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Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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Jason noch zusammen wären. Aber noch weiß niemand, dass sie sich getrennt haben, und wenn jemand uns sieht und es Erin erzählt, wenn sie wieder da ist, dann weiß sie, dass wir uns auch weiterhin getroffen haben, nachdem Jason mit ihr Schluss gemacht hat. Wie soll ich ihr das erklären?
    Aber es ist niemand da, den wir kennen. Ich bin erleichtert. Nur das Sofa ist besetzt. Ich nehme eine Kugel Honigmeloneneis und Jason nimmt Wassermelone. Ich halte Jason meinen Becher unter die Nase und sage: »Riech mal.«
    Er schnüffelt daran. »Boah. Echt intensiv.«
    »Ja, oder?« Diese Sorte ist echt gut. Sie riecht, als hätte man gerade eine reife Honigmelone aufgeschnitten. »Normalerweise nehme ich auch Wassermelone. Aber in der letzten Zeit habe ich so viele Wassermelonen gegessen, dass ich es ein bisschen über habe.«
    »Kann ich verstehen. Sie sind aber auch verdammt lecker zurzeit.«
    Wir setzen uns an einen Tisch am Fenster. Ich will unter keinen Umständen nach draußen. Ich brauche unbedingt eine Klimaanlage. Nicht nur ich.
    Bevor wir anfangen, stoßen wir mit unseren Löffeln an. Dann frage ich: »Wie läuft’s mit dem Rettungsschwimmen?«
    »Echt super. Es ist ein Gefühl wie… ich weiß auch nicht.«
    »Wie denn?«
    »Als würde ich, indem ich einfach da sitze, alle irgendwie beschützen. Nur indem ich sie beobachte. Und weil ich weiß, dass ich jeden von ihnen retten könnte, wenn es nötig wäre. Es gibt mir jeden Tag das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, verstehst du, was ich meine?«
    »Ganz genau.«
    »Ich meine, wenn ich den Kindern Nachhilfe gebe, ist es ein ganz ähnliches Gefühl. Als würde ich irgendwie ihr Leben besser machen. Wenn sie mir von ihren Problemen erzählen und ich ihnen helfen kann, sie zu lösen, dann verplempere ich nicht meine Zeit. Dann tu ich etwas, was für andere wichtig ist.«
    Ich nicke. Das ist das erste Mal, dass Jason über so etwas spricht. Er hat mir schon ein paar persönliche Dinge erzählt, aber noch nie über seine Gefühle gesprochen. Meistens bewegt er sich auf einer eher unverfänglichen Ebene.
    Dann fragt er: »Und wie läuft’s mit dem Schwimmen?«
    »Ich geh nicht mehr hin.«
    »Du hast es geschafft? Super!«
    »Nein, eigentlich… eigentlich hab ich abgebrochen.«
    »Oh. Und warum?«
    Darum: In der letzten Stunde wäre ich beinahe ertrunken und bin total in Panik geraten. Während ich wirklich dachte, ich würde ertrinken, befand ich mich in Wirklichkeit in einem Bereich des Pools, wo ich mich einfach hätte hinstellen können und alles wäre in Ordnung gewesen. Aber seit dem Unfall damals raste ich total aus, wenn es im Wasser auch nur ein klitzekleines bisschen gefährlich werden könnte. Es war so schrecklich peinlich, spuckend und würgend aus dem Wasser aufzutauchen, und jeder starrte mich total entgeistert an. Deshalb bin ich nicht mehr hingegangen. Trotzdem möchte ich vor dem Familientreffen auf Hawaii eigentlich immer noch schwimmen lernen. Ein Jahr habe ich noch Zeit. Vielleicht finde ich einen anderen Kurs, in dem niemand meinen Nervenzusammenbruch mitbekommen hat.
    Aber das kann ich Jason nicht erzählen. »Ich habe einfach kein Talent«, sage ich.
    »Irrtum. Jeder kann schwimmen lernen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ähm, ich bin Rettungsschwimmer, oder nicht? Ich kann mehr als nur perfekte Kreise zeichnen.«
    »Und warum lerne ich es dann einfach nicht?«
    »Jeder braucht seine Zeit, das ist schon alles. Ich könnte es dir beibringen.«
    »Echt?«
    »Klar. Du musst es nur sagen.«
    »Ich denke mal drüber nach.« Wie cool wäre das denn? Ich wette, Jason ist ein richtig guter Lehrer. Ich habe ihn beim Nachhilfeunterricht mit den Kindern beobachtet. Er ist geduldig und witzig, was die beiden Hauptvoraussetzungen sind, wenn man anderen das Lernen erleichtern will. Und: Man muss genau wissen, was man tut. Jason weiß es. Der Nachteil wäre, dass er merkt, wie jämmerlich ich mich anstelle, und vielleicht würde er mich dann nicht mehr mögen. Das Schwimmen ist ihm offensichtlich sehr wichtig. Aber vielleicht reicht der Wille, es lernen zu wollen, auch wenn ich dabei versage.
    Ich will einfach nur mit ihm zusammen sein. Erin hat mir noch nichts von der Trennung geschrieben und ich kann ihr unmöglich erzählen, was hier abgeht. Sie würde es nicht verstehen.
    Ich wünschte, es wäre alles weniger kompliziert. Ich liebe das, was ich fühle, wenn ich mit Jason zusammen bin. Wie wir zusammen sind. Dass ich ihm ansehen kann, was er denkt, und dass ich

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