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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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vorbereiten. Wenn man sie direkt damit konfrontiert, reagieren sie ablehnend.«
    »Grace, ich hatte gehört, dass Sie zurückerwartet werden«, rief Garry McGuire vom Kopfende der Tafel. »Sind das ein paar der MechKriegerkandidaten, die Sie mitgebracht haben, damit wir sie befragen können?«
    »Kandidaten?«, fragte Ben mit hoch gezogener Augenbraue.
    »Diese beiden hier sind voll qualifizierte Mech-Krieger«, stellte Grace sie vor und ging hinüber. An ihrem Tisch saßen jetzt die Bürgermeister einiger Vororte Kleinlondons. Eine Tatsache, die sie keineswegs überraschte. Der Rat bestand aus wen auch immer der Rat anerkannte.
    »Das hier ist Ben Einsame Katze, ehemals Novakatze, und dies ist Betsy Ross, InfanterietaktikExpertin. Ich habe sie verpflichtet.«
    »Sie haben sie verpflichtet?« Ben Coughlin, der immer noch zu Garrys Rechter saß, sprang auf. »Sie hatten keine Erlaubnis, irgendjemanden zu verpflichten, als Sie aufbrachen.«
    Das musste Grace sofort unterbinden. »Dev, ich hatte die Autorität, bis zu zehn Prozent des im vorigen Jahr auf Alkalurops erwirtschafteten Gewinns auszugeben. Und ich musste sie verpflichten. Die Reise hierher dauert fast sechs Wochen, ein Flug. Niemand kommt zu einem Vorstellungsgespräch hierher. Die Leute kommen, um eine zugesicherte Stelle anzutreten, oder überhaupt nicht.«
    Garry zupfte seinen Lakaien am Ärmel, und Dev setzte sich wieder. »Ich verstehe, wie dieser Eindruck bei Ihnen entstehen konnte«, setzte Garry in beruhigendem Ton an. »Warum geben Sie uns nicht ein paar Minuten Zeit, mit Ihren, äh, Bekannten zu reden. Wir brauchen Hilfe, und wenn Sie der Meinung sind, diese netten Herrschaften können Alkalurops verteidigen, dann sollten wir sie einstellen.«
    »Wer soll hier eigentlich wen verteidigen?«, fragte Ben Grace.
    »Tun wir ihnen den Gefallen«, seufzte Grace. Jemand brachte Stühle für sie, aber das löste eine Debatte aus, wo sie sitzen sollten. Schließlich machte man an der Seite Platz, im rechten Winkel zu Garry und Dev.
    »Schaut die hübschen Tierchen«, murmelte Betsy, und ihr Lächeln hatte etwas von einem Zähnefletschen. »Grace, versichern Sie ihnen, dass wir in letzter Zeit niemanden gebissen haben.«
    »Und wenn ich mich recht entsinne, liebe Betsy, ist Ihre nächste Tollwutimpfung bald fällig«, bemerkte Ben und widerlegte damit Graces bisherige Überzeugung, dass er keinerlei Humor besaß. Zumindest hoffte sie das.
    »Junge Dame«, sprach Garry Betsy an. »Ich habe
    nicht mitbekommen, welcher Einheit Sie angehörten.«
    Die dunkelhäutige Frau lächelte ihn an. »Ich habe es auch nicht gesagt.«
    »Wie sollen wir Referenzen einholen, wenn wir das nicht wissen?«
    Betsy lachte so hell wie ein Glockenspiel, und Ben unterdrückte neben ihr ein Kichern. Allmählich stieg in Grace der Verdacht auf, dass es nicht so laufen würde, wie sie sich das gedacht hatte. »Alter Mann, ich würde keinen meiner früheren Auftraggeber um eine Referenz bitten. Ich kann mich an keinen erinnern, der zugeben würde, mich beschäftigt zu haben, und auch an keinen, von dem ich zugeben wollte, für ihn gearbeitet zu haben.«
    »Jeder gute Angestellte hat Referenzen«, stellte Dev fest.
    »Für Arbeiten wie Zimmermädchen oder Straßenkehrer«, feuerte Betsy zurück. »Aber danach suchen Sie nicht. Sie suchen jemanden, der fünf Möglichkeiten hat, einen Menschen zu töten, bevor sein Körper auf den Boden schlägt. Sie suchen nach einem Kommandeur, der Ihre Stadt in eine Todesfalle für jeden Mech verwandeln kann, der dumm genug ist, sie zu betreten. Solche Leute bringen keinen ellenlangen Stammbaum und säuberlich ausgefüllte Formulare mit. Es gibt nicht viele von uns, und wir hinterlassen selten angenehme Erinnerungen.«
    »Unsere Straßen in Todesfallen zu verwandeln«, keuchten mehrere Bürgermeister. »Wie sähe das aus?«, fragte Gary.
    »Ein Mech mit einer Langstrecken-Lafette oder einem Laser kann abschießen, was er will, Mensch oder Gebäude. Auf dem Schlachtfeld ist es harte Arbeit, sich nahe genug an einen Mech heranzuarbeiten, um ihn ausschalten zu können. Wenn ich richtig informiert bin, endete eine ganze Reihe Ihrer hiesigen Gendarmen, ohne Zweifel mit einem vollständigen Formular eingestellt, unter der Erde, als sie versucht haben, Mechs auf einer freien Wiese zu stellen. Grace hat uns berichtet, dass sie selbst das erste Gefecht nur mit knapper Not überlebt hat.« Betsy stand auf, ließ den Blick durch den Saal schweifen und ging um ihren

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