Sommer, Sonne, Ferienliebe - Fetenflirts und Fußballfieber: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)
passt zu dem See, der zum Hotel gehört; die geschwungenen Linien sehen aus wie wilde Wellen.
Seit einigen Tagen haben wir – meine beiden Freundinnen Vanessa und Wiebke, mein Freund Philipp aus dem Nachbardorf, der Jung-Koch Nasi und mein Stiefbruder Valentin – unsere Begeisterung für Fußball entdeckt. Das heißt, die Begeisterung ist nicht bei allen gleich. Sportgeist bringen eigentlich nur Philipp und ich mit – und wenn man so will, auch Nasi. Aber der steht sich zu oft selbst im Weg, um ernsthafte Konkurrenz für Philipp und mich zu sein.
Wiebke und Vanessa machen wohl nur mit, weil ihnen nichts Besseres einfällt.
Wiebke ist mit ihren überflüssigen Pfunden nicht der Typ, der gern ins Schwitzen kommt, und Vanessa hat bei sportlicher Betätigung immer die Angst, dass dann ihre Frisur nicht mehr richtig sitzt. Andererseits ist bei uns in der Villa Wildsee im Moment nicht viel los, zumindest aus Vanessas Sicht. Im Hotel wohnen zurzeit nur Mädchen, ein Sportverein aus Rostock, der hier ein Fußballcamp aufzieht. Gestern sind sie angekommen – in zwei Wochen soll ein großes Turnier in der Kreisstadt stattfinden, auf das sich die 13- und 14-jährigen Girlies mithilfe ihres Trainers Mark vorbereiten.
Ein Fußballfeld gibt es in der Nähe der Villa Wildsee nicht, aber hier auf dem Rasen, den Hausmeister Heinz Hecke in seinem grauen Kittel am Morgen noch gemäht hat, lässt sich ganz gut trainieren. Sicher werden die Mädchen hier auch ihre Fitness- und Ballübungen machen, aber die meiste Zeit trainieren sie auf einem Platz in der Kreisstadt, auf dem auch das große Turnier stattfinden wird.
Wiebke ist inzwischen aufgestanden, hat sich den Ball unter den Arm geklemmt und trabt auf uns zu. »Ich hab so einen Hunger. Ob dein Opa die Pizza schon in den Ofen geschoben hat?«
Ich lege ihr für einen Moment einen Arm um die Schulter und küsse sie auf die Wange. Zu süß, die Wiebke mit ihrem unstillbaren Appetit. »Gute Idee, kommt, lasst uns mal nachschauen.«
Nasi hat sich aufgerappelt und schließt sich uns an, als wir um die Villa und die Scheune herum auf die Vorderseite des Hotels zusteuern. Er hinkt und hat eine Leidensmiene aufgesetzt. Ich nehme es inzwischen mit Humor. »Altes Kriegsleiden, hm?«
»Sehr witzig«, mault er. »Beim nächsten Mal zahle ich dir das heim. Geht ja gar nicht, dass so eine Rotzgöre wie du mich zu Boden foult.«
»Versuch’s doch«, gebe ich schnippisch zurück. »Wenn ich richtig Gas gebe, kriegst du mich sowieso nicht.«
»Wart’s ab«, nuschelt er.
»Warum hilfst du Opa eigentlich nicht bei der Pizza?«
»Geht dich das was an?«, giftet er zurück. »Aber wenn du es genau wissen willst: Er hat mir freigegeben, weil ich am Mittag schon den ganzen Teig geknetet, Gemüse geschnippelt und Käse gerieben habe. Er brauchte die Pizza nur noch in den Ofen zu schieben. Da guckste, was?«
Ich gucke genau genommen wie immer, aber Nasi ist ja für seine blöden Sprüche bekannt. Und ich für meinen versöhnlichen Charakter. Ich halte ihm die offene Handfläche zum Abklatschen hin. »Friede, Nasi?«
Er grummelt und kickt einen Stein weg, der ihm im Weg liegt.
»Na, komm schon, Michael.« Ich kann sehr charmant sein, wenn es von Vorteil ist. Nasi hasst seinen Spitznamen, den ihm seine Vorliebe für Nasi Goreng und sein ausgeprägter Zinken im Gesicht eingebracht haben. Mit seinem richtigen Namen ist er immer zu packen.
Er grinst schief auf mich herab. »Aber ein Foul war es doch«, sagt er und schlägt ein.
»Hey, da sind die Mädels!«, ruft Valentin und setzt die Kamera wieder an, genau auf die Fußballerinnen ausgerichtet, die in diesem Augenblick über den Parkplatz auf den Eingang des Hotels zuschlurfen. Sie tragen noch ihre Trikots und Sportschuhe, und alle lassen die Köpfe hängen, sodass ihnen die teils langen Haare wie Vorhänge ins Gesicht fallen.
Valentin gibt schon wieder den Reporter. »Sehen so Verlierer aus? Was ist den bildhübschen Kickerinnen widerfahren, die bei dem großen Kreisstadtturnier als die Favoriten an den Start gehen werden? Sind sie nur in Meditation und Konzentration oder mussten sie die erste Niederlage der Saison einstecken? Kaum zu glauben, dass so gut aussehende Sportlerinnen ein Match verlieren könnten!«
Ich stöhne auf, während Vanessa und Wiebke neben mir kichern. Ich kann das nicht lustig finden, was mein Stiefbruder da an Macho-Gelaber von sich gibt. Was hat denn bitte schön das Aussehen einer Sportlerin mit ihrem Talent zu
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