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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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Landnahmeallee drang sie aus weiteren Lautsprechern. Das war nicht weiter überraschend, denn das Netz war wieder aktiv und übertrug das Spektakel. Darauf zählte Grace. »Seht euch an, was jeden erwartet, der sich der Zukunft meiner Welten in den Weg stellt.«
    Jetzt schon Welten, dachte Grace. Der Kerl ist wirklich größenwahnsinnig.
    »Sind Sie sicher, dass das Teil Ihres Traumes war?«, flüsterte Ben neben Grace. Jobe und Chato schleppten sich auf der anderen Seite vorwärts. Hinter ihnen schlurften Danny und Victoria, den Kopf trotzig erhoben. Es war vermutlich das erste Mal in ihrem Leben, dass sich die beiden Highlander einig waren. Sven machte Grace Sorgen. Er stolperte bleich wie Schnee über den Asphalt, gestützt von Betsy und George Stillwell. Grace war bereit gewesen, ihm diese Erfahrung zu ersparen, aber er hatte darauf bestanden. Es war Syn Bakai gewesen, die sich geweigert hatte, ihre Nägel zu riskieren. Also hatte Hansen sie als bei der Flucht getötet gemeldet. Jetzt war ihr hübscher Leib entsprechend Santorinis Anweisungen auf einen der hinter ihnen folgenden Panzer gebunden. Grace hoffte, dass Syn das Sonnenöl vergessen hatte und tomatenrot anlief.
    Andererseits bestand die Möglichkeit, dass sie bald alle rot werden würden - von ihrem eigenen Blut. Nicht jedes kalkulierte Risiko hatte das gewünschte Ergebnis.
    Hansen führte die Rauhreiter von seinem Koshi zwanzig Meter vor Grace an. Mallarys und Arts Arbalests stampften zwei Schritte hinter ihm entlang, links und rechts von Eddie, der Bens Atlas steuerte. Die Menge, die sich auf den Bürgersteigen versammelt hatte, war totenstill. Kinder drängten sich an ihre Eltern, Grace war aufgefallen, wie viele Schwarz-Rote an beiden Seiten der Allee aufmarschiert waren. Ben flüsterte ihr zu, dass sie nicht da waren, um die Menge zurückzuhalten, sondern um sie am Gehen zu hindern. Santorini wollte, dass alle seinen Triumph sahen.
    Genau das wollte Grace auch, allerdings aus einem anderen Grund.
    Sie hielt den Kopf gesenkt, wie es sich für eine besiegte und niedergeschlagene Verliererin gehörte. Unter der Deckung ihrer Wimpern musterte sie jedoch die rund um Santorini aufgebaute Streitmacht. Die gefährlichsten BattleMechs waren der Legionär zu seiner Linken und der Jupiter zur Rechten. In der nächsten Reihe hinter diesen großen dreien standen mehrere Maschinen der Typen Centurion und Katapult. Doch mehr als die Hälfte des Dutzends waren Mech-Umbauten, die sich zu einem zur Straße offenen Quadrat formiert hatten. Hinter ihnen standen in einer unregelmäßigen Linie zwei Dutzend Umbauten, die nicht annähernd an die Aufrüstungen heranreichten, die Sven und Mick geleistet hatten. Offenbar hatte Santorini sämtliche schwarz-roten Mechs des Planeten hier versammelt. Hinter ihnen hatte sich eine Reihe von Geländewagen - mit MGs bewaffnet
    - und zivilen Lastern formiert. Tja, ich wollte alle Schweinehunde an einem Platz, erinnerte sich Grace, und das habe ich geschafft. Jetzt muss ich es nur noch überleben.
    Als Hansen an seinem Kunden vorbeischritt, setzte Santorini die hässliche Fratze auf, die er ein Lächeln nannte.
    Dann war Grace auf einer Höhe mit dem Leiter. Sie warf ihm einen Blick zu, aus dem der pure Hass sprach. Die Lautsprecher fingen sein gehässiges Lachen auf, als er seine beiden Untergebenen darauf aufmerksam machte. Einer von ihnen - Grace vermutete, es war der Pilot des Jupiter - sagte: »Für diesen Blick würde ich sie sofort erschießen.«
    Santorini legte zwar die Hand über das Mikrofon, Grace hörte aber trotzdem, was gesprochen wurde. »Nur das würde die Wirkung eines Schauprozesses und der förmlichen Hinrichtung zerstören«, wandte der andere Pilot ein.
    »Wie viel größer kann die schon sein?«, schleu-derte der Jupiter-Pilot zurück. »Wir haben die größte Menschenmenge hier versammelt, die dieses Kaff aufbringen kann. Wir haben Kameras hier, die das alles live auf dem ganzen Planeten übertragen.«
    »Das stimmt«, stellte Santorini fest und nahm die Hand wieder vom Mikro. »Hansen, halten Sie die Parade kurz an.«
    Die Söldner kamen mit perfektem Schlusstritt zum Stehen. Auf Hansens Befehl drehten sie sich zu den Mechs um. Grace zuckte die Achseln. Sie hatte eigentlich kein Gerichtsverfahren erwartet. So viel zu Plan A. Im Gegensatz zu manchen anderen Leuten hatte sie einen Plan B. Sie drehte sich ebenfalls zu Santorini um, während sich der Rest ihres Stabes langsam in einer Reihe hinter ihr

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