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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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aufstellte.
    »Ihr habt Hochverrat gegen euren Leiter verübt. Habt ihr irgendetwas zu eurer Verteidigung vorzubringen?«
    Grace trat vor. »Wir haben einen Fehler begangen«, schrie sie zu dem Ryoken II hinauf.
    »Ich kann dich nicht hören«, erklärte Santorini. Offensichtlich erfreut, winkte er sie mit einer Hand näher, während er mit den anderen die Empfindlichkeit des Mikrofons höher regelte. Grace trat noch fünf Schritte vor, und die anderen folgten ihr in ein bis zwei Schritten Abstand.
    »Wir haben einen Fehler begangen«, wiederholte sie, als Santorini das Mikro in ihre Richtung drehte. Ihre Stimme hallte über den Platz. Hinter ihr regte sich die Menge unwillig.
    »Natürlich ist es ein Fehler, euren Leiter zu verraten«, donnerte er ins Mikro. »Ich verspreche denen, die mich unterstützen, unbegrenzten Wohlstand. Ich werde Alkalurops zu einer mächtigen Zentralwelt machen, die sich mit Terra, New Avalon, Atreus, Lu-thien und Tharkad messen kann. Aus welchem Grund solltet ihr euch mir in den Weg stellen?«
    Jetzt wurde es schwierig. Grace ging noch ein paar Schritte näher auf den Ryoken II zu und hob die Hände - nicht wirklich flehentlich, aber wenn Santorini es so auffasste, störte es sie auch nicht. »Ich habe Ihr großzügiges Angebot missverstanden und Sie für einen Landraffer gehalten.«
    Der Kerl im Jupiter runzelte bei dem Wort »Landraffer« die Stirn und drehte sich zu Santorini um. Der Leiter aber fühlte sich durch die erhobenen Hände und das »großzügige Angebot« geschmeichelt. »Dann erkennst du jetzt, dass dein Leiter ein großzügiger Mensch ist und dass ich aus den Bürgern von Alkalurops ein mächtiges Volk machen werde, wenn sie mir folgen.«
    »Sie haben uns wahrlich gezeigt, was Angst ist, o Leiter«, antwortete Grace und hoffte, dass Santorini auf die abschließende Anrede hereinfiel. Hinter ihr murrte die Menge jetzt hörbar. Neben ihr verbarg Ben mit einer Hand die andere, die sich am Schloss seiner Handschellen zu schaffen machte. Grace schob sich weiter vor und nahm Santorinis Aufmerksamkeit gefangen.
    »Seht nur, welche Macht ich euch gebracht habe«, erklärte Santorini mit einer weit ausladenden Geste und deutete auf die BattleMechs und Mech-Umbauten um ihn herum. Der Kerl im Jupiter beäugte die Menge und rückte seinen Neurohelm zurecht. Der Mann im Cockpit des Legionär lümmelte sich in seiner schwarz-silbernen Uniform auf der Pilotenliege. Er zeigte Santorini den erhobenen Daumen, und der Leiter schob die Brust heraus. »Diejenigen, die Alkalurops für einen Hinterwäldlerplaneten halten, werden lernen, uns zu fürchten. Ich habe die Battle-Mechs. Ich werde euch leiten. Wir werden die Sterne beherrschen!« Grace machte winzige Schritte vorwärts. Wie Schnecken bewegten sie und ihre Kameraden sich auf Santorini zu. Die rechte Faust des Jupiter hob sich. Noch hatte er die Autokanonen auf niemanden gerichtet, aber er fand sichtlich kein Gefallen daran, wie sich die Situation entwickelte, und ergriff selbstständig Vorsichtsmaßnahmen.
    »Wir hätten erkennen müssen, wer Sie sind«, rief Grace. »Aber Sie sind als kleiner Geschäftsmann zu uns gekommen, der nur auf der Suche nach einem Ort war, an dem jemand Größeres einen Firmensitz etablieren konnte. Wir haben Ihre Skrupellosigkeit nicht erkannt, Ihren Hunger nach Macht und Ihre Entschlossenheit, jeden niederzutrampeln, der sich Ihnen in den Weg stellt.«
    Eine lange Litanei, doch Santorini genoss jedes Wort. Er belohnte Grace sogar mit der Lüge, die er als Lächeln benutzte. Hass loderte in jeder Faser ihres Wesens, aber sie schluckte ihn hinab, sagte
    ihm, was er hören wollte, und schob sich näher.
    »Es gefällt mir, dass du endlich einsiehst, was für einen Fehler du begangen hast. Gegen mich zu kämpfen ist hoffnungslos. Ich wusste, dass du das irgendwann erkennst«, verkündete Santorini mit unerschütterlicher Selbstsicherheit. »Es war nur eine Frage der Zeit. Mich überrascht bloß, wie schnell dein Widerstand zusammengebrochen ist. Ich dachte, du hättest mehr Rückgrat. Oder war das Ihr Verdienst, Hansen? Besitzen Sie eine skrupellose Ader, die Sie bis jetzt versteckt haben? Sie und Ihre Männer müssen mir heute Abend beim Essen Gesellschaft leisten. Es wird ein sehr interessantes Gespräch werden.«
    »Danke, Sir.« L. J.s Stimme erklang dünn, aber ohne Verzerrung. Das Netz war vollständig wiederhergestellt. Selbst die Funkanlagen der Rauhreiter waren integriert.
    Santorini beugte sich vor,

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