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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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Haus?
    Sie versuchte, sich zu erinnern, ob er mal irgendetwas davon erzählt hatte, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hatte, aber sie konnte sich nicht erinnern. Alles, was sie über seine Eltern wusste, war, dass sie inzwischen in Frankreich lebten.
    In einem regelrechten Schloss. Oder zumindest einer riesigen Villa.
    Aber bestimmt nicht in einem schäbigen Haus in dieser miesen Gegend!
    Der Bungalow sah tatsächlich ziemlich heruntergekommen aus. Die hellgelbe Farbe, die dem Gebäude irgendwann mal einen freundlichen Anstrich verliehen hatte, war schmutzig und blätterte überall ab. In dem verwilderten Vorgarten wucherten Dornenhecken über ein altes, verrostetes Bettgestell und eine ausgediente Couch. Ein Fahrrad mit verbogenem Rahmen lag mitten in einem Blumenbeet voller Unkraut und Gestrüpp.
    â€žNein!“ Miley schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, das kann nicht sein!“
    â€žEs ist zumindest die Adresse, die der Anrufer dir genannt hat“, entgegnete Fletcher nüchtern. „Wenn du sicher bist, dass du ihn richtig verstanden hast …“
    Am liebsten hätte Miley es geleugnet, doch leider war sie wirklich hundertprozentig sicher, dass sie sich nicht verhört hatte. Sie nickte stumm.
    â€žDann scheint das, was der liebe Craig so über seine Eltern erzählt hat, wohl nicht ganz zu st…“
    â€žAch, und woher weißt du das?“, fuhr Miley ihn an. Sie konnte es nicht fassen. Sie wusste, dass Fletcher alles andere als gut auf Craig zu sprechen war, daraus machte er kein Geheimnis. Aber dass er sich seine Sticheleien selbst in dieser Situation nicht verkneifen konnte, ging ihr entschieden zu weit. „Schon mal auf den Gedanken gekommen, dass das, was der Entführer sagt, vielleicht nicht stimmen könnte?“
    â€žSchon gut, schon gut.“ Fletcher hob beschwichtigend die Hände. „Wir werden es ja sehen.“
    â€žLassen wir das jetzt.“ Miley straffte die Schultern. „Kommt, gehen wir!“
    Die Freunde stiegen aus dem Wagen. Miley spürte, wie ihre Knie zitterten, doch sie zwang sich weiterzulaufen. Als sie das niedrige Tor öffnete, durch das man in den Vorgarten gelangte, quietschte es. Irgendwo im Haus fing ein Hund an zu kläffen.
    Miley klopfte das Herz jetzt bis zum Hals. Die Situation kam ihr so schrecklich unwirklich vor. Das war absolut nicht das, was sie erwartet hatte. Handelte es sich vielleicht nur um einen Scherz der Stimme? Hatte sie ihr eine falsche Adresse genannt, um sie in die Irre zu führen? Aber warum sollte sie das tun? Offensichtlich wollte sie ja, dass Miley Craigs Eltern fand. Und überhaupt – was steckte hinter dem Ganzen? Warum sollte jemand Craig entführen und dann von seiner Verlobten verlangen, sich bei seinen Eltern in seinem Namen für etwas zu bedanken? Das ergab doch alles keinen Sinn!
    Und dann stand sie schließlich vor der Tür und sah das Namensschild unter der Klingel.
    Sie hatte das Gefühl, als habe man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.
    Cooper. Wie Craig Cooper.

4. KAPITEL
    Miley atmete tief durch und versuchte, nicht die Nerven zu verlieren. Dass hier eine Familie Cooper wohnte, musste immer noch gar nichts bedeuten. Cooper war vielleicht kein Allerweltsname wie Miller oder Smith – aber er kam auch nicht gerade selten vor.
    â€žWas ist?“, fragte Fletcher. „Willst du nicht klingeln?“
    Nein, eigentlich wollte Miley das nicht. Sie wünschte, sie könnte sich einfach umdrehen, gehen und so tun, als wäre sie niemals hier gewesen.
    Aber sie konnte nicht.
    Ihre Hand, die sie nach der Klingel ausstreckte, fühlte sich bleischwer an, und als sie den Knopf schließlich herunterdrückte, schien ein elektrischer Schlag durch ihren Körper zu fahren – doch das bildete sie sich natürlich nur ein.
    Ein paar Sekunden lang rührte sich nichts, und Miley machte sich schon Hoffnungen, dass niemand zu Hause war. Teri und Juna sagten nichts, sondern warteten ebenfalls ungeduldig ab. Es war Fletcher, der sich an ihr vorbeidrängte und noch zwei Mal auf die Klingel drückte.
    Das schien seine Wirkung nicht zu verfehlen, denn daraufhin waren schlurfende Schritte zu hören, und eine schrille Stimme rief: „Ja, ja, ja, ich komm ja schon! Aber wehe, wenn es nicht wichtig ist!“
    Der Anblick der Frau, die die Tür öffnete, war ein Schock für Miley. Weniger weil das sackartige

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