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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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Grace. »Und sie haben uns den Arsch versohlt.«
    »Es tut mir Leid, das zu hören. Ich dachte, nachdem Sie behauptet haben, wir sollten uns selbst verteidigen, hätten Sie mehr Erfolg gehabt.«
    »Nein, Garry«, gab Grace zu. »Hätten wir keinen Berg im Rücken gehabt, wären wir genauso massakriert worden wie alle anderen. Wir hatten Glück.«
    »Und Ihr Plan ist wohl, dass wir beim nächsten Mal alle so ein Glück haben?«, fauchte Dev Coughlin.
    Garry bedeutete seinem Bekannten, still zu sein. Dann aber schaute er Grace wieder an. »Ganz Unrecht hat er nicht. Wie sollen wir uns verteidigen?«
    Grace nahm sich einen Augenblick Zeit, ihre Gedanken zu ordnen, bevor sie antwortete. Aber ihre Erfahrung bei den Bürgerversammlungen Falkirks war ihr eine echte Hilfe. »Ich weiß nicht, wie es den anderen hier geht, aber wenn ich etwas brauche, das ich nicht habe - Ausrüstung, Wissen, was auch immer -, dann miete ich es eben. Wir haben schon lange keine Kampferfahrung mehr gebraucht, deswegen haben wir keine. Aber es gibt Leute, die sie besitzen. Ich schlage vor, sie anzuheuern. Damit sie uns beibringen, uns zu verteidigen, und an unserer Seite kämpfen, wenn es nötig wird.«
    »Glauben Sie, das funktioniert?«, fragte Garry. Diese Frage war ehrlich gemeint.
    »Ich war eigentlich auf dem Weg zu den Söldnerlagern auf Galatea, als ich hierher kam. Falkirk schlägt vor, eine Delegation nach Galatea zu senden. Sie soll die dort verfügbaren Söldner begutachten und einen Kader anheuern, der uns trainiert und im Kampf unterstützt.«
    »Ich weiß nicht, ob Söldner so etwas tun«, wandte Garry ein.
    »Früher vielleicht nicht, aber früher haben uns auch keine Banditen überfallen. Die Zeiten ändern sich. Ich werde uns Söldner suchen, die bereit sind, mit der Zeit zu gehen und uns Selbstverteidigung beizubringen.«
    »Unterscheiden sich BattleMechs nicht von unseren IndustrieMechs?«, fragte der Mechhändler-und Werkstätten-Zunftmeister.
    »Allerdings. Wir haben vor Falkirk einen Schwebepanzer erbeutet«, setzte Grace an.
    »Sie haben einen Schwebepanzer erbeutet«, raunte es durch den Saal. Selbst Garry murmelte es neben ihr.
    »Ja, die Navajos haben Fallen gestellt«, bestätigte sie und deutete auf Chato, der sich neben ihr befand, »und einen Schwebepanzer erbeutet. Das Ding hatte eine Panzerung, härter als alles, was wir haben, und Sensoren, die weit über alles hinausgehen, was wir je gesehen haben. Ich habe nie behauptet, dass es leicht wird, uns selbst zu verteidigen. Aber wir haben es schon seit Jahrhunderten so gehalten. Wir sollten nicht jetzt damit aufhören.«
    Garry nickte, dann brach er das Schweigen. »Ich hoffe, das klingt nicht negativ, aber ich muss Ihnen dieselbe Frage stellen, die Sie Mister Santorini gestellt haben. Wie viel kostet das?«
    »Und um ihn auch zu zitieren: Es wird nicht billig. Die großen Landbesitzer um Falkirk haben versprochen, zehn Prozent des letztjährigen Gewinns zuzuschießen.«
    Und damit begann der schwere Part. Die Verhandlungen dauerten den Rest des Tages und den größten Teil der Nacht, doch als Grace, Chato und Jobe am nächsten Morgen aus der Pension abreisten und zum Raumhafen fuhren, waren sie guter Dinge. Es hatten zwar nicht alle dazu beigetragen, aber sie durften mit einer beträchtlichen Geldsumme rechnen.
    Als sie nach der langen Bergauffahrt über die Westcanyonstraße zum Raumhafen abbogen, rief Jim Wilson übers Netz bei ihr an. »Treffen wir uns an dem Schnellimbiss an der Raumhafenstraße?«
    »Sie haben doch hoffentlich nicht erwartet, dass ich einen meiner Laster monatelang auf dem Parkplatz rosten lasse, während Sie weg sind?«, fragte er, als Jobe auf den freien Stellplatz eingebogen war, neben dem Wilson mit seinem Sohn wartete.
    »Ich habe mir nicht eingebildet, dass Sie das bezahlen«, feuerte Grace zurück und stieg aus. »Ich dachte mir schon, dass wir uns noch mal sehen, bevor ich abfliege.«
    »Und Sie hatten vor, mit nichts weiter als dem Kleingeld in Ihrer Tasche ins All zu fliegen?« Wilson zog eine Augenbraue hoch. »Wie steht es mit Ihren Finanzen?«
    Grace war nicht gerade pleite, aber sie hatte sich tatsächlich gefragt, wie viel ihr Kredit angesichts des HPG-Kollapses auf einer längeren Reise wert war.
    »Es sollte reichen«, antwortete sie.
    »Gut, dann werden Sie das hier ja nicht brauchen«, stellte er fest und zog eine Kreditkarte aus der Tasche. »Die ist von der Premiumbank Galatea ausgestellt. Mein alter Herr hat eine Reihe

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