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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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einen Abtaster hervor. Jedes Teil, das Jobe aus dem Tornister zog, tastete er ab, erstellte ein Bild und schätzte seinen Wert. Grace verschwand auf die Toilette, holte etwa die Hälfte der Diamanten aus den
    Säumen ihrer Kleidung und fügte sie zu dem Schmuck hinzu.
    Als Chato die losen Jadesteine, Türkise und Smaragde herausnahm, seufzte der Juwelier. »Ihre Edelsteinschleifer sind wahre Meister ihrer Kunst. Wie konnten diese Steine nicht eher auf den Markt kommen?«
    »Es sind Familienerbstücke, seit Generationen weitergegeben. Jetzt hängt unser Leben von ihnen ab. Steine lassen sich ersetzen. Das Leben eines Sohnes oder einer Tochter nicht.«
    Der Juwelier nickte.
    Es war früher Nachmittag, als er ihnen beglaubigte Aufstellungen der bei ihm hinterlegten Waren aushändigte. Niki hatte alles mit großen Augen verfolgt. Grace warf ihren Freunden einen Blick zu. Beide nickten, und sie drehte sich wieder zu dem Juwelier um. »Wir müssen den Bestand ein wenig ändern. Niki, möchten Sie sich etwas aussuchen?«
    »Soll das ein Witz sein? Aber meine Großmutter würde mir das Fell gerben.«
    »Nicht, wenn ich ihr sage, dass es ein Geschenk ist.«
    »Na, sie würde es mir trotzdem gerben, wenn ich mir eines von denen mit Diamanten aussuchte. Aber dies dort«, sagte sie und deutete auf eine silberne Halskette mit tropfenförmigen Türkisen. »Damit könnte sie einverstanden sein.«
    Der Juwelier lächelte. »Sie hat sich eines der kostbarsten Stücke ausgesucht.«
    »Es gehört ihr«, sagte Grace und half Niki, die Kette anzulegen. »Und jetzt dürfen Sie sich ein Stück für Ihre Frau aussuchen, Mister Goldman.«
    Der Juwelier kicherte und strich sich mit der Hand durch das spärliche graue Haar. »Sie haben meine Schätzungen. Sie wissen, welche Teile aus Ihrem Besitz ich für die wertvollsten halte«, sagte er und wählte eines der weniger teuren Stücke. »Meine Frau ist schon vor einigen Jahren gestorben. Meine Schwiegertochter wird das Geschenk aber auch zu schätzen wissen. Möge dies der Beginn einer langen und Gewinn bringenden Freundschaft sein.«
    Niki brachte sie lange nach der Essenszeit zu den 21. Centauri-Lanciers. Für Laien schien das Regiment von guter Qualität zu sein, und es war mehrere Bataillone stark. Der Major, der sie herumführte, lud sie zum Nachmittagstee um 15 Uhr und danach zu einer Schießdemonstration mit scharfer Munition ein. Doch das Regiment war nicht bereit, die Ausbildung einer Miliz zu übernehmen. »Nein, so etwas machen wir nicht - nichts als Ärger.« Die Einsatzgruppe, die er vorschlug, war identisch mit dem Vorschlag der Rauhreiter, wenn auch etwas billiger.
    Die Leichte Eridani-Reiterei am nächsten Tag war ebenso ablehnend, obwohl sie noch etwas billiger war. Nachdem sie sich zwei Tage angehört hatte, wie sie über die hohen Preise stöhnten, brachte Niki sie zu den Ronin. Jetzt erfuhr Grace, zu welcher Einheit der große Mann mit dem langen Schwert am Raum-hafen gehörte. Die Ronin operierten mit knappem Budget, ohne jede unnötige Bequemlichkeit. Selbst die Worte schienen rationiert. Trotzdem schien es unter ihrer Würde, einen Haufen Freizeitsoldaten auszubilden. Und ihre Preise waren kaum niedriger als die der anderen.
    Niki fuhr sie zurück nach Galaport. »Ihr seht aus, als könntet ihr einen Drink vertragen. Ich weiß eine Pinte.«
    »Gibt es denn hier keine Söldner, die einen ganzen Planeten kosten?«, fragte Grace ins Leere, als Niki sie an einen Ecktisch im >Nur einen Tropfen< bugsierte. Sofort erschien ein Mädchen in Shorts und einem extrem knappen Oberteil, das kaum älter als Niki aussah.
    »Was darfs sein?«
    »Für mich einen Whiskey, Kelly«, bestellte Niki.
    »Für sie einen Traubensaft, Kelly«, korrigierte Grace. »Für mich ein dunkles Bier, falls Sie welches vom Zapfhahn haben.«
    »Meine Großmutter ...«, setzte Niki an.
    »Ist nicht hier«, beendete Grace.
    »Netter Versuch, Dumpfbacke.« Die Serviererin grinste Niki an. Jobe bestellte ebenfalls ein Bier, Chato einen Tee, und sie ging wieder.
    Auf der anderen Seite des Raums entdeckte Grace Danny O'Bannon, der sie etwa zur selben Zeit bemerkte und zum Gruß einen Bierkrug hob. Ben saß ihm gegenüber, den Kopf gegen die Steinwand hinter sich gelegt, die Augen geschlossen. Grace wollte schon hinüberrufen, aber Chato legte ihr die Hand auf den Arm.
    »Stör ihn nicht, solange sein Geist auf Wanderschaft ist«, flüsterte er.
    Grace schloss wieder den Mund und beobachtete. Während sie auf ihre

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