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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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fest.
    Grace seufzte. »Aber wir brauchen Geld.«
    »Habt ihr sonst noch was zu verkaufen?«, mischte sich Niki ein.
    Grace holte einen losen Diamanten aus der Tasche. »Ein paar Edelsteine.«
    »Dann braucht ihr einen Juwelier«, erklärte das Mädchen. »Und ich weiß auch schon, wen. Ihr werdet ihn lieben.« Zehn Minuten später zog sie Grace in ein kleines Geschäft mit Stahljalousien vor den Fenstern.
    »Abe Goldman, Grace und ihre Fremdweltlerf-reunde wohnen bei Tantchen«, stellte Niki sie vor.
    »Ich bin Reisenden immer gerne behilflich«, erklärte lächelnd ein kleiner Mann mit schütterem grauen Haar und langen, zierlichen Fingern. Ob es ehrlich gemeint war oder nicht, konnte Grace nicht feststellen.
    Sie zog den Diamanten aus der Tasche. Der Mann klemmte sich eine Juwelierslupe ans Auge und studierte ihn. »Sehr schön, gute Farbe, hervorragender Schliff. Ich wünschte, den hätten Sie mir vor ein paar Jahren gebracht«, stellte er fest und gab ihn zurück.
    »Vor ein paar Jahren?«
    »Der Zusammenbruch des HPG-Netzes ist dem Markt nicht bekommen. Die Steuern sind gestiegen, und die Leute kaufen weniger Schmuck. Als wir Juweliere noch Kontakt untereinander hatten, konnten wir in einen Planeten mit Flaute investieren und auf einem anderen, reicheren verkaufen. Jetzt sind derartige Investments riskanter. Wenn Sie das Geld brauchen, könnte ich es mir wahrscheinlich leisten, Ihnen ein paar schöne Diamanten wie diesen abzukaufen. Aber ich könnte Ihnen nicht annähernd den Preis zahlen, den sie wert sind.«
    Grace dachte nach. War das nur eine Verhandlungseröffnung? Die jüngsten Ereignisse unterstützten zumindest die Darstellung des Juweliers. Sie gab Jobe ein Zeichen. Er öffnete seinen Tornister und hielt einen goldenen Anhänger vorsichtig ins Licht, sodass die Diamanten daran funkelten. Dann legte er ihn vor den Juwelier auf den Tisch. Als Nächstes holte er ein silbernes, mit Türkisen gesäumtes Armband hervor. Die Augen des alten Mannes wurden groß, und seine Nüstern blähten sich. Hatte Abe zunächst ein Pokergesicht gezeigt, verlor er nun die Kontrolle über seine Züge, als er beinahe ehrfürchtig erst nach dem silbernen Armband griff und dann nach dem goldenen Anhänger. Schweigend untersuchte er beide, nur von leichtem Keuchen unterbrochen.
    »Meine Güte. Dergleichen sieht man so selten. Die Kunst Alt-Terras ist leider verloren. Was sich heute noch dafür ausgibt, ist alles maschinell hergestellt. Das ist echt«, stellte er fest und schaute erst zu Jobe auf, dann zu Chato. »Handbearbeitetes Silber und Türkis, wie es die nordamerikanischen Indianer herstellten. Gold und Diamanten, wie sie nur Afrikaner bearbeiteten. Sie haben die alten Traditionen bewahrt.«
    »Unsere Großmütter geben sie noch immer an ihre Enkelinnen weiter«, bestätigte Chato, »und die jungen Böcke hören noch immer auf ihre Onkel.«
    »Sie haben noch mehr«, stellte Abe fest und deutete auf den Tornister.
    »Ja.«
    Der alte Mann runzelte die Stirn und schaute zur Decke. Sein Blick verlor sich in ungeahnten Fernen. Dann schüttelte er den Kopf und reichte die Stücke zurück. »Ich könnte es mir nicht leisten, auch nur ein Zehntel dessen zu kaufen, was Sie anbieten. Es gab Zeiten, da hätte ich mein ganzes Inventar - meine
    Seele - gegeben, um sie zu besitzen. Aber heute?« Er zuckte die Achseln. »Der Platz auf Sprungschiffen wird ohne Vorwarnung requiriert. Ladungen gehen unterwegs verloren, und es dauert Monate, bis man davon erfährt. Ich könnte das Risiko nicht auf mich nehmen.«
    »Könnten Sie es denn mit anderen teilen?«, erkundigte sich Grace.
    »Es gibt ein paar, aber die wenigsten würden die Schätze erkennen, die sie in Händen halten. Ich könnte ein Treffen zwischen Ihnen und dreien, vielleicht vieren von uns arrangieren. Trotzdem bezweifle ich, dass wir Ihnen mehr als die Hälfte abnehmen könnten.«
    Grace dachte lange nach. Wenn sie den Schmuck weiter mit sich herumtrugen, würden sie früher oder später einer ausreichend großen Bande von Straßenräubern in die Hände fallen, und möglicherweise waren dann keine verrückte Novakatze und ein Highlander in der Nähe. »Würden Sie unseren Schmuck bitte katalogisieren, Mister Goldman? Wenn es nicht zu viel Mühe macht, würden wir ihn gerne bei Ihnen in Aufbewahrung geben. Hier ist er sicherer, als wenn wir ihn mit uns herumtragen, und es würde Ihnen helfen, Abnehmer dafür zu finden.«
    »Ja, das würde es«, stimmte der Mann zu und holte

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