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Solo

Solo

Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Weinexport-Firma gearbeitet.»
      Der Chauffeur nickte verständnisvoll. «Ja, es hat sich einiges gebessert. Ich glaube, Makarios weiß, was er tut.»

    «Wir wollen's hoffen.»

      Er hatte wenig Zeit übrig, das wußte er, als er vor dem Hotel Green Park das Taxi bezahlte und der Mercedes vorbeifuhr, um wenige Meter weiter am Straßenrand anzuhalten. Als Morgan sich umdrehte und die Stufen zur Drehtür hinaufging, stieg Rourke aus dem Mercedes und folgte ihm.

      Drinnen ging Morgan nicht zum Empfang. Er lief statt dessen durch die Halle bis zu der breiten Flucht teppichbelegter Stufen, die zum Zwischengeschoß hinaufführten. Rourke blieb noch eine Weile und tat, als studiere er die Devisenkurse am Schwarzen Brett im Foyer, und folgte erst, als Morgan um die Ecke des ersten Treppenabsatzes verschwunden war.
    Im Zwischens tock rannte Morgan, der seinen Weg genau kannte, am Souvenirladen vorbei zu der engen Hintertreppe, die in das rund um die Uhr geöffnete Restaurant im Erdgeschoß hinunterführte. Er schlängelte sich zwischen den Tischen hindurch und schlüpfte durch den Seitenausgang des Hotels, während Rourke noch immer unschlüssig im Zwischengeschoß stand und nicht wußte, wohin er sich wenden sollte.
      Er fragte die junge Dame im Souvenirladen: «Mein Freund ist kurz vor mir heraufgekommen. Im Regenmantel, eine braune Ledertasche in der Hand. Ich muß ihn verpaßt haben.»
    «O ja, Sir. Er ging die Treppe zum Restaurant hinunter.»

      Von einem jähen und gräßlichen Verdacht getrieben, rannte Rourke in langen Sprüngen hinunter. Doch inzwischen war Asa Morgan natürlich längst fort, schon halbwegs durch die Grünanlage des Platzes gegenüber.
      Wie er erwartet hatte, fand er am Ausgang einen Taxistand und stieg in den vordersten Wagen. «Piräus», wies er den Chauffeur an. «Ich muß den ‹Fliegenden Delphin› nach Hydra um halb sieben erwischen.»

      «Das ist reichlich knapp, Mister», sagte der Chauffeur. «Ich glaube nicht, daß wir es schaffen.»

    «Für fünfhundert Drachmen schaffen wir's schon», erwiderte Asa Morgan. Er griff nach der Lederschlaufe, als der Chauffeur grinste, den Motor aufjaulen ließ und mitten in den Verkehrsstrom schoß.

    11

      In Heathrow war es genau halb vier Uhr, als Katherine Riley zum Meldeschalter der British Airways stürzte. Ein Träger mit ihrem Gepäck folgte ihr.
      Der junge Mann am Schalter prüfte ihr Ticket. «Bedaure, Madam, die Fluggäste gehen bereits an Bord. Sie dürfen nicht mehr durch die Sperre. Soll ich nachsehen, ob in unserer SiebenUhr-Maschine noch ein Platz frei ist?»
      «Ja», sagte sie, «bitte, tun Sie das. Ich muß noch heute abend in Athen sein.»

      Er sah nach und kam wieder. «Ja, das läßt sich machen. Leider werden Sie sehr spät ankommen. Halb ein Uhr nachts, griechische Zeit.»
      «Das macht nichts», sagte sie. «Ich fahre weiter zu den Inseln. Auf jeden Fall kann ich morgen mit dem ersten Boot übersetzen.»
      «Sehr gut, Madam. Wenn ich jetzt bitte Ihr Gepäck haben könnte. Ich werde es gleich weiterleiten.»

      Diesmal fiel Ferguson die unangenehme Aufgabe zu, Baker telefonisch die schlechte Nachricht mitzuteilen.
      «Soeben rief mich Rourke an. Asa hat ihn abgehängt, und sogar recht mühelos, wie ich der Meldung entnahm.»

      «Herrgottnochmal!» rief Baker ohne seine übliche Beherrschtheit. «Wo zum Teufel finden Sie diese Idioten?»

      «Sonderzuteilung vom Allmächtigen, Superintendent. Wer sind wir armen Sterblichen, daß wir mit seinen Wegen hadern dürften?»

    «Und – was machen wir jetzt, Sir?»
    «Wir machen es wie Mr. Micawber; geduldig sitzenbleiben
    und die Hoffnung nicht aufgeben», sagte Ferguson und beendete das Gespräch.

      Morgan schaffte es, zehn Minuten vor Abfahrt an der Anlegestelle des Tragflügelboots in Piräus zu sein. Der Andrang war nicht sehr groß, er bezahlte die Überfahrt an Bord und fand einen Fensterplatz.
      Es war ein ruhiger Abend, und der «Fliegende Delphin» konnte Höchstgeschwindigkeit vorlegen, so daß der Rumpf sich hoch aus dem Wasser bäumte. Und die Aussicht war hinreißend. Salamis und die blauen Wasser des Golfs von Ägina, die gewaltige Masse der Inseln Ägina und Porös, die im Abendlicht in strahlenden Farben erglühten.

      Morgan bedeutete all diese Schönheit nichts, und auch als er auf das Deck hinaustrat und sich an die Reling lehnte, starrte er blind vor sich hin und dachte nur an eines. John Mikali. Wenn

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