Solange du atmest
Teamcoachs.
Normalerweise hatte Miley keine Vorurteile gegen Leute wegen ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihrer Hobbys. Auch Craig ging regelmäÃig ins Fitnessstudio, um sich körperlich fit zu halten, und war deshalb ganz sicher nicht dumm. Aber Bobby ⦠Na ja, er war wirklich ein bisschen begriffsstutzig â und das war noch die höfliche Formulierung.
Umso mehr wunderte es Miley, dass Juna sich mit ihm abgab.
âKann ja sein. Aber das ändert nichts daran, dass er anscheinend recht häufig deine Nähe suchtâ, sagte nun auch Teri.
Juna winkte ab. âNa und? Vielleicht ist er in mich verknallt, was weià ich? Interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht. Und jetzt kommt. Wir sollten die anderen nicht so lange warten lassen!â
Miley nahm das Popcorn vom Herd, füllte es in die groÃe Glasschüssel um und verlieà mit ihren Freundinnen die Küche. Sie gingen gerade durch die Diele, als es an der Haustür klingelte. Miley hörte, wie Mrs Waltham öffnete, und kurz darauf: âMiley â kommst du mal bitte?â, rief.
Sie runzelte die Stirn. Noch mehr Besuch? Sie stellte das Popcorn auf der Kommode in der Diele ab und ging hinüber zur Tür. Im selben Moment trat Mrs Waltham zur Seite, und Miley erblickte einen Mann in Polizeiuniform. Ein Cop? schoss es ihr durch den Kopf. Aber was â¦
âMiley Cox?â, fragte der Beamte.
Völlig perplex nickte sie. âJa, was ist denn â¦?â
Sie kam nicht mehr dazu, ihre Frage zu Ende zu formulieren, denn im selben Augenblick trat der Mann auch schon vor und packte sie am Arm. âMiley Cox, Sie sind verhaftet!â
âIhr seid wirklich verrückt, aber was soll ich sagen? Irgendwie ist das Ganze hier auch echt â¦â
âAbgefahren, was?â Grinsend klopfte Mike seinem Freund auf die Schulter. âUnd jetzt gibâs schon zu: War die Idee gut oder war sie gut?â
âBeides!â, rief Craig lachend aus.
âNa, das glaube ich aber auch! Und dafür, dass du auf keinen Fall eine Party wolltest, gehst du ganz schön ab.â
âIst das ein Wunder? Nach dem Schock vorhin ist mir alles lieber, als allein zu Hause rumzusitzen, das kann ich dir sagen. Verdammt, ich hab mir fast in die Hosen gemacht. Du bist echt krank, Mann!â Seufzend setzte Craig die Jack-Daniels-Flasche, die er schon zu einem Viertel geleert hatte, an die Lippen und nahm einen tiefen Zug. Seit sich die Leiche als Gummipuppe und die Schüsse als knallende Sektkorken entpuppt hatten, war eine gute Stunde vergangen. Und Craig konnte immer noch nicht so richtig fassen, was Mike hier zusammen mit ein paar anderen Leuten aufgezogen hatte.
Wie anders die Lagerhalle von Mikes Vater doch im Licht der Partybeleuchtung aussah! Ãberall hingen Luftschlangen und Ballons, und das, was Craig im Halbdunkeln für Schrott gehalten hatte, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als Bierfässer und riesige Schüsseln mit Chips, Nachos und Popcorn.
Neben Mike waren noch ein paar Leute aus ihrer Clique gekommen: Da waren zum einen Brandon und Reardon, die Zwillinge, die man immer nur im Doppelpack traf, Wes, der im Eisenwarenladen von seinem Dad arbeitete, um sich seinen Traum von einem Trip nach Europa zu erfüllen, und Dennis, der die meiste Zeit nur faul auf dem Sofa hockte und für seine dreiundzwanzig Jahre einen imposanten Bauch vor sich hertrug.
Die anderen kannte Craig weniger gut, aber genau genommen waren das alles eigentlich sowieso eher Mikes Freunde; Craig war praktisch in diese Clique hineingeschlittert, als er vor einiger Zeit in seine aktuelle Wohnung gezogen war. Mike war sein direkter Nachbar, und schnell hatten sie sich angefreundet. Jetzt war die Stimmung echt super, und Budweiser und härtere Sachen flossen in Strömen. Musik hämmerte wummernd aus riesigen Boxen. Die Anlage wurde von einem DJ-Pult aus gesteuert. Erst jetzt fiel Craig auf, wer der DJ war, und er runzelte die Stirn.
âHey, was hat denn Fletcher hier zu suchen?â, fragte er. Fletcher Mahoney war mit Mike und den Jungs zur Schule gegangen â und leider war er gleichzeitig auch noch ein guter Freund von Miley, die schon als kleines Mädchen mit ihm im Sandkasten gespielt hatte.
Mike verdrehte die Augen. âIch weiÃ, ich weiÃ. Der Typ ist echt die Pest, aber wir hatten keine andere Wahl. Eigentlich sollte mein Cousin den DJ machen, aber Kevin ist vorletzte Nacht ins
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