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Sommer in Venedig

Sommer in Venedig

Titel: Sommer in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joleen Carter
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hat«, beendete er ihren
Satz. Rebecca war es schwindelig.
    »Ihr zwei seid immer so glücklich«, rutschte es
ihr heraus. Bei dem Gedanken an das, was sie durchs Schlüsselloch gesehen
hatte, musste sie kichern. Matteo runzelte die Stirn. »Ja, wir haben uns gern
und zeigen das auch. Aber wir können auch richtig gut streiten, wenn Ariana mal
wieder anderer Meinung ist.«
    »Was redet ihr da über mich?«
    Ariana stellte das leere Tablett auf den Tisch.
    »Rebecca hat sich mit Sekt betrunken, weil wir
uns so gut verstehen«, scherzte Matteo. Fragend sah Ariana ihre neue Freundin
an. Dann küsste sie Matteo und gab ihm ein Zeichen, dass er verschwinden
sollte.
    »Allora, me ne vado! Ich geh’ mal besser wieder
an die Arbeit, bevor der Hausdrachen mich noch erwischt.«
    Nun kicherten sie alle.

 
    Als Matteo fort war, holte Ariana zwei Schnapsgläser
aus der Anrichte und förderte eine Flasche Amaretto-Likör zu Tage. »Wenn wir
schon trinken müssen heute Abend, dann wenigstens etwas, das schmeckt.«
    Damit schenkte sie ein und schob eins der Gläser
zu Rebecca. Sie wartete, bis sie ihr Glas in der Hand hielt, und prostete ihr
dann zu.
    »Cin cin!«
    Beide tranken.
    »Hm, schmeckt das gut!«, fand Rebecca und Ariana
lächelte. »Ich liebe Marzipan!«
    Noch einmal schenkte sie nach und sie nippten an
den Gläsern. Und als Ariana sie fragend ansah, platzte es aus ihr heraus:
    »Ich bin so wütend auf Gregorio.«
    Überrascht zog Ariana die Augenbrauen hoch.
    »Das ist so ein fieser Idiot!«, schimpfte Rebecca
weiter, bevor sie das Glas abermals leerte. Sie würde ihr Zimmer nicht mehr
finden, wenn sie so weiter machte. Aber das Zeug schmeckte himmlisch und ihr
Kopf wurde so watteweich davon. Genau das, was sie brauchte heute Nacht. So würde
sie wenigsten schlafen können.
    »Erst schenkt er mir Blumen«, berichtete sie ein
wenig zu laut. »Und dann ist er einfach weg.«
    Sie bekam einen Schluckauf. Ihre Zunge gehorchte
nicht mehr so recht. Oder lag es an dieser schwierigen Fremdsprache? Sie nahm
Ariana die Flasche aus der Hand und schenkte nach.
    »Prost!«, sagte sie auf Deutsch und Ariana
wartete.
    »Und dann steht er da plötzlich und lächelt mich
an. Und dann kommt da so eine total schöne Frau und küsst ihn. Und dann hat er
auch noch ein Kind mit denselben schönen Augen wie er.«

 
    »Wer hat schöne Augen?« Emilia kam in die Küche
gepoltert. Im Schlepptau hatte sie ... Gregorio! Rebecca schnaubte verächtlich
und schob unbeholfen eine blonde Locke aus dem Gesicht.
    »Oh, nein, jetzt nicht die auch schon wieder!«
    Wütend funkelte Rebecca die Rivalin an.
    »Ich habe jetzt Feierabend«, verkündete sie und
erhob sich schwankend. »Das heißt, du hast mir gerade gar nichts zu sagen.
Jawoll!«
    Sie kicherte, als Ariana sie auf die Bank zurückdrückte.
    »Entschuldigen Sie bitte, Signor Gregorio! Aber
Rebecca hatte eine anstrengende erste Woche. Nun hat sie zum ersten Mal frei
und das möchten wir gerade feiern. Und zwar, wenn möglich alleine.«
    Sie lächelte ihr süßestes Lächeln. »Ich meine
Sie, Sie können sich gern zu uns gesellen, aber die beiden Signorine sind,
glaube ich, nicht besonders gut befreundet.«
    Emilias Augen funkelten wütend von einer zur
anderen.
    »Eigentlich sind wir die beiden, die nicht gestört
werden wollen. Wir hatten gehofft, hier allein zu sein. Stimmt‘s Gregorio,
tesoro mio?«
    »Mein Schatz!«, äffte Rebecca sie nach und verdrehte
die Augen. Auf Arianas flehenden Blick nahm Gregorio Emilia in den Arm - was
sie sofort mit einem lauten Schnurren kommentierte - und schob sie zur Tür
hinaus.
    »Das ging ja noch schneller, als ich befürchtet
hatte«, stöhnte Ariana, als die beiden außer Hörweite waren. Rebecca schwieg
und hielt sich an ihrem leeren Glas fest. »Eigentlich hatte ich dich beruhigen
wollen«, fuhr Ariana fort. »Die Frau mit dem Kind, das ist Mariella. Mariella
Savera!«
    Rebecca sackte noch weiter in sich zusammen, als
sie den Nachnahmen hörte.
    »Sieh mich an!«, befahl Ariana. Als Rebecca
gehorchte, schimmerten Tränen in ihren Augen.
    »Du Dummchen, es ist seine Schwester! Hörst du?
Nur seine Schwester! Und die kleine Stella ist ihre Tochter. Die beiden wohnen
zusammen mit ihrem Mann Sebastiano in Rom. Er war Immobilienmakler, aber
inzwischen führt er zusammen mit Mariella das Hotel Savera in Rom.«

 
    Fast sah es so aus, als wollte Rebecca sich
beruhigen, als sie erneut in sich zusammensackte und sagte: »Aber Emilia!«
    Ariana seufzte.

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