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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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Drinks warteten, bewegte der Albino keinen Muskel. Als die Getränke eintrafen, rutschte der Schotte lautlos aus der Bank und schlen-derte herüber, um neben Grace in die Hocke zu gehen. »Er is' nae Gesellschaft, wenn err so ist, aber meistens is' Stimmung, wenn er taerück is'. Nae, dass ich was gegen erzwungene Einsamkeit hätte, aber mir s' lieberr, wenn ich sie vermeiden kann. Wie läuft Ihre Suche nach einem Haufen Schulmeister?«
    »Gar nich', gar nich' gut«, antwortete sie und bemerkte, dass sich ihr Akzent in seiner Gesellschaft hörbar verstärkte. »Wie Sie schon bemerkten, kein echter Soldat hat Interesse daran, einen Haufen blutiger Anfänger zu beaufsichtigen. Vor zwei-, dreihundert Jahren haben unsere Urgroßväter ihre eigenen Schlachten geschlagen. Sind wir verweichlicht, oder ist es auf dem Schlachtfeld rauer geworden?«
    »Viel rauer. Ich hab' pensionierte Sergeants von Sachen erzählen hören, für die einem das Hinterteil riet proper poliert würde, wollte man das mit den Waffen und der Ausrrüstung versuchen, die selbst zweitklassige Söldner ins Feld tragen. Das ist einfach nae Platz für Zeitsoldaten. Benutzen Sie viele Zeitangestellte im Bergwerk?«
    »Nein, obwohl ich gehört habe, dass die Konzernminen es tun. Man sieht es an ihren Unfallstatistiken«, antwortete Jobe.
    »Was ich sage.«
    »Zählt es gar nichts, dass wir zwischen unserer Heimat und diesen mörderischen Bastarden stehen? Dass wir für unsere Freunde kämpfen, unsere Eltern, Ehemänner, Ehefrauen ...« Grace setzte die Liste nicht fort.
    Jetzt war auch Ben aufgestanden und kam herüber. »Niemand ist an Ihrem Kontrakt interessiert?«
    »Niemand«, bestätigte Grace.
    »Sie wollen für Heim und Herd kämpfen«, stellte er mit einer Stimme fest, die klang, als wäre er noch halb in Trance. »Nicht als Söldner, die einen Kontrakt erfüllen, sondern als Patrioten, die zwischen dem Feuer des Krieges und ihrem Heim, ihrem Land, ihren Lieben stehen. Davon sehen wir in letzter Zeit nur noch wenig.«
    »Das könnte was wert sein«, bemerkte Danny.
    »Es sollte«, betonte Grace.
    Die ehemalige Novakatze blinzelte und schaute sich langsam im Schankraum um, als sähe er sie seit Langem zum ersten Mal. »Es ist ja nicht so, als würden wir einen großartigen Kontrakt sausen lassen, oder, Laddie?«
    »Ich bin zum Highland-Regiment gegangen, weil die Lads da eine nette Schlacht tae schätzen wussten und dazwischen 'ne hübsche Schlägerei. Aber an die-serr Polizeiarrbeit, vo' der wir jetzt leben, gefällt mir naut.«
    Ben nickte, sah sich um und winkte die Gruppe zu einem langen Tisch. »Selbst du, Kurze«, sagte er zu Niki. Sie setzten sich um den Tisch, blickten einander an, wussten nichts zu sagen und widmeten sich ihren Getränken.
    Nach langen fünf Minuten rutschte Jobe mit dem Stuhl. »Soll hier irgendetwas geschehen?«
    Ben, der die ganze Zeit zur Tür hinübergestarrt hatte, drehte sich um und hob den Finger an die Lippen.
    Zehn Minuten später öffnete sich die Tür. Eine hoch gewachsene Frau in einem Schottenrock, die sich kerzengerade hielt, trat in Begleitung eines kleineren, blonden Burschen in einer Hose in Schottenmuster in die Gaststätte.
    »Och no, nae Biddy und der Wunderrknabe.« Danny stöhnte und nahm einen tiefen Schluck.
    »Was wollt ihr trinken?«, rief Ben ihnen zu.
    »Es scheint Essenszeit zu sein«, antwortete die Frau. »Ich hatte vor, einen Happen zu mir zu nehmen. Sean war ebenfalls hungrig, seinem Alter gemäß. Ich habe nicht erwartet, dich so früh auf den Beinen zu sehen, Ben. Daniel, ich hätte nicht gedacht, dass irgendetwas imstande ist, dich vor drei aus dem Bett zu holen.«
    »Vielleicht würdest du mir gerne deines geben?«, gab Danny zurück.
    »Du würdest vorher ein Krankenhausbett brauchen, du betrunkener Lowlander«, schoss die Frau zurück, aber sie und der Junge kamen herüber und setzten sich neben Ben. »Wer sind eure Freunde?«
    »Ihr Planet, Alkalurops, wurde Ziel einer kleinen Plünderaktion. Sie hatten etwas Glück bei der Verteidigung und sind gekommen, um eine Söldnereinheit zu suchen, die bereit ist, eine Abteilung nach Alkalurops zu schicken, damit sie ihrer Miliz beibringt, wie sie sich beim nächsten Mal besser schlagen kann.«
    Die Frau schnaubte. »So schlecht geht es hier keinem. Irgendwelche Interessenten?«
    »Keine«, knurrte Grace, die allmählich die Nase voll davon hatte, hören zu müssen, dass sie sich etwas vormachte, wenn sie glaubte, irgendeine Miliz könnte eine

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