SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
wenigen Minuten hätten wir aufeinander Atombomben geworfen, nur weil jemand der anderen Partei scheel angeschaut wurde, und in der nächsten liegen wir uns in den Armen wie verlorengegangene Brüder. Wer in der weiten, weiten Welt kann so etwas verstehen? Ich nicht, Mate!“
Yuri bemerkte nicht die von Hass erfüllten und angeekelten Blicke des Politoffiziers, der eigentlich schon seit Jahren hatte abgemustert sein sollen, aber immer noch an Bord einiger Einheiten anzutreffen war.
Der amerikanische Hubschrauber des Typs Seaking legte eine Punktlandung auf der derzeit freien Landeplattform hin, als ob dessen Pilot ein Taschentuch dort aufnehmen wollte.
Die Leute des Landemeisters hakten die Schnallen im Fahrgestell ein und spannten diese kräftig, während die Rotoren an Energie verloren, das Brummen in Singen überging.
Die Kanzeltür wurde geöffnet und eine kleine Treppe klappte nach unten weg.
Auf dieser erschien ein weiblicher Yankee-Marineoffizier mit zwei goldenen Streifen auf den Schulterstücken und ihm dicht auf folgend drei weitere hohe Offiziere, einer, an der Uniform erkennbar, der vermeintliche Pilot des Choppers.
Alle hatten die vorschriftsmäßigen orangefarbigen automatischen Schwimmwesten umgeschnallt und darauf stand schwarz aufgemalt: U.S.S. Pandora.
Die vier Amerikaner sahen empor zur Brücke der Lenin, die Hände grüßend an die Mützenschirme gelegt.
Yuri und seine anwesenden Offiziere salutierten postwendend zurück.
Die Brücke betraten kurze Zeit darauf drei Yankees, die Dame und zwei Herren. Der Pilot der Seaking war bei seiner Maschine geblieben und bot gerade den drei, ihn umgebenden russischen Bordmechanikern Zigaretten an, welche diese, scheinbar gern, akzeptieren.
Der Politoffizier registrierte auch das mit grimmiger Mine.
Yuris geschultes Auge bemerkte sofort, dass der weibliche Offizier kein Yankee war. Die Schulterstücke, dieses runde Teilstück des ersten goldenen Balkens waren britische Insignien.
Nun, er würde es ja gleich erfahren.
Und er behielt recht, das Weibsbild war eine Aussi, wie er an der aufgestickten Flagge an ihrem Oberarm erkannte.
Was hat eine Australierin auf einem Ami-Spionageschiff verloren? , fragte sich Yuri nicht ganz unberechtigt.
Die Dame schien seine Gedanken lesen zu können, denn bevor er noch die Frage stellen konnte, er die Worte suchte, um niemandem auf den Schlips zu treten, hörte er die Dame sagen: „Herr Kommandant, was hat ein Kaukasier an Bord eines russischen Eisbrechers zu suchen? Davon abgesehen, ich bin die einzig verfügbare Person, die ihnen hier unbedingt benötigte Informationen geben kann. Man hat mich gestern Abend von einem U-Boot her an Bord der Pandora abgesetzt. Und mein Name ist Laurie Dawson, die beiden mich begleitenden Herren sind der Oberleutnant Bill Sander und der Brigadier John Wilder von der Pandora.“
„Willkommen an Bord der Lenin“, antwortete Yuri kurz und zeigte mit einer einladenden Handbewegung zur achteren Niedergangstür, ohne weiter auf die Worte der Frau einzugehen, denn er musste das Gehörte erst „verdauen“.
In seinem Salon angekommen, schloss der Politoffizier als Letzter die Tür hinter sich.
Im Raum waren nun alle seine wichtigen Offiziere und Leute anwesend, außer den Gästen, welche Yuri dringendst in seinen Salon beordert hatte, insgesamt 21 Personen.
Die Augen aller richteten sich erwartungsvoll auf ihn, Yuri Pasov, Kommandant eines russischen Atomeisbrechers.
„Ich gehe davon aus, dass unsere Gäste weitreichend dahingehend unterrichtet sind, was in den letzten Tagen und Stunden hier an Bord, auf dem Eis und rund um das vermeintliche Raumschiff geschehen ist. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass Sie von den spontanen Konfrontationen untereinander zwischen diversen Besatzungsmitgliedern einiger russischer Nationalitäten und die sich daraus ergebenen Probleme der Bordsicherheit des Schiffes wissen. Außerdem gehe ich davon aus, dass unsere Gäste noch nicht vom gelösten Problem seitens unserer Teams, ins Innere dieses UFOs zu gelangen, unterrichtet sind.“
„Kommander Pasov“, begann Laurie, „zu allererst überbringen wir Ihnen die Grüße des Präsidenten der USA und natürlich Australiens sowie unseren Dank, uns an Bord Ihres Schiffes empfangen zu haben. Zweitens, natürlich haben unsere Satelliten genügend Information ausgespuckt, um ein äußerst interessantes und lehrreiches Buch zu schreiben. Wir wissen um ihre nationalistischen Probleme, speziell seitens der
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