SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
von Bord ging, sehnte ich mich nach einer heißen Dusche und einer warmen Mahlzeit wie lange nicht mehr.
An diesem einen Tag der Überführung haben wir extrem viel über das Boot gelernt. Die Liste unserer Aufgaben war unglaublich lang geworden: Das Refit der Yacht würde ein Mammutprojekt werden, und ich drückte mir selbst die Daumen, dass mir die Pressekonferenz und die bevorstehende Sanctuary Cove Boat Show den Erfolg an der Sponsorenfront bescheren würden, der notwendig war, um meinen Traum am Leben zu erhalten.
Am dringendsten war immer noch das Finden eines Hauptsponsoren – einerseits als Namensgeber, vor allem aber zur Bewältigung unserer Ausgaben und der Beschaffung der technischen Ausrüstung. Vorläufig legten wir meinen Start für September fest. Damit blieben mir vier Monate für die Vorbereitung.
13. März 2009. Dies war der Tag unserer ersten Pressekonferenz. Wir hatten keine Ahnung, was wir zu erwarten hatten. Weder wussten wir, ob sich jemand für das Projekt interessieren würde, noch, ob die Reaktionen insgesamt positiv ausfallen würden. Was soll ich sagen? Das Echo übertraf unsere wildesten Träume. Es hatte schon vorher Presseberichte über mich gegeben, und ich war auch schon von einigen Journalisten interviewt worden, aber auf den medialen Ansturm an diesem Tag war ich ehrlich nicht gefasst. Ich sprach mit Journalisten,Ausrüstern und jedem, der nur halbwegs an meinem Vorhaben interessiert war. Ich redete und redete und hörte damit erst auf, als ich an diesem Tag ins Bett ging.
Einer der wichtigsten Kontakte dieses 13. März war der zu Scott Young von 5 Oceans Media, einem Medien-, Sport- und Management-Unternehmen, das Leute wie Layne Beachley, Hazem El Masri oder Lincoln Hall managt.
Bis zu diesem Punkt hatte ich ja alles nur mit Mum und Dad, meiner Familie und Freunden, Bruce, Suzanne und Don koordiniert. Doch inzwischen hatte das Projekt derartige Ausmaße angenommen, dass ich wusste: Wir brauchen Hilfe. Es tat gut, mit Scott zu sprechen, und wir verabredeten ein Treffen mit seinem Partner Andrew Fraser auf der bevorstehenden Sanctuary Cove Boat Show.
Nach diesem Tag rauschte das Adrenalin nur so durch meinen Körper, ich schwebte auf Wolke sieben. Leider nicht sehr lange. Nachdem ich mich die ganze Nacht im Bett hin und her gewälzt hatte, wachte ich sehr früh auf und bereitete mich auf mein erstes Fernsehinterview vor. Plötzlich entdeckte ich, dass die von mir sorgfältig ausgewählte Kleidung gerade in einem Auto in die falsche Richtung fuhr. Das mag nicht schlimm klingen, aber ich war nervös, sonnenverbrannt und heiser vom vielen Reden am Vortag. Also wollte ich wenigstens optisch einen guten Eindruck machen. Außerdem bin ich immer noch ein Teenager! Und Teenager wie ich sorgen sich immer um das passende Outfit für besondere Anlässe.
Als eine Limousine vorfuhr, um uns abzuholen, kam ich mir ein bisschen wie im Märchen vor. Ich konnte es kaum glauben. Ich war müde, fühlte mich farblos und wurde von einem Wagen mit Chauffeur durch die Gegend gefahren. Der Chauffeur hieß David und trug einen makellosen Anzug. Aber ehrlich gesagt: Am besten gefielen mir die Gummibärchen, die für uns bereitlagen.
Nachdem ich das Interview absolviert hatte, ohne mich komplett zu blamieren, dachte ich, dass ich nun ruhiger werden würde. Dochich durchlebte auch den Rest des Vormittags wie im Nebel, kämpfte mich durch weitere Radiointerviews, wurde fürs Fernsehen gefilmt und wieder und wieder fotografiert. Das Echo auf unsere Pressekonferenz und die Präsentation des Bootes war phänomenal. Eine Flut von E-Mails und Anrufen brach über mich herein. Ich war sprachlos über die eintreffenden Hilfsangebote und die Ermunterungen.
Ich fühlte mich regelrecht beschwingt durch die Tatsache, dass so viele Menschen hinter mir standen. Jede E-Mail und jede Botschaft, die mir Glück wünschten, inspirierten mich noch ein wenig mehr.
Es gab jedoch auch eine Kehrseite, denn längst nicht alle Reaktionen waren ermutigend. Wir mussten uns auch mit einer Flut an Kritik auseinandersetzen, in der ich als zu jung eingestuft wurde. Schlimmer war, dass so viele Menschen Mum und Dad verunglimpften. Ich selbst hatte inzwischen gelernt, entspannter mit Kritik umzugehen. Sie ging mir nicht mehr so unter die Haut. Aber ich machte mir Sorgen darüber, wie meine Eltern all das aufnehmen würden. Eins darf man ja nicht vergessen: Es war MEIN Traum. Und natürlich war ich auch bereit, ihn
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