgegen.
    Auf der Pandora-Brücke erschien einer der Funker mit einem gelben Zettel in einer Hand, trat an den Sitz des Kommandanten, grüßte militärisch und überreichte das in der Mitte gefaltete Papier.
    Der erste Offizier erschrak nicht schlecht, als er seinen Kommandanten schier vom Sitz springen sah, und ließ fast sein Fernglas, mit dem er den Abgang der K 2243 beobachtete, fallen. Die verbindende Lederschlaufe des Glases um seinen Hals gewickelt verhinderte eine unsanfte Bruchlandung des Glases an Deck.
    Nie hatte jemand an Bord Gus Hatchinson in solcher Aufregung gesehen.
    Was war geschehen?
    „Big One“ nahm ein Mikrofon auf, drückte die Allround-Sprechtaste und bellte, alle seine Emotionen bestmöglich unterdrückend: „Besatzung der USS Pandora, wir haben soeben eine wichtige und weittragende Nachricht aus dem Pentagon erhalten, welche ich der Besatzung nicht vorenthalten darf, laut Anordnung der Admiralität. Sie lautet wie folgt: SÄMTLICHE FEINDBILDER ZWISCHEN DEN TRUPPEN DES WARSCHAUER PAKTES, EINSCHLIESSLICH DER SOWJETUNION UND DEN MITGLIEDS-STAATEN DER NATO, SIND AB HEUTE NACHT 00.00 UTC NICHT MEHR GELTEND (canceled). ES WIRD AUF GUTE UND BESTMÖGLICHE ZUSAMMENARBEIT WERT GELEGT. Will im Klartext heißen, offiziell gibt es keinerlei und nirgendwo Feindseligkeiten zwischen den Westmächten und dem ehemaligen Ostblock, nur noch zu planende weiterführende Zusammenarbeit auf allen militärischen Gebieten, was uns betrifft, obwohl mein Einverständnis nicht vorliegt. Dies soll uns aber nicht dazu verleiten, anzunehmen, wir hätten beim bislang fünfzigjährigen Tauziehwettbewerb gewonnen und uns würde man nun dafür mit Medaillen bestücken. Es kann sogar in nicht unabsehbarer Zeit geschehen, dass Sie, meine Herren, an Bord eines polnischen oder russischen Kriegsschiffes Dienst tun, obwohl es Ihnen heute noch wie eine Mär erscheinen mag. Mir selbst übrigens auch. Die Feindbilder sind ab sofort veraltet. Staub der Geschichte. Das war fürs Erste alles. Der normale Bordbetrieb wird, bis auf Widerruf, aufrechterhalten. Danke!“
    Zur fast gleichen Zeit hörte Ben Olson den Sprechfunk zwischen der Lenin und den Leuten im Eis ab, welcher immer hektischer wurde und für ihn regelrecht unverständlich.
    Er hörte kein reines Russisch mehr.
    Ein fremder Klang mischte mit.
    „Big One“ ließ die Sprechtaste am Mikrophonkopf los, starrte mit verlorenem Blick auf das Vorschiff, wehrte sich nicht gegen die Bilder, die sein inneres Auge passierten.
    Wie war das noch damals in Maine auf dem Offizierslehrgang?
    Drill bis zum Umfallen, Schreie der Ausbilder, im Dienstgrad sehr viel niedriger als die der Auszubildenden, was vielen doch sehr gegen den Strich ging. Aber so war es nun einmal bei der Marine, bei der Luftwaffe und dem Heer. Da musste man durch.
    Wie oft hatte er in dreckigen Wasserlachen gelegen, Schlamm bis über die Ohren, Schlamm unter der Kampfuniform, kalter Schlamm, lauwarmer Schlamm, doch immer SCHLAMM.
    Und wozu? Um hart im Nehmen und noch härter im Geben zu sein, dem Feind, dem Kommunisten jederzeit überlegen.
    Denn alles, was sich Rot, Sozialist oder gar Kommunist nannte, war von Haus aus Feind.
    Die Sowjets, die

Weitere Kostenlose Bücher