SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
der die Welt je allein nonstop und ohne Hilfe von außen umrundet hat. Die Wahrheit ist: Es gab keinen offiziellen Rekord mehr. Dennoch würde ich – sollte ich Erfolg haben – wesentlich jünger sein als Jesse Martin, David Dicks, Mike Perham oder Zac Sunderland. Also wäre ich die jüngste Person, die je die Welt einhand umrundet hat.
Im Streit um meinen Rekord ging es offensichtlich darum, dass ich angeblich nicht weit genug gesegelt war. Doch wenn ich meine Meilen mit jenen vergleiche, die Kay Cottee absolviert hat, dann gleichen sich die Routen doch sehr. Ich war vielleicht sogar noch ein wenig weiter gesegelt. Dennoch hat das WSSRC ihren Rekord mit Freude als Solo-Weltumseglung ohne Hilfe und nonstop um die Welt anerkannt.
Ich hätte alles das einfach ignorieren und auch gar nicht in diesemBuch erwähnen können. Doch ich habe seit meiner Rückkehr einige der Artikel gelesen, die zu der Zeit veröffentlicht worden waren. Insbesondere einen aus dem »Sunday Age«. Dort wurde Sail-Worlds Chefredakteur Rob Kothe zitiert: »Wir glauben nicht, dass sie ihre eigenen PR-Entscheidungen getroffen hat. Wir glauben nicht, dass sie ihre eigene Route festgelegt hat.« Es gab Behauptungen, ich hätte meine Blogs nicht selber geschrieben. Und Herr Kothe sagte weiter: »Die Leute denken, dass wir Jessica kritisieren. Das tun wir nicht. Wir kritisieren ihr Management.«
Aus meiner Sicht hat er mich kritisiert. Und das auf schlimmstmögliche Weise. Er hat angedeutet, ich sei nur eine Marionette ohne eigene Stimme und ohne eigenen Willen.
Und so, wie man auf Menschen wütend ist, die deine Familie attackieren, so war ich verärgert, dass jemand die Menschen kritisierte, die so hart dafür gearbeitet hatten, dass diese Reise möglich wurde.
Wieder kam Unterstützung von den Menschen, die ich bewundere: Ian Kiernan, Jesse Martin und John Bertrand haben sich öffentlich auf unsere Seite gestellt. Auch die vielen Kommentare im Blog waren wunderbar.
Donnerstag, 6. Mai 2010
Jede Sekunde genießen
Normalerweise halte ich mich nicht damit auf, Menschen zu kritisieren. Es wird immer jemand da sein, der irgendetwas von sich gibt – egal, was ich sage oder tue. Doch in dieser Angelegenheit ist es mir einen Einwurf wert. Ich möchte die Behauptungen kommentieren, ich hätte die Welt nicht »offiziell« umrundet.
Ihr könnt mich unreif nennen, aber ich musste gerade über das ganze Theater kichern. Wenn ich nicht um die Welt gesegelt bin, dann frage ich mich, was ich die ganze Zeit hier draußen gemacht habe! Klar ist es schade, dass meine Reise von einigen Organisationen nicht anerkannt wird, weil ich noch nicht 18 Jahre alt bin. Aber mich stört das gar nicht.
Es gibt ja auch Millionen, vermutlich Milliarden Menschen, die immer noch nicht an die globale Erwärmung glauben. Also kann ich ganz gut damit leben, das eine kleine Gruppe gegen den Strom schwimmender Menschen weiterhin erklärt, dass meine Reise keine offizielle Weltumseglung war. Ich glaube, dass ich nun genug Zeit mit der ganzen kleinkarierten Debatte vergeudet habe – weiter geht’s!
In den letzten paar Tagen hatten wir von jedem Wetter etwas. Ein bisschen Sonnenschein, etwas stärkere Winde und in der vergangenen Nacht einen Gewittersturm, der gabelförmige Blitze ins Wasser geschickt hat, die nicht weit von ELLA’S PINK LADY im Wasser einschlugen.
Unter der Belastung sind einige der Nähte im Großsegel wieder aufgeplatzt. Doch davon abgesehen – und von meinen wunden Händen und einem kleinen Problem mit dem Motor –, versuche ich mich momentan zu sammeln. Ich könnte kaum besserer Stimmung sein.
Ich kreuze die Küste hinauf und verbringe hier die Zeit meines Lebens. Ich quäle ELLA’S PINK LADY nicht mehr allzu sehr und freue mich auf meine Ankunft am 15. Mai. Ich genieße alle Höhen des Einhandsegelns, und in ein paar Tagen schon werde ich meine Freunde und meine Familie sehen.
Ich kann nun ganz sicher sagen, dass ich mit Blick auf meine baldige Heimkehr ernsthaft aufgeregt bin! Es ist wahrscheinlich gut, das ich allein auf dem Boot bin. Wäre da noch jemand anderes, würde ich ihn mit meiner hyperaktiven Energie wahnsinnig machen.
Samstag, 8. Mai 2010
Sonnenschein, ein Schiff und Motorprobleme
Wir hatten viel Sonne in den letzten Tagen, und heute kann ich überglücklich 20 °C Kabinentemperatur vermelden! Es ist schon eine Weile her, dass es so warm war. Allerdings läuft nicht alles so gut wie das Wetter.
Die Kraftstoffleitungen am
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