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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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Banditen haben Sie ausgeplündert. Sie wollen Sicherheit, aber die gibt es nicht umsonst. Wollen Sie nächstes Jahr noch leben und Geschäfte machen? Und übernächstes Jahr? Oder wollen Sie lieber zu einem Haufen Knochen werden, von jedem zufällig vorbeikommenden Haufen Raumpiraten abgenagt? Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Und jetzt habe ich mit der Industrievereinigung etwas zu bereden, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Santorini und die Bergbaumanager standen auf, verabschiedeten sich mit einem knappen Nicken vom Rest der Versammlung und gingen. Die Absätze ihrer Schuhe trommelten eine selbstbewusste Kadenz auf den Fliesen.
    »Dieses Geschäft hast du uns gehörig versaut, Frau«, schnappte Dev. »Jetzt treibt er den Preis wahrscheinlich auf vierzig Prozent hoch.«
    Garry hämmerte auf den Sockel, und der Saal blieb ruhig. »Grace O'Malley, sind Sie bereit, für die Kleinbauern und kleineren Ortschaften zu sprechen?«, fragte der Bürgermeister von Kleinlondon.
    Grace blickte sich um. Manche nickten, andere wirkten weniger bereit, sie für sich sprechen zu lassen. Keine Überraschung. »Ich fange einfach mal an, und wir werden sehen, wie lange es dauert, bis jemand es für nötig hält, mich zu korrigieren.« Ohne Zweifel in höchster Lautstärke.
    »Sie haben einen Gegenvorschlag zu Mister San-torinis Angebot?«
    Grace stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch und lehnte sich vor - wie gegen einen Frühlingssturm. »Wir leben seit achthundert Jahren auf dieser Welt. Es gibt nicht viele von uns. Sie wissen alle, warum nicht. Die Luft stinkt, das sagen uns die Fremdweltler immer wieder. Es ist zu heiß und trok-ken, sagen sie uns, außer wenn ein Sturm tobt oder es hagelt. Oder ein Tornado übers Land fegt.« Das löste ein vertrautes Kichern rund um die Tafel aus.
    »Aber es ist unser Land. Das Land, auf dem schon unsere Eltern Erz geschürft oder Landwirtschaft betrieben haben. Es ist ein Land, auf dem wir unsere Kinder aufziehen, wie wir es für richtig halten. Jetzt kommt dieser Kerl hier an und will uns aufkaufen und uns eine Horde Fremder herbringen. Er verspricht uns einen großartigen Wirtschaftsaufschwung, aber, bevor ich es vergesse, Sie müssen für Schläger bezahlen, die Sie vor anderen Schlägern beschützen. Zur Hölle damit! Wir hatten es schon früher mit Angreifern zu tun. Unsere Urureltern haben sich ihnen entgegengestellt und sie davongejagt. Und die Leute haben sich gemerkt, dass es keine gute Idee ist, Alkalurops anzugreifen. Nicht einmal die himmelsbesoffenen Blake-Freaks haben sich hergetraut.«
    Sie wandte sich langsam um und nahm Blickkontakt mit ihren Zuhörern ringsum im Saal auf. »Wir besitzen vielleicht nicht viel, aber das verteidigen wir. Wir verteidigen es. Nicht irgendein Mietsklave. Nicht irgendjemand, der mit irgendwem sonst ein Hühnchen zu rupfen hat, der möglicherweise hierher kommt, um dieses Hühnchen zu rupfen - und statt-dessen uns rupft. Alkalurops kann auf sich selbst aufpassen. Wir verlangen von niemandem, für uns die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Und wir holen ganz bestimmt keine Kohlen für irgendjemand anderen aus dem Feuer. Ich sage: Wir stecken ihm sein
    Fremdweltlerangebot in den Fremdweltlerarsch.« Der Saal brach in Jubel aus, wie Grace es gehofft hatte. Sie stand nur da und genoss den Augenblick, das Hochgefühl, zu wissen, dass sie das Richtige tat und eine Menge Leute ihrer Meinung waren. Es dauerte gute fünf Minuten, bevor Garry auch nur versuchte, für Ruhe zu sorgen. Doch als er zum Hammer griff, hob sie die Hände, und es wurde still.
    »Ich denke, das ist eine ziemlich solide Zustimmung«, stellte Garry fest. »Darf ich ein paar Fragen zu diesem Vorschlag stellen?«
    »Ja«, erwiderte Grace.
    »Pass ja auf, dass es wirklich Fragen sind«, tönte es vom anderen Ende der Tafel. »Sonst könnte es sein, dass wir da hochmarschieren und ihr den Hammer geben.« Das sorgte für Unruhe im Saal. Grace winkte ab, und die meisten beruhigten sich.
    »Danke, Grace«, sagte Garry - und es klang ehrlich. »Meine Frage lautet: Wie verteidigen wir uns? Unser Legat ist tot. Die meisten GendarmerieOffiziere haben den Überfall nicht überlebt.«
    »Sie haben uns den Arsch versohlt«, klang es vom Fuß der Tafel herüber.
    »Unter uns Pastorentöchtern«, nickte Garry. »Ja, sie haben uns den Arsch versohlt. Ich bin nicht informiert, wie hat sich die Miliz um Falkirk geschlagen? Haben Sie sie ausrücken lassen?«
    »Ich habe sie selbst angeführt«, erwiderte

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