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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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drinnen ist es gefährlich, junge Frau.«
    Himmel, noch ein alter Mann. »Auf dem Herflug hab ich da drinnen meine Runden gedreht. Ich kenne den Frachtraum der Dyev vermutlich so gut wie jeder andere an Bord.« Und sie war hier, während die Besatzung es nicht war.
    In einer riesigen Halle voller Rohre, Maschinen und schmaler Laufstege zu joggen war die eine Sache. Von einem Handgriff zum nächsten zu schweben und dabei nach einem Mann zu suchen, der versucht hatte, ihr den Schädel einzuschlagen, eine ganz andere. Grace bewegte sich vorsichtig.
    Eine Computerstimme zählte die Minuten bis zur Beschleunigung des Schiffes ab. »Für die Bodenhüpfer unter Ihnen, das bedeutet Gewicht«, setzte eine Männerstimme hinzu.
    Der Dieb war schnell, aber er verursachte Lärm. Grace hörte ihn zwischen den riesigen Tanks, vereisten Kompressoren und dicken Rohrleitungen - teils heiß, teils kalt und größtenteils gefährlich. Sie folgte ihm so schnell sie konnte, ohne sich unnötig in Gefahr zu bringen, und ließ keinen Handgriff los, bevor sie den nächsten in Sicht hatte. Diese Jagd konnte sie ebenso umbringen wie der Gejagte. Vor ihr brach der Lärm ab. Grace hielt an.
    Hinter ihr beschwerten sich ein paar Mannschaftsmitglieder - Grace schätzte fünf - über ihren Auftrag, während sie sich mit der schnellen Effizienz von Männern näherten, die über eine langjährige Erfahrung unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit verfügten. Ein Mann mit beachtlichem Bierbauch und zwei Winkeln über gekreuzten Pistolen am Kragen holte zu Grace auf.
    »Sind Sie die Frau, die Ihre Schmuckstücke verloren hat?«
    Die anderen Männer kicherten.
    »Ja, und falls Ihr Skipper kein kleines Vermögen an Schadenersatz bezahlen will, werden Sie sie mir zurückholen.« Grace lächelte mit dem st ahl k alten Blick, den sie aufsetzte, wenn sich ein neuer Minenarbeiter fragte, warum er Befehle von einer Frau annehmen sollte.
    »Ja, gnä' Frau«, antwortete der Sicherheitsoffizier, ohne ihr in die Augen zu sehen. »Abe, du und Bo, ihr übernehmt die rechte Seite. Den und Jess, die linke. Die nette Dame hier und ich kümmern uns um den Laufsteg.«
    »Okay«, »Jep« und ein »Ja, Sir« vom Jüngsten begleiteten die Bewegungen der Matrosen, die sich verteilten.
    »Ungefähr seit der Zeit, als Sie und Ihre Leute auf diesem metallenen Bürgersteig zu quasseln anfingen, habe ich nichts mehr von ihm gehört«, stellte Grace fest und verzichtete bewusst darauf, irgendwelche Raumfahrerbegriffe zu verwenden.
    »Wie viel Vorsprung hat er?«, fragte der Sicherheitsoffizier und zog einen Sonarschocker aus der hinteren Hosentasche.
    »Schwer zu sagen.« Grace sah sich zwischen den riesigen Kugeltanks mit Flüssiggas und gekühltem Öl um. »Zwei, drei Räume vielleicht. Haben Sie keine Pistole?«
    »Niemand, der noch alle Sinne beisammen hat, würde hier drinnen eine Projektilwaffe abfeuern, meine Dame. Ein paar von diesen Tanks enthalten Flüssiggas unter 70 Atmosphären Druck. Ein Loch, und dieser ganze Raum wäre in, na, vielleicht in zehn Sekunden geflutet. Sie wären ein Eisblock, noch bevor Sie sich umdrehen könnten.«
    »Weiß er das auch?«, fragte Grace und deutete mit einer Kopfbewegung voraus.
    »Falls es der Küchenjunge ist, von dem ich es vermute, nein. Aber ich habe seine Tasche überprüft, als er vom Landurlaub kam, und da war keine Pistole drin.«
    »Haben Sie Schlaftabletten gesehen?«
    Der Mann schaute beiseite. »Die Stern von Dyev ist ein drogenfreies Schiff. Wir beschäftigen niemanden, der Drogen nimmt.«
    Aber für die richtige Summe drückt ihr ein Auge zu, dachte Grace.
    »Da ist er!«, rief jemand unter ihnen, als der Dieb aus der Deckung eines vereisten Kompressors auftauchte und sich am metallenen Laufsteg entlangzog. Jetzt klebten ihm vier Mann an den Fersen.
    »Das ist Iav«, rief der Sicherheitsmann. »Iav, gib auf! Wir haben dich!«
    Der Junge rannte weiter. Grace merkte sich die Nu mm er 38 über dem Kompressor, hinter dem er hervorgekommen war. Möglicherweise war er es, der die Diamanten versteckt hatte. Sie stieß sich ab, um ihn zu verfolgen, als die Computerstimme gerade verkündete: »Beschleunigung in null Minuten.« Die künstliche Schwerkraft von 1 g kehrte zurück, und sie krachte zu Boden.
    Die Raumfahrer amüsierten sich königlich über ihren Schmerzensschrei. Ihr einziger Trost war, dass es Iav nicht besser erging.
    Trotzdem setzte der Küchenjunge seine Flucht zum Heck noch fünf Minuten fort. »Du solltest

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