SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
können. Na ja, und natürlich mit viel Hilfe von John.
Don flog von Tasmanien zu uns hoch, um uns bei den Vorbereitungen auf die Pressekonferenz und den Arbeiten am Boot zu unterstützen. Er brachte Mike Perham mit.
Mike hatte die britische Hafenstadt Portsmouth am 15. November 2008 mit seinem Open 50 TOTALLYMONEY.COM verlassen, um als jüngster Mensch zurückzukehren, der je die Erde einhand und nonstop umrundet hatte. Das kommt euch bekannt vor? Traurigerweise musste er aufgrund andauernder Probleme mit seinem Autopiloten und später auch mit dem Ruder mehrere Reparaturstopps in Lissabon, auf den Kanarischen Inseln, in Kapstadt, Hobart und Auckland einlegen. Dementsprechend musste er seine Zielsetzung korrigieren und kehrte »nur« als jüngster Mensch zurück, der je die Erde in einem Segelboot umrundet hatte.
Natürlich hatte ich Mikes Reise im Internet verfolgt und war total aufgeregt, ihn persönlich zu treffen. Genauer gesagt, ging ich mit ihm und Don segeln, und auf diesem Törn sprachen wir über meine geplante Route und gingen die gesamte Planung von vorn bis hinten durch. Während ich Mike lauschte, der von seiner fantastischen Zeit allein da draußen auf See berichtete, erkannte ich, wie außergewöhnlich mein Vorhaben wirklich war. Natürlich erinnerten mich Erzählungen von 15 Meter hohen Wellen und einsamen Querschlägen im Südpolarmeer auch auf ernüchternde Weise daran, was vor mir lag. Mein Vater rang immer noch mit der Vorstellung, dass es wirklich losgehen sollte. Dass er nun sah, wie ein anderer Teenager mit diesem Abenteuer seines Lebens umging, gab ihm (ein bisschen) mehr Sicherheit. Damit sich dieses Gefühl nicht gleich wieder verflüchtigte, sorgte ich dafür, dass er die etwas dramatischeren Geschichten nicht zu hören bekam …
Ich weiß, dass es Leute gibt, die glauben, es gäbe eine heftige Rivalität unter den jungen Seglern wie Mike, Jesse Martin, Zac Sunderland undseiner Schwester Abby, aber die Wahrheit sieht anders aus: Wir unterstützen uns gegenseitig, schreiben uns E-Mails, wir tauschen uns aus, teilen unser Wissen und wünschen dem jeweils anderen nur das Beste. Es tut mir sehr leid, dass Mike diese Probleme mit seinem Autopiloten hatte, aber ich bin dankbar dafür, dass ich vor dem Start meines eigenen Abenteuers einige Zeit mit ihm verbringen konnte.
Das Treffen mit Mike ließ plötzlich alles ganz real erscheinen und erinnerte mich auch daran, die Reise und die Vorbereitungen darauf zu genießen. Wir tauften die SHANTY auf ihren neuen Namen YOUNGEST-ROUND , und Bruce und ich segelten sie von Mooloolaba in den Hafen von Rivergate in Brisbane, um sie dort der Presse zu präsentieren.
Kaum hatten wir die Leinen gelöst und waren gestartet, wurden wir bei meinem ersten großen Törn mit diesem Boot von Regenschauern und 20 Knoten Wind auf die Nase begrüßt. Anfangs kamen wir gut voran, doch dann blieb der Wind aus, und die Regenschauer wurden immer heftiger. Wir verkrochen uns unter Deck, um einigermaßen trocken zu bleiben, und entdeckten bald, dass der vertrauenerweckende Autopilot einige skurrile Eigenschaften aufwies – wir nannten ihn Mr. Wonky.
Einige verunglückte Wenden später segelten wir langsam südwärts, bevor wir das nächste Problem entdeckten: Wasser in der Bilge. Ich bot an, das Steuer zu übernehmen, während Bruce ganz galant alles Wasser aus der Bilge schöpfte. Wir waren sehr erleichtert, als sich herausstellte, dass das Wasser nicht aus einem kritischen Leck im Rumpf stammte, sondern nur das Ergebnis überkommender See in der Nacht zuvor war. Insgesamt sind wir nicht gerade schnell vorangekommen. Auf Höhe der Bucht von Moreton wurden wir aufgrund der ablaufenden Tide sogar noch langsamer. Die Geschwindigkeit sank auf drei Knoten, obwohl uns das eiserne Toppsegel (der Motor!) unterstützte. Alles schien schiefzugehen. Im weiteren Verlauf der Überführung brach der Großschottraveller in einer ungestümen 25 Knoten starken Windbö. Wirbehoben den Schaden und entdeckten dann, dass sich das Unterwant auf Steuerbordseite auflöste. Ein Want ist einer der Drähte, die den Mast halten. Die Situation war also nicht ungefährlich.
Der letzte Abschnitt über die Bucht aber verlief versöhnlich. Im Sonnenuntergang nahm der Wind zu und schob uns in idealer Weise voran. Wir segelten den Brisbane River hinauf in Richtung der glitzernden Silhouette der Stadt. Magie lag in der Luft. Unseren Liegeplatz im Hafen fanden wir problemlos. Als ich
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