Soldatenehre

Portion Schwarz-Rote verfrühstückt hat«, knurrte L. J. Aus Bliven führten zwei gute Straßen hinaus, über die eine Kompanie Amarillo in die Flanke fallen konnte. Hier traf er auf Widerstand, ebenso wie er D an seiner Linken erwartete. Warum sollen wir uns zusätzliche Wege freikämpfen, wenn wir schon einen haben?
    »Befehlen Sie den Kompanien B und C zurückzuweichen. Kompanie B soll auf die Straße nach Bliven einschwenken. D soll mit einem Zug eine Straßensperre auf sicherem Boden anlegen. Der Rest kehrt zu uns zurück.«
    »Ja, Sir«, bestätigte Mallary und ging.
    L. J. betrachtete die Karte. Sie sind gut, Grace, aber ich bin besser. Sie haben verdammt schnell eine Armee ausgehoben, aber ich habe eine für diesen Kampf ausgebildete und ausgerüstete Armee mitgebracht. »Training zeigt sich«, hat schon mein Onkel gesagt. Er runzelte die Stirn. Irgendwo links von ihm befand sich ein Haufen Schwarz-Roter. Sie marschierten geradewegs auf den Westeingang des Tals zu. Bis jetzt hatte sich der Feind eingegraben und gekämpft, wo er stand, oder war wie in Bliven geflohen. Es stimmte, die West-Gruppe war ausgerückt, um nach den Flüchtlingen zu suchen. Der Satellit hatte die Schlussphase dieses Gefechts eingefangen. Die Schwarz-Roten waren von einem Flankenangriff überrumpelt worden. Ein Haufen Amateure im Kampf gegen einen anderen
    - und die Sonderpolizei hatte sich als ganz und gar nichts Besonderes erwiesen.
    Sollte er den abkommandierten Zug der Kompanie D vorwärts schicken, um Kontakt mit den SchwarzRoten aufzunehmen? L. J. erwog die Frage und traf eine Entscheidung. Er hatte guten Grund zu der Annahme, dass sich die Schwarz-Roten selbst helfen konnten, und wenn er den Zug vorausschickte, riskierte er, die Flankendeckung zu verlieren. Nein, die Sonderpolizei würde schon allein mit allen Problemen fertig werden, die sie erwarteten.
    Er widmete sich wieder der Lage an seiner rechten Flanke. Die würde über den Erfolg oder Misserfolg seines Angriffs entscheiden.
    Nahe Bliven, Alkalurops 23. September 3134
    Flaggführer Yonni Brassenbird, Kommandeur von Kompanie A, erkannte, dass er Major Hansen möglicherweise ein falsches Bild der Lage vermittelt hatte, als er durch das Knistern des Langstreckenfunks die neuen Befehle hörte. Er hatte den Weg über den Fluss vor ihnen nicht wirklich freigekämpft. Genau genommen hatte er nur sechs Scharfschützen aufgescheucht, und die waren mit ihren Lastwagen über den Fluss geflohen. Das war ein gewisser Unterschied.
    Yonni schickte seinen Ersten Zug vor - eine Einsatzgruppe aus zwei Panzern und zwei Trupps Infanterie in G/gg/ns-Truppentransportern. »Schießt wei-ter auf die Laster, aber ohne sie zu treffen. Falls sie fliehen wollen, lasst sie, und auch jeden, den sie noch mitziehen.«
    Das war Major Hansens Idee. Wenn die Rebellen flohen, sollten die Rauhreiter sie ermuntern. Ihnen gerade genug Feuer hinterherschicken, um sie nicht langsamer werden zu lassen. Gefangene mussten an die Schwarz-Roten übergeben werden. Yonni hatte keinen Bedarf, sich das aufs Gewissen zu laden.
    Der Erste Zug erreichte die letzte Anhöhe auf dieser Seite des Flusses. Yonni hielt sie auf der Kuppe an und schickte den Zweiten Zug hinüber. Zwei war mit Schwebepanzern ausgerüstet, die sich gut für eine Flussüberquerung eigneten. Die Infanterie wurde mit Lastwagen transportiert. Sie saß am Ufer ab und watete durch das Wasser. Die Züge Drei und Vier waren Mech-und-Infanterie-Gruppen und sollten an den Flanken vorrücken, um Feuerdeckung zu geben und bei sich bietender Gelegenheit vorzustoßen. Bei den Mechs war auf dem Weg das Ufer hinab und durch den hier kaum zwei Zentimeter tiefen Fluss nicht mit Schwierigkeiten zu rechnen.
    Yonni brachte die Befehlsabteilung in seinem frisch zugeteilten Legionär vorwärts. Der große Mech war einer der besten des Bataillons, und Yonni wollte beweisen, dass er das Zeug dazu hatte, von vorne zu führen. Einen Haufen davonrennender Zivilisten zu verfolgen war zwar nicht gerade eine echte Prüfung, aber der Major erwartete von ihnen, dass sie ohne Aufenthalt bis Falkirk vorstießen. Yonni war entschlossen, mit seinem Legionär der erste Rauhreiter in dem Nest zu werden.
    Er ließ das Befehlsfahrzeug beim Ersten Zug und schloss sich dem Zweiten Zug an, der sich vorsichtig die Uferböschung hinab bewegte. Die hiesigen Viehherden hatten eine Reihe von Wegen ausgetreten, aber nur die Brücke gestattete eine schnelle Flussüberquerung. Ein Trupp