SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
die Verstärkungen an Deck unbeschädigt geblieben. Es ging uns schon etwas besser, als die PINK LADY sanft in den Hafen von Sydney gesetzt wurde. Der Yanmar-Motor sprang sofort an. David Lambourne kam, um den Mast zu setzen. Trotz des demolierten Geräteträgers sah sie einfach fabelhaft aus.
Nach ein paar Stunden Schlaf wachte ich am Abend um 23.30 Uhr wieder auf. Ich motorte mit dem Boot durch den Hafen und reihte mich in die Flotte der wartenden Boote ein. Wir liefen so spät nachts in Darling Harbour ein, weil ein Teil der Monorail-Anlage auf der Pyrmontbrücke abgebaut werden musste, damit die Masten hindurchpassten.
Es war das erste Mal, dass ich mein Boot nach dem Refit bewegte. Ein ganz besonderer Moment! Das neue Ruder, der Propeller und die Maschine erforderten meine ganze Aufmerksamkeit, während ich unseren Liegeplatz ansteuerte. Alles lief glatt, und ich fand es sehr aufregend, endlich am Steuer dieses wundervollen Bootes zu stehen.
Meine PINK LADY und ich wirkten im Vergleich zu einigen der imposanten Boote im Hafen wie Zwerge, doch für mich war sie perfekt und die Schönste sowieso. Gleich der erste Tag der Bootsausstellung war ein Hit. Würde ich alle Glückwünsche dieses Tages aneinanderreihen, ergäben sie vermutlich eine Brücke um die ganze Welt – für mich! Jeder, den ich traf, hatte eine Meinung zu PINK LADY s Lackierung. Sie liebten das Pink, oder sie hassten es. Dazwischen gab es nichts. Als ich einen Spaziergang entlang der Gangway machte, die über Darling Harbour führte, schaute ich hinunter zu PINK LADY . Sie war nicht zu übersehen. In der dichten Reihe an den Stegen war sie vielleicht das kleinste Boot, aber sie war auch das strahlendste.
Bootsvorstellung
TOUROFBOAT.mov
Es herrschte eine großartige Atmosphäre auf der Messe. Ich war stolz darauf, selbst Teil dieser Messe zu sein. Gemeinsam mit Don Mac-Intyre, James Castrission und Justin Jones war ich jeden Tag zu Gast bei Podiumsdiskussionen. James und Justin warben für ihr Buch »Crossing the Ditch«, in dem sie von ihren Kajakabenteuern in der Tasmanischen See berichteten. Pete Goss, ein bekannter britischer Segler und ehemaligerMarineangehöriger, erzählte von seinem jüngsten Abenteuer an Bord der SPIRIT OF MYSTERY , die an den Ausstellungsstegen gleich neben uns lag. Pete ist vermutlich deswegen so bekannt, weil er dem französischen Weltumsegler Raphael Dinelli während des Einhandrennens Vendée Globe 1996 das Leben gerettet hat.
Damals hatte Pete mit Mut und Entschlossenheit sein eigenes Leben für das eines Kameraden riskiert. Im laufenden Rennen um die Welt war Raphael Dinelli einer seiner Gegner. Doch als Pete von Raphaels Notruf hörte, kehrte er um und kämpfte sich auf der Suche nach dem Schiffbrüchigen zwei Tage lang durch die schlimmsten Bedingungen, die das Südpolarmeer zu bieten hat. Als Pete ihn endlich fand, war Raphael schon halb erfroren, litt an schwerer Unterkühlung und kämpfte in der Rettungsinsel, die ihm ein Flugzeug der Royal Australian Airforce nach dem Untergang seiner Yacht aus der Luft gebracht hatte, um sein Leben. Der französische Staatspräsident hat Pete Goss für seine Selbstlosigkeit mit dem Orden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet, in Großbritannien wurde er in den Stand eines MBE (Member of the British Empire) erhoben.
Ich verbrachte eine bemerkenswerte Zeit mit diesen Männern. Ich hörte ihnen zu und unterhielt mich so oft wie möglich mit ihnen. Sie alle gaben mir ihren Rat und hörten nie auf, mich daran zu erinnern, auch Spaß zu haben und jeden Moment und jede Sekunde meines Abenteuers von der Vorbereitung bis zum Ende zu genießen.
James und Justin erzählten mir, dass ihre Vorbereitungen etwa drei Viertel der Zeit des Rekordversuchs in Anspruch genommen hätten. Pete sagte etwas Ähnliches. Er glaubt, dass 80 Prozent jedes Rennens vor dem Start gewonnen werden. Ich war meinem großartigen Team enorm dankbar und wusste: Sollte ich Erfolg haben, dann würde er dem Einsatz aller Helfer zu verdanken sein.
Ich empfand es als inspirierend, den Geschichten dieser Männer zuzuhören und die Filme über ihre Abenteuer zu sehen. Und ich wurde langsam ungeduldig; ich wollte endlich selbst starten.
Noch immer suchte ich einen Hauptsponsor. Andrew und Scott hatten eine Strategie entwickelt. Inzwischen war One HD (der Digitalkanal von Network Ten) als Medienpartner für meinen Törn eingestiegen. Am Donnerstagabend präsentierte ich gemeinsam
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