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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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mir nicht leisten, noch mehr davon in einem Kaff wie Alkalurops zu verschwenden. Es gibt jede Menge
    Welten, die nur darauf brennen, ein so attraktives Angebot wie meines anzunehmen. Viel Glück bei der Suche nach Söldnern, die bereit sind, Ihnen zu helfen.«
    »Genauso viel Glück wünsche ich Ihnen«, gab Grace mit unbewegtem Gesicht zurück. Einen Moment lang wackelte seine Maske, und Grace glaubte, sie könnte einen Blick auf sein wahres Gesicht erhaschen. Doch er drehte sich um und verschwand.
    Der Sicherheitsoffizier brachte Grace die beiden Beutel, die der Dieb bei seinem Tod verloren hatte. Sie waren beide nur etwa halb so schwer, wie sie es in Erinnerung hatte. »Suchen Sie weiter«, sagte sie. »Da unten muss noch eine Menge mehr liegen.«
    Eine Stunde später wurden sämtliche Handstaubsauger vor Grace und dem Sicherheitsoffizier geleert. Danach hatte der Diamantenbeutel über drei Viertel seines alten Gewichts erreicht. Der andere Beutel war etwas leichter. »Wir werden noch weiter suchen, gnä' Frau. Der Junge könnte unterwegs einen Teil verloren haben.«
    »Möglich ist es«, gab Grace dem Sicherheitsoffizier Recht. Dann öffnete sie den Smaragdbeutel. »Suchen Sie sich einen aus, guter Mann. Sie haben beste Arbeit geleistet und sich eine Belohnung verdient.«
    »Oh, vielen Dank, gnä' Frau. Aber das ist wirklich nicht nötig.«
    »Mag sein, aber Sie haben mir geholfen, und ich bezahle für das, was ich erhalte. Suchen Sie sich ei-nen aus, und ich lasse Sie beim Kapitän als Eigentümer registrieren.« Er wehrte sich nicht weiter, sondern zog den größten Smaragd aus dem Beutel. Grace zuckte mit keiner Wimper. Der Mann ahnte wahrscheinlich gar nicht, dass er einige vollkommenere und damit auch wertvollere Steine hätte auswählen können.
    »Und lassen Sie Ihre Leute antreten. Jeder bekommt einen Stein von mir.« Das dauerte nicht lange, und Grace bemerkte, dass zwei der Männer angesichts ihrer Großzügigkeit ausgesprochen verlegen wurden. Es überraschte sie auch nicht, als ihr der Sicherheitsoffizier kurz darauf noch ein Dutzend Diamanten brachte, die »in den Staubsaugern hängen geblieben« waren.
    Zwei Stunden später wachten Jobe und Chato mit staubtrockener Kehle aus dem Tiefschlaf auf. »Himmel und Erde, noch so einen Sprung möchte ich nicht mitmachen«, krächzte Chato. »Das werden Sie auch nicht. Beim nächsten Mal bleiben Sie wach«, erklärte Grace und erzählte den beiden, was vorgefallen war.
    »Tot«, konstatierte Jobe. »Und der ist immer noch unter uns.«
    »Beziehungsweise in der Kapitänskabine und schmiedet neue Pläne«, korrigierte Grace.
    »Vielleicht halten ihn uns seine Pläne ja fern«, sagte Chato.
    Neun Tage später setzte die Stern von Dyev auf Galatea auf. Grace hatte die losen Juwelen im Saum ihrer Kleidung versteckt. Ihre Mutter hatte ihr schon immer gesagt, dass es sich eines Tages als nützlich erweisen würde, nähen zu können. Jobe verwandelte den Safe in einen Tornister, und den Rest ihrer Sachen packten sie in zwei Seesäcke, die Grace und Chato trugen.
    Der Raumhafen war groß, geschäftig, schmutzig und laut. Grace ging voraus, Jobe neben sich. Chato folgte und behielt Jobes Tornister im Auge. Auf dem Weg über ein Laufband zum Zentralgebäude versuchte sich Grace zu orientieren. Sie hatte noch nie so viele Menschen auf so engem Raum gesehen. Sie bewegten sich zwar in jeder denkbaren Richtung, aber alle schienen ein festes Ziel zu haben. Elektro-wagen und LaderMechs bewegten sich ebenfalls durch denselben Raum, in einem Ballett der Titanen, wo jeder Fehltritt Tote bedeuten konnte.
    »Hier stinkt's«, erklärte Jobe. Die Mischung aus Ozon, Öl, Schweiß und verschiedenen anderen Gerüchen, die Grace nicht identifizieren konnte, ließen die Frage aufkommen, wie sich irgendjemand über die Luft auf Alkalurops beschweren konnte. Sie kamen an einer verstopften Herrentoilette vorbei, aus der Wasser und Gestank drang.
    »Das ist übel, und ich meine nicht nur den Geruch«, stellte Grace fest. Der Raumhafen hatte einen Anstrich nötig. An den Wänden fehlten Kacheln. Auf der Fahrbahn neben dem Laufband waren Schlaglöcher zu sehen, und das Band bewegte sich so ruckartig und unregelmäßig, dass ihr übel wurde.
    »Falls ich nie wieder vom Weißen Fluss wegkomme, macht mir das gar nichts«, knurrte Chato. »Häuptling sein ist nicht annähernd so toll, wie meine Schwester es dargestellt hat.«
    »Sie sollten Ihren Frauen sagen, was sie zu tun haben, nicht

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