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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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„Hier steht, dass wir zu Craigs Eltern fahren sollen, aber …“
    â€žNa und?“, hakte Teri nach. „Das klingt doch ziemlich easy. Wo ist das Problem?“
    â€žEs gibt keins – wenn wir alle in den nächsten Flieger nach Europa steigen. Denn genau dort wohnen die Coopers schon seit ein paar Jahren: in einem kleinen Schlösschen irgendwo in Frankreich. Craigs Mom stammt wohl ursprünglich von dort. Und da sie sich in den Staaten nie richtig wohlgefühlt hat, sind ihr Mann und sie zurück in ihre Heimat, als Craig alt genug war, um auf eigenen Beinen zu stehen.“
    Fletcher hob eine Braue. „Okay, lassen wir das mal beiseite – was sollen wir denn bei seinen Eltern, wenn wir dann dort sind?“
    Miley vertiefte sich wieder in den Brief. „Komisch“, sagte sie dann. „Ich soll mich bei Ihnen für den Porsche bedanken, den sie ihm zum letzten Geburtstag geschenkt haben.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das ist doch seltsam. Kapiert von euch jemand, was das soll? Warum soll ich mich für ihn bedanken? Craig hat sich längst bei ihnen bedankt. Er spricht ständig davon, wie hoch er es seinen Eltern anrechnet, dass sie ihm dieses Geschenk …“ Sie verstummte, als sich plötzlich wieder ihr Handy meldete.
    Miley wusste sofort, dass er es war. Craigs Entführer.
    Sie holte tief Luft und nahm das Gespräch an.
    â€žIch gehe davon aus, dass ihr die Aufgabe verstanden habt“, erklang die verzerrte Stimme des Anrufers, kaum dass Miley sich gemeldet hatte. „Oder gibt es noch irgendwelche Fragen?“
    â€žJa, die gibt es allerdings!“, erwiderte Miley weit energischer, als sie sich fühlte. „Erwarten Sie ernsthaft von mir, dass meine Freunde und ich nach Frankreich fahren? Dort wohnen Craigs Eltern nämlich und …“
    Die Stimme stieß ein röchelndes Keuchen aus. Erst nach kurzem Zögern erkannte Miley, dass es ein Lachen war. Irritiert runzelte sie die Stirn, und im nächsten Moment spürte sie, wie Wut in ihr hochkochte.
    Der Typ lachte sie aus!
    â€žAch, Schätzchen, du bist wirklich erfrischend naiv. Aber gut, ich werde dir ein bisschen auf die Sprünge helfen – nur noch dieses eine Mal, verstanden?“ D ie Stimme nann te ihr eine Adresse, die Miley sich einprägen sollte.
    Dann wurde abrupt die Leitung unterbrochen.
    â€žWas ist los?“, fragte Juna aufgeregt. „Was hat er gesagt?“
    â€žIch habe einen Straßennamen und eine Hausnummer hier in Pinellas Park. 223, Grove Drive.“
    â€žGrove Drive?“ Fletcher runzelte die Stirn. „Ich glaube, ich weiß, wo das ist. Los, lass mich ans Steuer!“
    Die Fahrt zu der Adresse, die die Stimme ihr genannt hatte, dauerte keine Viertelstunde, doch Miley kam es wie eine Ewigkeit vor. Die Atmosphäre im Wagen war extrem angespannt. Es schien, als würde ein einziger Funken ausreichen, um das Pulverfass, auf dem sie alle saßen, zum Explodieren zu bringen. Keiner von ihnen redete mehr ein Wort. Grübelnd blickte sie durch die Seitenscheibe.
    Die Straßen, durch die sie fuhren, gehörten nicht gerade zu den beliebtesten Wohngebieten von Pinellas Park: Die meisten Häuser hatten schon bessere Tage gesehen, und in den Vorgärten stapelte sich der Sperrmüll. Allein die Vorstellung, dass Craigs Eltern irgendwo hier in der Nähe wohnen sollten, kam Miley seltsam vor, selbst wenn sie die Tatsache, dass sie, soweit sie wusste, in Frankreich lebten, außer Acht ließ. Dies hier war jedenfalls nun wirklich kein Viertel, in dem sich wohlhabende Familien ansiedelten. Aber manchmal, überlegte sie, grenzten Nobelgegenden und Sozialbausiedlungen auch ziemlich dicht aneinander. Womöglich war es auch in diesem Fall so.
    Doch spätestens, als sie kurz darauf in den Grove Drive einbogen, musste Miley sich auch von dieser Idee verabschieden.
    â€žBist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, wandte sie sich an Fletcher.
    Der zuckte mit den Achseln. „Du hast das Straßenschild an der Abbiegung doch selbst gesehen, oder nicht?“
    Der Grove Drive war eine Sackgasse, die von hässlichen einstöckigen Bungalows gesäumt wurde. Vor einem besonders scheußlichen Exemplar hielt Fletcher schließlich an.
    â€žDas ist es“, verkündete er. „223, Grove Drive.“
    Miley konnte es nicht fassen. Hier sollte Craig aufgewachsen sein? In dieser Gegend? In diesem

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