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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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ich eine weitere in einem Stapel Socken im Vorschiff fand!
     
    Die Wellen, die uns wirklich umgehauen haben, konnte ich nie wirklich sehen. Das bedaure ich irgendwie. Sie müssen unglaublich gewesen sein. Ich wüsste gern, wie riesig sie waren!
     
Donnerstag, 29. April 2010
    Wir nehmen es, wie es kommt
    Die See ist immer noch aufgewühlt, doch die Wetterbedingungen insgesamt sind heute viel angenehmer. Den Treibanker habe ich heute in der Früh eingeholt. Das war einfacher, als ich erwartet hatte. Seitdem rauscht ELLA’S PINK LADY unter ihrem kleinen Sturmsegel überdie Wellen. Ich habe etwas Schlaf nachgeholt und meine eigenen Batterien aufgeladen, so lange es mir möglich ist.
    Das waren die guten Nachrichten. Die schlechten beinhalten NOCH MEHR mistiges Wetter, das unsere Route kreuzen soll. Nachdem ich auf der Wetterkarte das nächste herannahende Tiefdruckgebiet sah – es soll uns am Wochenende erreichen –, musste ich sehr tief durchatmen, um cool zu bleiben. Ich habe jetzt schon mehr als nur ein paar blaue Flecken und schmerzende Muskeln zu beklagen. Ich fühle mich insgesamt erschöpft und könnte gerade töten für ein bisschen angenehmes Segelvergnügen. Doch das werden wir offenbar nicht bekommen. Ich werde also zäh sein und durchhalten müssen!
     
    Was mir wirklich hilft, ist das Wissen, dass ELLA’S PINK LADY genau für solche Bedingungen gebaut wurde. Auch Bobs Wetterprognosen helfen. So lange ich darauf achte, genügend Ruhe zu finden und regelmäßig zu essen, werde ich alles aushalten können. Es hilft mir auch, dass da draußen tonnenweise Menschen sind, die an mich denken – danke, Leute!
     
    Die Lage war zu diesem Zeitpunkt wirklich hart. Seit wir Kap Leeuwin erreicht hatten, hämmerte uns nahezu nonstop Front auf Front entgegen, während die grimmigen Tiefdruckgebiete in Richtung Süden an uns vorbeizogen.
    Als Bob seine nächste Wettervorhersage schickte, die Windböen mit einer möglichen Stärke von bis zu 65 Knoten und bis zu elf Meter hohe Wellen ankündigte, war ich wirklich nicht glücklich! Ich kroch längst auf dem Zahnfleisch, und diese Nachricht empfand ich wie einen zusätzlichen Faustschlag in den Magen. Wenn sich mir in diesem Moment eine leichtere Alternative geboten hätte, dann hätte ich sie vielleicht gewählt. Nachdem ich die Prognose erhalten hatte, beklagte ich mein Schicksal für etwa eine halbe Stunde, weinte ein wenig und tat mir selber leid. Ich wünschte, jemand würde mich in die Arme nehmen und sich um mich kümmern. Ich vermisste mein Zuhause undhatte absolut genug von der salzigen, feuchten Luft, die einfach alles dominierte. Nach einer Weile wurde ich ein bisschen ärgerlich, dann wütend über das Wetter. Die Ereignisse machten mich verrückt. Doch dann entschied ich, dass ich meinen Törn nicht in einer derart miesen Stimmung beenden wollte. Ich musste mich weiter zusammenreißen und mit der Situation auseinandersetzen.
     
    Es gibt ein Zitat von Bethany Hamilton, das mir sehr gefällt. Bethany war ein Shootingstar in der Surfszene, bevor sie in ihrem Heimatrevier vor Hawaii von einem 14 Fuß großen Tigerhai angefallen wurde. Sie war 14 Jahre alt. Ihr musste der linke Arm kurz unterhalb der Schulter abgetrennt werden, aber nur einen Monat später war sie zurück auf dem Wasser und surfte wieder. Heute ist sie 20 Jahre alt und Profisurferin. Bethany ist eine außergewöhnlich mutige Frau und sagt: »Courage, Opfer, Entschlossenheit, Hingabe, Härte, Herz, Talent, Mut. Das ist der Stoff, aus dem kleine Mädchen gemacht sind. Zum Teufel mit Liebreiz und dem ganzen anderen Quatsch!«
     
    Ich nahm mir Bethanys Worte zu Herzen. Ich hatte immer noch Angst und die Nase gestrichen voll. Und jetzt hätte ich definitiv einen leichteren Weg gewählt, wenn ich in diesem Moment noch einmal die Wahl gehabt hätte. Aber ich wusste, dass ich härter war als alles, was mir das Südpolarmeer entgegenschleudern könnte. Alles, was ich also tun musste, war weitermachen. Was in diesem Fall bedeutete, dass ich ELLA’S PINK LADY so schnell wie möglich um Tasmanien herumjagen musste, um dem Zentrum des Tiefdruckgebietes zu entkommen.
     
     
    Gewitter-Video
Lightning_SP_HQ.mp4
     
Montag, 3. Mai 2010
    Das letzte Kap
    Gute Nachrichten! ELLA’S PINK LADY und ich haben es um das südöstliche Kap von Tasmanien geschafft und segeln nun auf nördlichem Kurs dem Finale in Sydney entgegen! Wir haben die Landmarke mit einigem Abstand bei Dunkelheit und in wenig angenehmen

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