SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Bedingungen passiert. Trotzdem hat es mich sehr glücklich gemacht.
Ich habe, ehrlich gesagt, nie erwartet, dass die Rundung Tasmaniens eine große Sache sein würde. Doch die Mühen der letzten Woche haben die Passage am Ende zehnmal süßer gemacht. (Insidertipp: In fünf Meter hohem Wellengang wie ein Korken auf und ab zu hüpfen, macht keinen Spaß. Aua!) Noch darf ich in meiner Wachsamkeit nicht nachlassen, aber es ist ein schönes Gefühl, zurück in heimatlichen Gewässern zu sein. Ich bin begeistert, dass die Temperaturen wieder steigen. Okay, es ist nicht wirklich kalt hier unten, ich nöle nur ein wenig herum. Aber wenn man mit nassen Händen an Deck arbeitet, dann braucht der Wind nur ein paar Minuten, um sie taub werden zu lassen …
Nachdem ich mir so viele Sorgen gemacht hatte, hatte sich das Wetter gar nicht so schlimm entwickelt wie erwartet. Es war in den letzten Tagen zwar ziemlich windig, doch nicht einmal die Böen überschritten in der vergangenen Nacht 40 Knoten. Der Wind weht aktuell mit 25 Knoten, und der Wellengang lässt nach, während wir Tasmanien in Lee passieren.
Dienstag, 4. Mai 2010
Ein freier Tag, Gegenwind und – was kommt danach?
Gestern habe ich endlich den Tag bekommen, den ich mir schon so lange gewünscht habe: ein klarer Himmel, leichter Wellengang, leichte Winde. Was für ein Novum, einmal nicht sieben Tage und 24 Stunden lang um sein Leben zu kämpfen! Na ja, das ist etwas übertrieben. Trotzdem kam mir dieser Tag wie ein Geschenk vor.
Erst einmal habe ich so gut geschlafen wie schon sehr lange nicht mehr. Schließlich wurde ich von einer freundlichen Stimme über Funk geweckt. Ein weiteres Flugzeug der Zollbehörden flog über uns hinweg, um uns zu begrüßen. Den Rest des Tages war ich in Sachen Segeln ziemlich faul.
Stattdessen habe ich den Sonnenschein genutzt, um einige anstehende Jobs zu erledigen. Außerdem habe ich mich selbst ein wenig mit meiner großen Auswahl an Ella-Baché-Pflegeprodukten verhätschelt. Das erzähle ich nicht nur, weil sie mein Sponsor sind. Ella Baché hat einige wirklich unglaubliche Produkte. Es sagt doch viel, dass meine Haut nach sechs Monaten in Salz und Wind besser aussieht als jemals zuvor! Ich kann die Sonnencremes und die After-Sun-Produkte nur wärmstens empfehlen.
Diesen freien Tag hatte ich so sehr gebraucht! Es war wie nach der Rundung Kap Hoorns … Als ich das Kap gerundet und auch Eddystone Rock (eine 30 Meter hohe, seltsam geformte Insel, die vor dem Südostkap liegt) passiert hatte, konnte ich meine Augen kaum mehr offen halten. Nur ist dies leider kein Ort, dem man seine Aufmerksamkeit lange entziehen sollte. Ich musste meine Batterien schnell aufladen. Das Revier um Tasmanien ist unter Surfern berühmt wegen seiner versteckten Riffe und der gigantischen Wellen, die dort aus dem Südpolarmeer ankommen und auf spektakuläre Weise brechen. Doch nach den wilden Seen, die wir unterhalb der Großen Australischen Bucht erlebt hatten, war das Thema Surfen für ELLA’S PINK LADY und mich vorerst ausreichend abgearbeitet!
Heute kam der Wind zurück – ELLA’S PINK LADY genau auf die Nase. Wir sind also nur langsam vorangekommen. Aber ich will nicht klagen. Sydney wirkt von dieser Seite Tasmaniens schon sehr nah. Ich bin in Gedanken an die Ziellinie schon ziemlich aufgeregt.
Meine Gedanken erinnern mich aber auch daran, das Beste aus den letzten Tagen hier draußen zu machen. Ich habe immergesagt, dass ich zur Halbzeit meiner Weltumseglung eine ziemlich gute Vorstellung davon hatte, was ich als Nächstes gern tun würde. Doch das hat sich als Irrtum erwiesen. Jetzt habe ich fast die ganze Welt umrundet, und es gibt eine Million Dinge, die ich kaum erwarten kann zu tun!
Ich habe so viele Pläne (die meisten hauen meinen Vater nicht gerade um!), und ich freue mich auf einen Sack voller neuer Segelprojekte. Doch es wird eine Weile dauern, bis ich mich an Land wieder eingelebt habe. Ich werde die aufregenden Ereignisse genießen, die für mich geplant sind. Ich werde mein Buch zu Ende schreiben und den Dokumentarfilm schneiden. Ich möchte meinen Führerschein machen und die Schule beenden. Das alles ist mehr als genug, mich weiter auf Trab zu halten. Ich sehne mich außerdem nach Reisen. Ich weiß, dass es verrückt klingt, aber ich meine die Art von Reisen, auf denen man irgendwo verweilt und Menschen kennenlernt!
Nun ist es Zeit zum Abendessen. Heute gibt es Lammkeule von Easyfood. Ich gehe jetzt besser, damit
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