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Sommer in Venedig

Sommer in Venedig

Titel: Sommer in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joleen Carter
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strichen und
einem Mund, der ihr Haar küsste.
    Rebecca rekelte sich wohlig und die Morgensonne
streichelte ihren nackten Körper. Plötzlich schrak sie hoch. Gregorio! Sie war
in seinen Armen eingeschlafen. Und nun war sie nackt. Und er war fort. Auf
einmal fror sie und griff eilig nach dem Badelaken, auf dem sie geschlafen
hatte. Sogar der Teller und die Flasche waren verschwunden. Einzig ein paar Krümel
auf der orangefarbenen Tischdecke gaben Rebecca die Gewissheit, die letzte
Nacht nicht nur geträumt zu haben. Allerdings war sie nicht sicher, ob dieser
Umstand sie glücklich oder traurig stimmen sollte.
    Immerhin war es noch früh und da sie glücklicherweise
keine Kopfschmerzen davongetragen hatte, machte sie sich bereit für den neuen
Tag.

 
    Das ganze Hotel schien noch zu schlafen, sich von
dem Fest zu erholen. Nur die Küchenmädchen wuselten schon in Küche und Lounge
herum. Die Spuren vom Vorabend wollten beseitigt und das Frühstück vorbereitet
werden. So wunderte es Rebecca nicht, dass Ariana bereits einen Cappuccino für
sie bereithielt.
    »Ich sehe, es geht dir besser«, befand die
Italienerin. »Gut siehst du aus in deinem Ausgehkleid.«
    Rebecca freute sich. »Es ist so schön luftig. Ich
fürchte nur, es wird mir trotzdem warm werden da draußen.«
    Sie zeigte zum Fenster, wo die Sonne schon vom
Himmel strahlte.
    »Und ja, es geht mir wieder gut. Gregorio hat
mich im Hof erwischt, als es mir schlecht ging. Er hat mich so lange gefüttert, bis ich
wieder nüchtern war.«
    Rebecca lachte zunächst, konnte aber dem
kritischen Blick der Freundin nicht standhalten und sah schließlich beschämt zu
Boden. »Davvero? So, so, Gregorio war also mal wieder im rechten Moment zur
Stelle. Das sieht ihm ähnlich.«
    Rebecca stimmte in Arianas Lachen mit ein,
wenngleich ihre Worte ihr einen Stich versetzten.
    Es war also, wie sie dachte: nichts als der erste
Schachzug in seinem Spiel.

 
    Rebecca war jedoch nicht gewillt, sich den heutigen
Tagdurch trübe Gedanken verderben zu lassen. Sie küsste dieFreundin
auf beide Wangen und machte sich auf den Weg.
    Da das Hotel Savera sich bereits in unmittelbarer
Nähe der Piazza San Marco befand, machte sich Rebecca zu Fuß auf den Weg. Den
Reiseführer und ihr Handy, das mit einem Fotoapparat ausgestattet war, sowie
eine Flasche Wasser und ein belegtes Brötchen trug sie in einem kleinen
Rucksack bei sich.
    Auf der Piazza San Marco war es zu dieser frühen
Stunde noch relativ leer. Nur die Tauben suchten nach Essbarem, das die
Touristen am Vorabend fallengelassen hatten. Rebecca stand auf der Piazza und
wusste nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte. Auf dem weitläufigen Platz erhob
sich der wunderschöne Dogenpalast. Was für ein beeindruckendes Zeugnis vergangener
Zeiten. Sie konnte nicht umhin: Ein paar Fotos musste sie schießen.
    Von außen bestand der Palazzo Ducale aus drei Flügeln:
dem Südflügel, der zur Lagune zeigte, dem Westflügel, in Richtung des Platzes
und dem Ostflügel an der Kanalseite. Hier befand sich auch die Seufzerbrücke.
    Der Dogenpalast wurde erst richtig schön durch
die zweigeschossigen Arkadenreihen. Der geschlossene Teil des Bauwerks darüber
war aus weißem und rosa Marmor. Auf den Ecken des Gebäudes bewunderte Rebecca
die Statuen. In ihrem Reiseführer hatte sie gelesen, dass sie aus dem 14.
Jahrhundert stammten.

 
    Wenig später betrat sie den Dogenpalast. Das heißt,
sie gelangte zunächst in den Innenhof. Im hinteren Teil des Hofes sah Rebecca
eine breite Treppe sowie einen reich dekorierten Triumphbogen. Auf der obersten
Stufe hatte der Doge seinen Schwur zu leisten gehabt, bevor er einst sein Amt
hatte antreten können, so hatte sie gelesen.
    Im Inneren des Dogenpalastes gab es Sitzungssäle,
Folterkammern, ein Gefängnis und natürlich die Privatgemächer des Dogen zu
besichtigen.
    Kaum war Rebecca wieder an der frischen Luft,
bewunderte sie ein weiteres Bauwerk: die Biblioteca Marciana, die
Nationalbibliothek. Diese wirkte so herrlich und prunkvoll, dass Rebecca sich wünschte,
darin die Klassiker studiert zu haben.
    Blickte sie gen Himmel, sah sie den Marcusturm.
Und wenige Schritte weiter ließ sie auch schon das nächste Kunstwerk ehrfürchtig
stehen bleiben: Il Torre dell‘ Orologio, der berühmte Uhrturm an der Piazza San
Marco, erbaut im Stil der Renaissance bis 1499 n. Chr. Ein sternenübersätes,
blaues Mosaikfeld und der Markuslöwe verstärkten sein Erscheinungsbild. Die
Prunkuhr zeigte neben der Zeit auch

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