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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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Obhut des Instituts verlassen durfte. Wer konnte das sonst von sich behaupten?
    Bedenklich war aber, dass der Professor noch zwei andere Klone erwähnt hatte, die sie nicht kannte. Cygne war ihr gar kein Begriff, bei dem Namen Sasha jedoch zerrte irgendetwas sachte an ihren Erinnerungen. Doch sie hatte jetzt nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Sie musste ihrer einzigen greifbaren Spur folgen. Sie stand aus dem Sessel auf und schaltete zurück in den Zustand, der für Sequana normal war. Mit wenigen Schritten war sie die Treppe hinauf und zur gefesselten Frau geeilt, die unterdessen wieder wach geworden war.
    Sequana zog ein Messer aus ihrem Gürtel hervor und setzte es an den Fingern der rechten Hand der Frau an. „Wenn du schreist oder meine Antworten nicht zufriedenstellend beantwortest, gehst du hier mit weniger Gliedmaßen raus als du reingekommen bist, klar?“
    Sie wartete nicht auf das bestätigende Nicken der Frau, sondern riss ihr den mit einem Stück Stoff improvisierten Knebel vom Mund.
    „Mit wem hast du vorhin telefoniert?“ fragte Sequana.
    „Du fragst nicht zuerst, was ich hier zu suchen habe?“, entgegnete die Frau lachend. „Das bedeutet, du bist eingeweiht.“
    Sequana presste die Lippen aufeinander, dann lehnte sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf die Messerklinge, bis sie den Knochen knacken hörte. Die Frau warf ihren Kopf zur Seite und starrte geschockt auf den kleinen Finger, der blutend neben ihrer Hand lag.
    „Wage es ja nicht zu schreien!“, zischte Sequana.
    „Bist du wahnsinnig!“, fauchte diese zurück, doch als Sequana ihren Körper erneut spannte, fügte sie beschwichtigend hinzu: „Schon okay, okay! Ich beantworte dir deine Fragen.“
    Sequana entspannte sich und ließ die andere Frau fortfahren.
    „Ich bin nicht von den Sec-Teams, genauso wenig wie du. Verstehst du das? Wir sind auf derselben Seite! Mich schickt ein Freund von Professor Doignac. Er heißt Bertrand Gallea, er ist Professor am Institut für Sangre-Forschung.“
    „Wo finde ich Professor Gallea jetzt?“ Sequana ignorierte die Schmerzenslaute, die die Frau nun, da der erste Schock vorbei war, zwischen ihren Sätzen ausstieß.
    „In seinem Unterschlupf“, entgegnete die Frau.
    „Das ist wo?“
    „Etwas südlich des Lac Inférieur im Bois de Boulogne steht eine alte Villa. Es ist die einzige weit und breit, du wirst sie nicht verfehlen können. Ich hatte den Auftrag, dich zu ihm zu bringen …“
    Sequana nickte und stand auf. Erneut überkam sie ein eigenartiges Gefühl. War es einfach ein großer Zufall, dass sich Gallea dort befand, oder war er zur Villa seines gemeinsamen Experiments mit Doignac zurückgekehrt? Sie drehte sich um und ging zur Treppe.
    „Warte!“, rief ihr die gefesselte Frau hinterher. „Du kannst mich doch hier nicht liegen lassen.“
    „Es kann nicht mehr lange dauern, dann sind die Sec-Teams hier, die werden sich um dich kümmern“, entgegnete Sequana kühl und sprang die Treppe wieder herunter. Ungeachtet der Hilfeschreie der Frau aus der oberen Ebene schnappte sich Sequana ihren Rucksack und ihre Stiefel und verschwand aus der Vordertür des Appartements.

25 | HANGAR
     
    Die Lage auf dem Flugfeld hatte sich zugespitzt, seitdem sie es am Vortag verlassen hatten. Sie waren an derselben Stelle durch den Sicherheitszaun auf das Gelände gelangt, doch dieses Mal brauchten sie nicht Ninives Fähigkeiten um die Kämpfe zwischen den Children of Chou und den Ossfhang zu beobachten. Der kleine Spähtrupp, dem sie bei ihrem letzten Besuch des Aéroports begegnet waren, war nur die erste Vorhut gewesen.
    „Die Lage ist folgende“, begann Isaak direkt, als er mit Lilian zu den anderen zurückkehrte. „Ein Hangar ist zerstört, das Schiff darin unbrauchbar, die Children of Chou haben es selbst in Brand gesetzt, bevor sie die Stellung den Ossfhang überlassen mussten.“
    „Haben sie Angst, die Ossfhang könnten ihnen mit einem der Schiffe folgen?“, erkundigte sich Ninive ungläubig. Die großen Kreaturen wirkten zwar wie perfekte Kampfmaschinen aber nicht intelligenter als Herdentiere.
    „Ich weiß es nicht, aber sie tun gut daran, mit allem zu rechnen. Wir wissen fast nichts über diese Kreaturen. Irgendwie müssen sie hier ja auch aufgetaucht sein“, Isaak warf Ninive einen Blick zu, den sie nicht ganz deuten konnte, dann wandte er sich wieder an die Gruppe. „Es bleiben noch drei Schiffe. Eines davon ist relativ sicher vor den Ossfhang, aber es ist das Hauptschiff von

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