SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Fingerprint vorzeigen konnte, durfte oder konnte den Sperrbezirk betreten.
Niemand, auch nicht die Anangus oder Wurundjeri, ob jung oder alt.
Die alten Gesetze setzten sie vorläufig und bis auf Widerruf außer Kraft, was eine heftige Debatte auslöste, innerhalb und außerhalb des vom Uluru weit entfernten Parlaments in Canberra.
Oben auf dem Uluru wurde der weite Bereich im Dreieck um Kuniya Piti, Mala Ngura, dem Berggipfel Cairn und Maggie Springs für alle Besuche bis auf Weiteres gesperrt, andere, nördliche Gegenden des Plateaus nur bewacht, da ein Vordringen von Besuchern bis hierher als schier unmöglich angesehen wurde. Schon allein der Aufstieg war schweißtreibend und kräftezehrend, genug alle Gedanken einer weiteren Begehung abzuweisen.
Wegen Einsturzgefahr ist ein weiteres Vordringen nicht erlaubt , wurde vorgegeben, ohne Hinweis darauf, was dort einzustürzen drohte.
Einige wenige Stunden später wimmelte der Gipfel von Weißbekleideten und Uniformierten.
Transporthubschrauber starteten und landeten bis spät in die Nacht und deren Motorenlärm wurde, nur kurzweilig, von einem eigenartig singenden, summenden Geräusch unterbrochen, nur wahrnehmbar, als mal kein Helikopter in der Nähe herumkapriolte.
„Das Buschtelephon!“, sagte ein übermüdeter Bo Bergson zu seinem Kollegen Klaus Walter, bevor er in einen tiefen, nahezu besinnungslosen Schlaf in einem der Zelte auf dem Plateau fiel und er keine Antwort, nicht einmal die gleichmäßigen Atemgeräusche seines Kollegen im gleichen Zelt, wahrnahm.
Am unteren, südlichen Zipfel
der Kalahari Wüste,
inmitten des nahezu
ausgetrockneten Flussbetts des Aoub, stoben die letzten überlebenden Fische urplötzlich auseinander,
als unter ihnen der schlammige Grund in Bewegung geriet.
Erst kaum wahrnehmbar,
doch schon bald den Grund
gelblich grau aufwirbelnd,
während die Echse ihren
ehemaligen Ruheplatz unter dem
Felsbrocken nun aus weiter Entfernung traurig beäugte
und dabei einen Tanz aufführte,
der nur jeweils auf einer Körperseite zwei ihrer vier Beine im heißen
Sand beließ.
Barcelona
Im anbrechenden Morgen und gegen die aus dem spiegelglatten Meer emporsteigende Sonne erschienen die Stadt- und Hafenkonturen Barcelonas vor den Brückenfenstern unserer Atlante.
Hoch oben, auf dem nahezu bis an den Hafen heranreichenden Felsen Montjuic, den eine alte Festung krönt, konnte ich die aufs Meer gerichteten Geschütze der Batterien der beiden letzten Weltkriege und des Spanischen Bürgerkrieges an ihren über die Mauern, auf das Meer hinaus gerichteten dunkel drohenden Rohren diverser Kaliber perfekt ausmachen.
Ebenso die beiden Stahlgittertürme, an denen zwei Gondeln, an Stahlseilen hängend, von der Spitze des Montjuic bis zur Mitte und von dort weiter bis auf die andere Seite des Hafens, nahe der Werft, in schwindelnder Höhe sich langsam fortbewegten und so charakteristisch für Barcelonas Kaianlagen sind, da diese dort seit der Weltausstellung 1929 ihren Dienst verrichten, Menschen von einer Seite des Hafens zur anderen zu bugsieren.
Der „Alte“ stand abwartend auf der Brücke und plierte durch den Kieker dem Lotsenboot entgegen, welches mit weiß aufschäumender Bugsee genau auf die gestoppte Atlante zuhielt.
Meine Wache war eigentlich beendet, doch das Einlaufen in einen Hafen wurde von allen Seeleuten gemeinsam bewerkstelligt, so ist es Usus, auch wenn es einem so beschissen ging wie mir, der Kopf jedoch noch zwischen den Schultern ruht.
Zwei unserer Matrosen waren vorn auf der Back der Atlante damit beschäftigt, die Festmacherleinen klarzulegen, desgleichen drei Mann am Heck, von der Brücke aus manchmal schlecht einzusehen wegen der Wohncontainer und des Mini-U-Bootes Deep One.
Meine Position galt jener am Heck, zu der ich mich erst dann begeben würde, wenn die Pier nur noch wenige Meter entfernt an unserer Seite sein würde, doch noch stand ich, hustend und schwitzend, das Lotsenboot beobachtend, in einer Brückennock.
Auf meine Seeleute konnte ich mich verlassen, die wussten, was „am Bach“ ist.
Eigentlich war ich dort nur zu Gast, könnte man sagen, doch so war’s nun mal, ich hatte dort meinen vorgeschriebenen Platz beim Festmachen.
Der Lotse stieg vom mit einem großen, weißen P am Bug markierten Kabinenholzboot ohne Mühe an Deck unseres Schiffes. Er erreichte, begleitet von einem der Matrosen, der ihm beim An-Bord-Kommen assistierte, um möglichen Unfällen vorzubeugen, kurz
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