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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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zu, dass du Craig in Gefahr bringst! Wenn dein Onkel erfährt, was passiert ist, rennt er doch schnurstracks zur Polizei – und dann bringt dieser Scheißkerl Craig um!“
    Mike nickte. „Miley hat recht. Du kannst deinem Onkel nichts sagen, ohne Craig zu gefährden. Am besten, du lässt dir irgendeine Ausrede einfallen.“
    â€žAber was denn?“ Sniffys Stimme klang so quengelig wie die eines kleinen Jungen. „Ich weiß nicht, ob ich das kann!“
    Juna, die ein Stück entfernt stand, winkte Miley zu sich heran. „Ich glaube, es ist am besten, wenn Mike mit Sniffy zurück nach Tampa fährt. Unterwegs können die beiden eine einigermaßen glaubwürdige Story für Sniffys Onkel einüben. Aber Mike soll ihn auf jeden Fall begleiten, denn ich fürchte, wenn Sniffy seinem Onkel allein gegenübertritt, wird er am Ende doch alles ausplaudern.“
    Angespannt fuhr Miley sich durchs Haar. Es gefiel ihr nicht, dass sie Mike ziehen lassen musste. Sniffy war in seinem Zustand sowieso zu nichts zu gebrauchen, aber Mike … Hinter all seinen Machosprüchen und dem coolen Gehabe verbarg sich ein heller Kopf. Doch Juna hatte recht: Auf Sniffy konnte sie sich nicht verlassen. Er würde seinem Onkel alles erzählte, wenn der ihn auch nur schief von der Seite anguckte. Und dann wäre Craig … Nein, sie wollte gar nicht darüber nachdenken.
    â€žOkay“, sagte sie, als sie zu den anderen zurückkehrte. „Mike fährt mit Sniffy in Teris Wagen zurück. Erst kümmert ihr euch darum, dass eure komische Feier da endgültig aufgelöst wird, dann sorgt ihr dafür, dass Sniffys Onkel keine Schwierigkeiten macht. Wir anderen fahren alle zusammen nach Pinellas Park.“ Sie sah Mike prüfend an. „Können wir uns auf dich verlassen?“, wollte sie wissen.
    Mike war zwar deutlich anzusehen, dass ihm diese Art der Aufgabenteilung nicht wirklich gefiel, trotzdem nickte er. „Craig ist mein bester Kumpel“, sagte er, und seine Stimme klang vorwurfsvoll. „Ja, wir haben uns einen Spaß mit ihm erlaubt. Einen ziemlich bescheuerten Spaß, das ist mir jetzt auch klar. Aber wenn hier wirklich jemand glaubt, ich könnte irgendetwas tun, was ihn gefährdet …“
    Er brauchte nicht zu Ende zu sprechen. Alle hatten verstanden, was er sagen wollte, und Miley hatte keinen Zweifel, dass er die Wahrheit sprach. Mike würde die Sache mit Sniffy und dessen Onkel schon hinbiegen.
    Er nickte den anderen noch einmal zu, dann machte er sich mit Sniffy im Wagen von Teris Mom auf den Rückweg, während Miley, Juna und Teri zu Fletcher ins Auto stiegen. Miley wusste, dass der silberne Mustang Fletchers ganzer Stolz war. Deshalb verstand sie auch nicht, dass er immer einen Ersatzschlüssel hinter dem Tankdeckel versteckte. Er sagte, das müsse sein, weil er ständig seinen Schlüssel verlege, sie fand das aber schon sehr riskant. Bisher war allerdings noch immer alles gut gegangen.
    â€žAlso dann“, sagte Fletcher und ließ den Motor an. „Auf nach Pinellas Park.“
    31. Oktober, 22:40 Uhr, Pinellas Park, Florida
    Der Wagen, von dem die Stimme am Telefon gesprochen hatte, stand auf dem Lehrerparkplatz einer Grundschule am Rand von Pinellas Park. Der Schlüssel befand sich, wie besprochen, hinter dem rechten Vorderreifen. Mit heftig klopfendem Herzen stieg Miley auf der Fahrerseite ein. Juna saß bereits auf dem Beifahrersitz, die beiden anderen auf der Rückbank.
    Dann öffnete sie Handschuhfach und ertastete ein Stück Papier. Sie holte den zusammengefalteten Zettel heraus.
    Miley war wie erstarrt. Nur eine einzige Frage geisterte in ihrem Kopf herum: Was stand ihr nun bevor? Ein Teil von ihr wollte am liebsten davonlaufen und alles vergessen, was seit dem ersten Anruf der Stimme passiert war. Doch dann dachte sie an Craig und schämte sich ein bisschen dafür, dass sie sich so gehen ließ. Immerhin war er hier das Entführungsopfer, nicht sie. Und wenn sie auch nur die geringste Chance haben wollte, ihn aus seiner schrecklichen Lage zu befreien, musste sie sich endlich zusammenreißen.
    Noch einmal atmete sie tief durch, dann faltete sie den Zettel auseinander und begann zu lesen. Schon nach den ersten paar Zeilen runzelte sie die Stirn.
    â€žWas ist los?“, fragte Juna ungeduldig. „Was will der Scheißkerl von dir?“
    Irritiert schüttelte Miley den Kopf.

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