Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
Vom Netzwerk:
Weg vorbei.«
    »Er glaubt, einen gefunden zu haben. Santorini hat dem Adjutanten der Rauhreiter eine Menge Anweisungen geschickt. Hier ist eine, die er bis jetzt noch nicht abgeschickt nat. Er hat sie an dem Tag geschrieben, als sich das Blatt zu seinen Ungunsten wendete. Möglicherweise hebt er sie sich noch auf. Er fordert den Adjutanten auf, einen Koch aus Santo-rinis Stab einzustellen.«
    »Die Söldner haben Personalprobleme?«, fragte Grace.
    »Der Major hat versucht, mich als Zimmermädchen anzuwerben.«
    Grace verzog das Gesicht. Hansen hatte bei ihr keineswegs den Eindruck hinterlassen, die Finger nicht vom Personal lassen zu können. Betsy schüttelte den Kopf. »Ich bin ziemlich sicher, dass es ihm in Wahrheit um Informationen aus Allabad ging. Jedenfalls habe ich das Angebot in einem freundlichen, langen Brief abgelehnt, der eine Menge Infos enthielt, für die er normalerweise einen Haufen Stones hätte blechen müssen. Er hat sofort mit einem neuen, freundlichen Brief geantwortet, und wir haben die Korrespondenz fortgesetzt. Ich habe ihn mit Informationen versorgt, ohne dass er darum bitten musste. Aber warum sollte ihm Santorini seinen Koch schicken?«
    »Er hat die Gouverneurin und den Legaten erstochen«, erinnerte Grace sie.
    »Und sobald er die Mission für erledigt erklärt und ein Festmahl zur Feier des Sieges anordnet, dürfte es wenig Überlebende geben, falls der Koch die Anweisung hat, die Rauhreiter zu vergiften.« Betsy klang, als hätte sie mit derartigen Aktionen Erfahrung.
    »Damit ließen sich nicht alle Söldner ausschalten«, merkte Grace an.
    »Nein, aber doch so viele, dass selbst die SchwarzRoten in der Lage wären, den Rest zu erledigen.«

»Die Söldner würden blutige Rache üben«, knurrte Ben.
    »Nicht, wenn Santor ini den Koch erschießen lässt und behauptet, er hätte zu den Terroristen gehört, gegen die sie eingesetzt waren«, erwiderte Betsy nachdenklich.
    »Eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die die Ausrüstung der Söldner zu einem Profitbringer für Santorini macht, zusammen mit diesem Brief, das sind ziemlich eindeutige Beweise gegen ihn«, stellte Grace fest.
    »Jetzt müssen Sie all das nur noch Hansen mitteilen. Viel Glück«, sagte Betsy.
    Ein Spezialist am Langstreckenfunkgerät schaute aus einer Ecke auf, zog den Kopfhörer zur Seite und stand auf. »Grace, Ben: Die Söldner rücken aus Dublin Town aus und sind auf dem Weg hierher.«
    »Wie lange, bis sie eintreffen?«, fragte Betsy.
    »Morgen«, erklärte Grace mit dem Blick auf den Kartentisch.
    »Äh, Ma'am, eine Kolonne Schwarz-Rote bewegt sich etwa in Bataillonsstärke an Lothran vorbei«, fügte der Spezialist hinzu.
    »Es scheint, dass Santorini alles nach Norden in Bewegung setzt.«
    Grace tippte bei Dublin Town auf die Karte. »Die Söldner rücken aus. Ich hatte erwartet, dass sie bis zum Morgen warten, aber jetzt sind sie morgen gegen Mittag schon hier, oder kurz nach Morgengrauen, falls sie durch die Nacht fahren.«
    »Mit Sicherheit«, erklärte Ben.
    »Die Schwarz-Roten sind das Problem. Sie können die Straße durch Dublin Town nach Amarillo nehmen und den Söldnern folgen, oder direkt nach Norden vorrücken, bis sich die Straße kurz vor Nazareth teilt, und dem Colorado ostwärts nach Amarillo folgen.« Grace schüttelte den Kopf. »Es ergibt keinen Sinn.«
    Betsy fuhr die Straßen mit langen Fingern nach. »Santorini würde seine Sonderpolizei niemals dem Befehl der Söldner unterstellen. Er weiß genau, dass Hansen keine Zivilisten hängt.«
    »Ein getrennter Anmarsch würde Konflikte hinauszögern.« Mit einer Hand zog Ben die Strecke zwischen Dublin Town und Amarillo nach. Mit der anderen folgte er der geknickten Strecke von Lothran nach Amarillo.
    »Könnten die Schwarz-Roten versuchen, an der Westseite ins Tal vorzustoßen?«, fragte Betsy.
    »Nicht nach unserem Kampf bei Nazareth«, verneinte Ben. »Ich behaupte nicht, dass sie alle Stümper sind. Aber diejenigen, mit denen wir es bis jetzt zu tun bekamen, haben kein nennenswertes Können im Kampf gegen bewaffneten Widerstand bewiesen.«
    »Santorini verfügt über ein paar gute MechKrie-ger, die er betrunken oder mit hohen Spielschulden aufgelesen hat«, bemerkte Betsy. »Der Chef seiner Schocktruppen war der Hauptmann einer Mechein-heit. Ich erinnere mich nicht an den Namen. Er konnte ins All entkommen, kurz bevor er wegen Vergewaltigung füsiliert werden sollte. Ich habe das Gefühl, bei Santorini hat er seine wahre Heimat gefunden.«

Weitere Kostenlose Bücher