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Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
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hätte schießen sollen, und verfluchte ihre Schwäche.
    Kyle, der seinen Augen nicht trauen wollte, hielt die Waffe im Anschlag und ging auf sie zu. Sie war bereit gewesen, ihn zu töten, das war klar, aber warum? Das Imperium, ja, aber die Allianz sollte über solche Dinge erhaben sein. Kyle wußte, daß er sie erschießen sollte, ihr ein Loch durchs Gehirn brennen sollte, aber er konnte sich nicht dazu durchringen.
    Er erinnerte sich, wie er zum ersten Mal in diese Augen gesehen hatte, ruhig im Angesicht des Todes, auf etwas konzentriert, das er nicht hatte sehen können. Sein Arm sank, und mit ihm der Blaster. Sie tat es ihm gleich. Jan sprach zuerst. »Du verdienst den Tod, Katarn.
    Aber jemand anders wird es tun müssen.«
    Das Dröhnen der Repulsoren verstummte plötzlich, als der Pilot sie abschaltete. Durch die Stille erschienen seine Worte lauter. Kyle schüttelte den Kopf. »Du irrst dich, Jan.«
    »Was ist mit Odom? Du sagtest Mon Mothma, du kennst ihn nicht.«
    Kyle zuckte zusammen. »Ich wollte ihn beschützen, ihn aus der Sache raushalten.«
    »Und jetzt?«
    »Ich hab' ihn mit hineingezogen. Es gibt keinen anderen Weg.«
    Jan ließ ihren Blaster zurück in den Halfter gleiten. Ein paar Betrunkene torkelten um die Ecke, stolperten und lachten ausgelassen, als sie sich die Treppe hinaufhalfen. Sie er-forschte sein Gesicht. »Warum? Warum sollte er unserer Sache helfen?«
    Kyle blickte hin und her. »Ich weiß es nicht genau. Aus Freundschaft, wegen seines Glaubens, schwer zu sagen.«
    »Aber du glaubst, er wird uns helfen?«
    »Ich bin bereit, mein Leben dafür zu geben.«
    Vorübergehend war es still. Jan dachte an das, was sie vorgehabt hatte, und zitterte.
    Wenn sie ihn getötet hätte, wäre das dann eine fanatische oder eine patriotische Tat gewesen?
    Woran erkennt man den Unterschied? Die Antwort, wenn es eine gab, blieb aus. Sie lächelte gezwungen. »Komm. Laß uns Essen gehen. Vorausgesetzt, wir finden ein Restaurant, das dunkel genug ist, um dein Gesicht zu verbergen. Ich lade dich ein.«

KAPITEL 7
    Kyle brauchte drei Stunden, um die Schlucht zu durchqueren, einen Weg durch das Felslabyrinth zu finden und gegenüber dem Tor mit der Markierung »S-2« anzukommen. Es war drei Meter hoch und bestand aus solidem Durastahl. Eine Energiekanone könnte ein Loch hindurchbrennen, alles andere wäre wirkungslos.
    Odom hatte erklärt, daß die Tore Buchstabenbezeichnungen besaßen: O für Osten, W
    für Westen, N für Norden und S für Süden. Jede Seite der rechteckigen Umrandung verfügte über vier oder fünf solcher Öffnungen, um eine bequeme Wartung zu gewährleisten und wegen der Sicherheitsmannschaften, die sonst gezwungen gewesen wären, das Haupttor zu benutzen, was zum einen umständlich gewesen wäre und im Fall eines Angriffs auch gefährlich.
    Kyle sah auf seine Uhr, stellte fest, daß er noch eine ganze Stunde warten mußte, und versteckte sich hinter einem Felsen. Er befand sich genau in Reichweite der nächsten Überwachungskamera und mußte warten, bis er sich im Schutz der Dunkelheit bewegen konnte.
    Eine günstige Gelegenheit, die nicht von Dauer wäre, würde sich um genau 21.00 Uhr bieten, wenn der Offizier der Wache, in diesem Fall Meck Odom, per Fernbedienung die Türschlösser probehalber öffnen und schließen würde. Während dieses Tests, solange die Tür vorübergehend unverschlossen war, würde Kyle hindurchschlüpfen. Das und Odoms Möglichkeit, vorübergehend das zusätzliche Sicherheitssystem zu überbrücken, würde es Kyle ermöglichen, in den Komplex einzudringen. Der Rest wäre seine Sache, und vorausgesetzt, er schaffte es zum Treffpunkt, hatte Jan Ors zugestimmt, ihn abzuholen.
    Kyle erinnerte sich an die vergangene Nacht, an ihre beidseitige Abneigung, einander zu töten, und lächelte. Sein Gesicht erstarrte, als in der
    Nähe Steine klapperten. Was war das? Ein Tier? Oder etwas Verhängnisvolleres?
    Der Agent wollte nachsehen, besann sich aber eines Besseren. Was immer es war, es könnte seine Bewegungen spüren. Und dann? Angreifen? Seine Anwesenheit melden? Beide Möglichkeiten wären verheerend.
    Kyle hielt den Atem an und griff nach seinem Blaster. Alles war ruhig, dann ein Ge-räusch, ähnlich wie das erste, aber diesmal ganz in der Nähe. Metall schabte auf Metall und entfernte sich. Langsam fing Kyle wieder an zu atmen, das Blut rauschte in seinen Ohren. Die Maschine, welchem Zweck sie auch diente, war verschwunden.
    Die Sonne ging am westlichen Horizont

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