SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
schiefgeht, hast du es wenigstens selbst zu verantworten.« Weise Worte eines weisen Mannes. Ich bin verantwortlich für jede Entscheidung, die wir treffen. In guten wie in schlechten Zeiten.
Wir wussten, dass der Refit mit sehr viel Arbeit verbunden sein würde. Und dass ich keine Löhne würde zahlen können. Don schaltete eine Anzeige in der Zeitschrift »Trade-a-Boat«, in der wir freiwillige Helfer suchten. Das Echo darauf warf mich um. Die Leute kamen aus dem ganzen Land. An manchen Tagen arbeiteten wir mit bis zu einem Dutzend Helfern am Boot. Auf dem Programm standen Schleifen, Polieren und Lackieren. Bruce hatte sich der Sache mit Leib und Seele verschrieben. Er und seine Frau Suzanne widmeten sich dem Plan, mich auf den Weg zu bringen, mit aller Hingabe. Bruce war längst mein Projektmanager. Das galt nicht nur für den Refit, sondern für die gesamte Reise, vom Start bis ins Ziel. Mum und Dad halfen, wo es nötig war, kümmerten sich auch um die Beherbergung und Verpflegung einiger freiwilliger Helfer. Wie heißt es so schön: Alle Mann waren an Deck!
Es war eine erstaunliche Gruppe von Menschen. Nicht nur ihre Arbeit war von unbezahlbarem Wert. Auch ihre jahrelange Erfahrung war während der Entscheidungsprozesse rund um das Boot oder an der abendlichen Tafel unschätzbar wertvoll. Ich fürchte, ich werde den ein oder anderen vergessen, wenn ich versuche, jedem Einzelnen zu danken. Da war der stille Ed, ein ehemaliger Angehöriger der US-Navy. Richard, der Tischler, der einfach alles konnte. Jim Hawke, der jede Woche für ein paar Tage kam, um die Klempnerarbeiten voranzutreiben. Rob mit seinen überzeugenden und oftmals heiteren Argumenten, dem ich das Design meines Dodgers zu verdanken habe. Ricki, der immer die miesen Jobs übernahm und trotzdem wiederkam. Und Pat mit seinem rasend witzigen sarkastischen Humor, der so vieles konnte und am liebsten nachts arbeitete, wenn die anderen gegangen waren und Stille in die Halle einzog.
Phil Jones, Inhaber der Firma Fleming Windvanes, stellte mir nicht nur die Selbststeueranlage zur Verfügung, sondern installierte sie sogar. Er konstruierte auch gemeinsam mit meinem Vater den Geräteträger. Auch Damien arbeitete hart, unterhielt uns aber beim Abendessen glänzend mit seinen vielen Geschichten. Neil hat unendlich vieleStunden in die Verkabelung des Bootes gesteckt. Und dann waren da noch Mick, Murray, John und Jim Williams.
Alle zogen intensiv an einem Strang. Dadurch wurde das Projekt zu viel mehr als nur meinem Traum – es wurde »unser Ding«. Manche Helfer kamen einfach am Nachmittag zum Schleifen oder erledigten einen dringenden Botengang für uns. So haben viele Menschen entscheidenden Anteil an meiner Reise, weil sie mich und mein Boot mit ihrem Einsatz an den Start brachten.
Dabei ging nicht es beileibe nicht immer nur ernst zu. Eines Tages erschien ich früh in der Halle, um eine Liste der Jobs für den Tag auf eine große Pappe zu schreiben. Die klebte ich an die Wand. Als ich wenige Minuten später wieder auf die Wand schaute, entdeckte ich, dass mein gründlich durchdachter Plan von Vandalen ruiniert worden war! Zwischen den einzelnen Tagespunkten hatte jemand »Rauchpause«, »Kaffeepause«, »Gewerkschaftssitzung«, »Teambuilding«, »Cocktailstunde« und weitere ähnlich »wichtige« Unterbrechungen angeordnet. Ich weiß bis heute nicht sicher, wer das gewesen ist. Mein Verdacht erstreckt sich auf alle damals Anwesenden. Die Stimmung war trotz der harten Arbeit sehr gut; und ich habe es als Privileg empfunden, dass so viele versierte Leute ihre Freizeit opferten, um mir zu helfen. Ich weiß, dass ich es schon gesagt habe. Und ich werde es sicher noch einige Male wiederholen: Es war einfach erstaunlich.
Was wir in diesen acht Wochen mit dem Refit des Bootes erreicht hatten, musste man sehen, um es zu glauben. Die Liste ist nämlich wirklich eindrucksvoll:
Rumpf geschliffen, geprimert (vorgestrichen) und lackiert
Deck geschliffen, gespachtelt und versiegelt
Alle Luken, Fenster, Beschläge – absolut alles – demontiert und erneuert
Kielbolzen mit Ultraschall geprüft, altes Ruder von Pearl Street röntgen lassen
Neues Ruder und Pinne installiert
Vier elektrische Johnson-Bilgepumpen sowie zwei Handpumpen installiert
Alle Rumpfdurchlässe, Ventile und Schläuche erneuert
Neue übergroße Cockpit-Lenzer konstruiert und installiert; extra Püttinge für die Unterwanten montiert
Neues Kollisionsschott eingeklebt, um das neue
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