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Solo

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Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ein Uhr wurde Baker von Kim in Fergusons Wohnung eingelassen. Der Brigadier saß am Kamin und verzehrte einen Lunch aus belegten Broten. Dazu las er die Times.
    «Sie sind ja ganz aufgeregt, Superintendent!»
      «Asa ist mit der Elf-Uhr-Maschine nach Athen abgeflogen. Die Spezialabteilung in Heathrow hatte keine Vollmacht, ihn aufzuhalten, aber die Meldung ist immerhin langsam bis zu uns durchgesickert.»
      «Und inzwischen war er über alle Berge, klar. British Airways vermutlich?»

    «Olympic.»
    «Wie unpatriotisch von ihm.»

    «Ich habe mich dort erkundigt. Anscheinend hat er telefonisch gebucht und hatte gerade noch zehn Minuten Zeit, um sein Ticket abzuholen. Er hatte nur Handgepäck bei sich.»
      «Griechenland», sagte Ferguson. «Und ein Kreter. Irgendwie paßt das anscheinend wirklich zusammen, wie? Gefällt mir gar nicht.»
      «Soll ich die griechische Spezialabteilung in Athen bitten, daß sie ihn abfangen?»
    «Auf keinen Fall!»
      «All right, Sir. Haben wir an der Athener Botschaft einen MI 5-Mann?»
      «Haben wir. Einen Captain Rourke, arbeitet im Büro des Militärattaches.»
    «Vielleicht könnte er Morgan dort unten beschatten?»
      «Das wäre ein Gedanke, Superintendent, nur daß man leider, wie Sie selber bereits feststellten, Asa Morgan nicht gegen seinen Willen beschatten kann. Aber wenn Sie Rourke trotzdem anrufen wollen, bitte. Mit dem roten Telefon kommt man im allgemeinen am schnellsten durch.»
      Er wandte sich wieder seiner Times zu. Baker ging zum Schreibtisch, nahm, den Hörer des roten Telefons ab und verlangte eine Verbindung, über Sprachverzerrer, mit der britischen Botschaft in Athen.

      Captain Charles Rourke lehnte an einer Säule und las Zeitung, als Morgan aus der Zollabfertigung auftauchte. Der Captain trug einen zerknitterten Leinenanzug von der Sorte, wie die Griechen sie in der Sommerhitze bevorzugen. So würde er, wie er hoffte, in der Menge nicht weiter auffallen.
    Berufssoldaten in Zivilkleidung erkennen einander im allgemeinen aus unerfindlichen Gründen auf den ersten Blick. In diesem Fall fiel es Morgan leicht, denn er besaß ein geradezu enzyklopädisches Gedächtnis für Gesichter und erinnerte sich, Rourke in der ersten Reihe einer Studiengruppe in Sandhurst gesehen zu haben, wo er 1969 einen Vortrag über Methoden und Techniken der Bekämpfung von Stadtguerillas gehalten hatte.
       Fergusons Auge wacht. Es war ihm egal. Er ging zum Wechselschalter, zahlte zweihundert Pfund Sterling ein, nahm den entsprechenden Betrag in Drachmen entgegen, verließ das Flughafengebäude und stieg in ein Taxi.
      Er war vor ein paar Jahren bei einer NATO-Konferenz in Athen gewesen. Er entsann sich des Hotels, in dem er damals gewohnt hatte. Soviel er sich erinnern konnte, würde es vorzüglich für seine Zwecke passen.

    «Kennen Sie das Hotel Green Park in der Kristou-Straße?»
    «Klar», sagte der Taxichauffeur und fuhr an.
      Hinter ihnen saß Charles Rourke bereits im Fond eines schwarzen Mercedes und tippte dem Fahrer auf die Schulter. «Das Taxi vor uns. Der grüne Peugeot. Wo der hinfährt, fahren wir auch hin.»
      Er erinnerte sich jetzt wieder an Morgan und an den Kursus an der Militärakademie. Es war schon ein Witz, wie jetzt die Rollen vertauscht waren. Er lehnte sich lächelnd in die Polster und zündete sich eine Zigarette an.

      Morgan sah auf die Uhr. Er hatte sie um zwei Stunden vorstellen müssen, was bedeutete, daß es jetzt ein Viertel vor fünf, Athener Zeit, war.
      «Erwische ich heute abend noch das Tragflügelboot nach Hydra?» fragte er.
      «Klar», sagte der Chauffeur. «Sommerfahrplan. In den hellen Nächten fahren sie später. Das letzte nach Hydra geht in Piräus um halb sieben ab.»
    «Wie lange braucht es?»

    «Landet um acht. Es macht eine gute Zeit. Eine Menge zu sehen. Um diese Jahreszeit wird's nicht vor halb zehn dunkel.» Er warf einen kurzen Blick über die Schulter. «Möchten Sie, daß ich Sie nach Piräus bringe?»
      Morgan, der den hinterherfahrenden Mercedes bemerkt hatte, sagte: «Nein, ich schiebe es bis morgen auf. Ich übernachte lieber im Hotel.»

    «He, für einen Engländer sprechen Sie aber gut Griechisch.»
      Es schien nicht sehr taktvoll, dem Chauffeur zu gestehen, daß er diese Fähigkeit während der drei harten Jahre auf Zypern erworben hatte, als er die EOKA-Terroristen jagte.
      Morgan sagte deshalb: «Ich habe ein paar Jahre in Nikosia bei einer englischen

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