SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Bohrinselversorger, jetzt Hilfsschiff der Seerettung mit Namen CATALUNYA, vertäut und der Reedereiagent sowie die Hafenpolizei betraten den ebenfalls ehemaligen Bohrinselversorger Atlante.
Die Pässe aller an Bord wurden abgecheckt, die Einklarierungspapiere an die Behörden ausgehändigt, während unsere Seeleute und Wissenschaftler schon Pläne für den Landgang schmiedeten, ich ihnen Hilfestellung gab so gut ich konnte, denn Barcelona galt für mich wie eine zweite Heimatstadt, neben Hamburg und Lissabon, Buenos Aires und New York, Madras und Callao, Massawa und ...
Mittlerweile untersuchte ein Ärzteteam unsere Kranken.
Und als wir die Behördenvertreter sowie den Agenten und die Mediziner von Bord gehen sahen, machten sich die ersten Wissenschaftler, die wachfreien Matrosen und Maschinisten landfein, als der „Alte“ durch das Interphon alle Pläne umwarf.
„Herrschaften, ich bitte alle in die Messe. Landgang ist gestrichen. Die Herren Wissenschaftler Dr. Hubertus, Dr. Kaiser, Professor Maurer; bitte in meine Kabine. Erster Offizier und zwei Matrosen bitte an Deck zur Übernahme von diversen wichtigen Gerätschaften, welche in wenigen Minuten anrollen. Die Abzulösenden bitte bereithalten. Ende der Durchsage!“
„Mist, das erste Mal in Barcelona und nun das“, hörte ich einen Matrosen zum anderen sagen.
„Mensch, was haben die mit uns vor?“, erscholl die in den Raum gestellte Frage eines Mitglieds der Tauchcrew einem Techniker gegenüber, während die beiden durch den Gang Richtung Messe trollten.
Ich hörte noch die Antwort: „Was will’ste denn, Barcelona stand doch vor einigen Tagen gar nicht auf dem Plan, nimm es also nicht so schwer.“
Eigentlich hat der Typ recht , dachte ich und sah in diesem Augenblick einen Lieferwagen die Pier entlang mit Kurs auf unser Schiff fahren, dessen HH-Nummernschild als erste Buchstaben darauf ihn als Hamburger auswies.
„2000 Kilometer hat der Kerl zurückgelegt“, hörte ich den Matrosen Klaus Reimers halblaut in meinem Rücken leise, aber für mich vernehmbar murmeln.
Und dann stand SIE neben mir.
Der leichte Geruch eines teuren Parfums kündigte es meiner Nase an.
Ute.
Das Weib.
Mir stellten sich „auch“ die Härchen auf Armen und Beinen auf. Ihre sanft einschmeichelnde Stimme erinnerte mich daran, dass es vielleicht heute zu einer wichtigen Entscheidung für meinen weiteren Lebenslauf kommen könnte.
„Na endlich, da kommen die Instrumente, das bedeutet, wir können weitermachen und die einmal angefangene Sache zu Ende führen, meinen Sie nicht, Steuermann?“
„Da mögen Sie recht haben. Nun kommt es nur noch darauf an, was die Kompanie mit uns am Bein hat!“
Der Lieferwagen stoppte an der Gangway und zwei junge, stoppelbärtige junge Männer, so um die 25 Jahre alt, stiegen vorne aus. Vier weitere, ebenso pompös im Gesicht behaart, erschienen aus dem Fahrgastraum heraus kommend auf der Pier, grüßten kurz mit den Köpfen nickend und „Moin!“ sagend. Einer öffnete sodann die Hecktür des Fahrzeuges, ohne weitere Worte zu verlieren.
Der Fahrer erschien mir der unausgeschlafensten Gruppe.
„Wie war die Fahrt?“, stellte ich ihm meine eigentlich dusselige Frage.
Seine berechtigte Antwort: „Beschissen. Wir sind durchgefahren ohne Schlafaufenthalt, weil da einige Sachen zu spät in Hamburg angeliefert wurden und ihr schon fast in Barcelona angekommen wart. Scheiß Reise!“
„Wollt ihr euch an Bord ausruhen, oder was?“, fiel der Matrose Reimers dazwischen.
„Würden wir gern tun, aber unsere Order lauten: Abladen, die Anlagen installieren, danach ein Hotel in Barcelona für einige Stunden und sofortige Rückreise.“
Kisten und Kartons wanderten von Hand zu Hand per Menschenkette an Bord, wurden dort in die diversen Container und unter Deck gebracht und seefest verstaut.
Sofort gingen die Jungs aus Hamburg daran, die Geräte und Anlagen zusammenzubauen, als zwei Beamte der Guardia Civil in einem Auto, mit an den seitlichen weißen Schriftzügen und Wappen der Einheit, über grünem Untergrund erkenntlich, auf dem Pier erschienen, längsseits kamen, stoppten, ausstiegen und nach dem Kapitän begehrten.
Ich hörte sie nach unserem „Alten“ forschen und fragte die beiden Staatsdiener unter dem Lackdreispitz, um was es denn ginge.
Die Beamten hatten das Ausladen der Kisten und Kasten von Weitem beobachtet und wollten erfahren, um was für Güter es sich handelte und ob die Einfuhrpapiere okay waren.
Wenige Minuten
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