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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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doch der Kreiselstabilisator seines Ryoken II gab keinen Mucks von sich. Er hat ihn verriegelt, erkannte Grace. Der Mech ist kaum noch mehr als eine Statue. Sie machte sich die zusätzlichen Möglichkeiten klar, die sich daraus ergaben, während sie aufmerksam zuhörte.
    »Ich bemerke, dass du stetig näher gekommen bist. Gut. So kann ich dich besser sehen. Hadrian, du bist doch so wild darauf, deine Autokanone zu benutzen. Blas sie weg«, befahl er.
    Der Jupiter-Pilot grinste. Das war nun wirklich keine Überraschung.
    »Jetzt!«, rief Grace.
    Über das Netz erklang: »Zum Angriff, Rauhreiter!«
    Alles geschah gleichzeitig. Hinter Grace zogen die Gefangenen Glasfläschchen mit einer klaren Flüssigkeit unter ihren Kleidern hervor. Mit einem kurzen Hüpfen, bei dem sie ihre Fesseln abstreiften, schleuderten Jobe, Chato, MechKrieger und Tech ihre Fläschchen in hohem Bogen auf Santorinis Ryoken II.
    Die Rauhreiter-Mechs feuerten Laser, Raketen und MGs auf den Jupiter ab. Die Geschütztürme der Panzer drehten sich und schleuderten Granaten, Raketen und Laserbahnen.
    Doch im Gegensatz zu Santorini war Hadrian vorbereitet. Den Neurohelm hatte er schon auf dem Kopf, und er wich im Rückwärtsgang den Angriffen aus, drehte den Jupiter mit einem Hüpfer um hundertachtzig Grad, während er das Kanzeldach schloss, und rannte davon, ohne noch einen Gedanken an Grace und die anderen Gefangenen zu verschwenden.
    Der Jupiter ließ Santorini zurück, der auf die Kontrollen einschlug und versuchte, das Cockpit zu schließen. Die zerplatzenden Glasfläschchen hüllten die Vorderseite des Mechs in Gasschwaden. Ein Fläschchen barst in der Kanzel. Der Splitterhagel zerschnitt Santorini das Gesicht, und er hörte auf, auf die Konsole einzuschlagen. Kennt der Idiot denn überhaupt keine seiner Kontrollen?, wunderte sich Grace, noch während sie einen letzten Schritt nach vorne tat, um ihre Thermitbombe zu schleudern. Betsy hatte ebenfalls eine. Sie flogen zuletzt. Eine traf die Brustpartie des Mechs und ließ das Gas mit einem lauten Knall in Flammen aufgehen. Die andere prallte von der Innenseite des sich senkenden Kanzeldachs ab und fiel flammend ins Innere des Cockpits. Santorinis Schrei wurde vom Kanzeldach abgeschnitten, das sich automatisch versiegelte. Einen Moment später sprengte eine Explosion im Innern der Kanzel das Dach ab. Unter dem Tosen der Flammen waren kreischende Schreie zu hören.
    »Genieß es, du Bastard«, brüllte Betsy ins Feuer. »Du hast noch viel Schlimmeres verdient. Dass ihn ja keiner erschießt!«
    Grace hatte mehr Angst, dass man sie erschoss. Sie hatte sich zu Boden geworfen, nachdem sie die Bombe geschleudert hatte, um keine Zielscheibe für Laser, Raketen und Gewehrkugeln zu bieten. Dann griff sie nach Betsy, um die junge Frau auf den Boden zu ziehen. Aber sie schlug Graces Hand fort.
    Ben hatte eine bessere Idee. Er säbelte Betsy mit einem Tritt die Beine unterm Leib weg. Sie zeigte ihre Dankbarkeit, indem sie sich mit schwingenden Fäusten auf ihn warf. Jeder andere hätte eine Tracht Prügel bezogen, aber die Einsame Katze parierte jeden Hieb und lachte wie ein Verrückter im Donner der Raketen und Autokanonen. Irgendwie steckte sein Humor Betsy an. Ihre Hiebe wurden schwächer und langsamer, bis sich ihr Gelächter mit dem des Albinos vermischte.
    »Der Bastard ist tot!«, brüllte Ben.
    »Der Bastard ist tot«, sagte Betsy endlich. Sie sah hinauf und schüttelte sich. »Er ist so tot, wie man nur tot sein kann.«
    Er war tot, und die übrigen Schwarz-Roten waren auf der Flucht. Für die früheren Herren von Alkalu-rops hieß es jetzt: rette sich, wer kann. Der riesige Jupiter warf einen LaderMech um, zertrampelte einen Geschützlaster und rannte, verfolgt von einem Raketenhagel. Der schwarz und silbern uniformierte Pilot des Legionär war zu langsam. Er sah sich plötzlich einem Rauhreiter -Legionär gegenüber, dessen riesige Autokanone sich so lange drehte, bis sie genau auf sein offenes Cockpit gerichtet war. Langsam hob er die Hände und druckste ein leises »Ich ergebe mich« heraus.
    Zumindest ein Kunde war dem Henker sicher.
    »Verrdammt, all die schönen BattleMechs, die nurr herrumstehen un' warten, dass man sich bedient«, stellte Danny fest. »Aberr ich weiß, welcherr fürr mich bestimmt is.« Er sprang auf und rannte auf einen grauen Mech-Umbau zwischen den Trophäen der Rauhreiter zu. Er flog geradezu die Leiter hinauf, so schnell, dass Grace deutlich sah, was Schotten unter dem

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