Sommer, Sonne, Ferienliebe - Fetenflirts und Fußballfieber: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)
»Tja, das sollte besser nicht passieren«, murmelt er vor sich hin.
Ich runzele die Stirn. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit. Das klingt, als hätte mein Stiefbruder noch ein kleines mieses Geheimnis ... Aber sosehr wir ihn auch bedrängen, an diesem Abend rückt er nicht mit der Sprache heraus.
In dieser Nacht kann ich kaum schlafen vor Aufregung, und dann ist es endlich so weit!
Am Morgen in der Umkleidekabine gibt uns Trainer Mark letzte Anweisungen. Für jede hat er einen passenden Spruch. Zu mir sagt er: »Gib alles, Lilly! Schmettere den Ball, dass er mit der Torfrau in den Kasten fliegt!«
Ich verspreche es ihm mit klopfendem Herzen.
Und dann geht auf einmal die Tür auf und Alina mit ihrem Gipsarm kommt herein. Merle springt sofort auf und fällt ihr um den Hals.
»Hallo, ihr«, sagt sie. »Ich wollte euch doch noch alles Gute wünschen. Meine Eltern hatten zum Glück ein Einsehen und haben mich hierher gefahren. Ich muss euch doch gewinnen sehen ...«
Die anderen begrüßen sie herzlich. Dann wendet sich Alina an mich. »Lilly, ich bin sooo froh, dass du mich ersetzt.« Sie hat tatsächlich Tränen in den Augen vor Dankbarkeit. »Ich hätte mir ewig Vorwürfe gemacht, wenn durch mich das Turnier für meine Mannschaft ausgefallen wäre.«
Neben mir sehe ich Merle, die auf ihrer Unterlippe kaut. Sie wirft mir einen Blick zu und versucht das erste Lächeln, das ich von ihr sehe.
Um zehn Uhr ist Anpfiff des ersten Spiels! Mein erstes offizielles Fußballspiel vor proppenvollen Zuschauerrängen!
Alle meine Leute sind da: Wiebke, Vanessa, Philipp, Valentin, Nasi, mein Papa Frank, seine Frau Angela – und zu Wiebkes und Vanessas grenzenloser Freude sind nicht nur Malte und Marvin gekommen, sondern auch ihre komplette Mannschaft! Die haben sich ein preiswertes Gruppenticket der Bahn besorgt und sind vollzählig angereist, nachdem Malte ihnen erzählt hatte, was hier los ist! Wahrscheinlich hat er nicht unerwähnt gelassen, dass die Kickerinnen alle fantastisch aussehen und solo sind ... Na, auf die Party heute Abend im Keller der Villa Wildsee bin ich jetzt schon gespannt.
Während des Turniers habe ich aber keine Zeit, auf meine Fans zu achten. Ich bin voll auf die Spiele konzentriert. Ich versuche, immer den Überblick zu behalten und mich so oft wie möglich freizulaufen. Merle gibt mir heute zu meiner großen Überraschung echte Traumpässe, fast genau auf meinen Fuß. Die ersten beiden Spiele gewinnen wir drei zu zwei und eins zu null. Yeah, wir sind im Endspiel!
Ich bin voll im Fußballfieber und hoch motiviert. Zu zwei der Tore, die wir bislang erzielt haben, habe ich knapp vor dem Kasten die kurzen Pässe gegeben. Mark kommt aus dem Loben gar nicht mehr heraus! Und auf den Zuschauerrängen haben meine Leute inzwischen La-Ola-Wellen in Gang gesetzt.
Im Endspiel passiert es dann. In der 89. Minute, als es eins zu eins steht und wir alle schon mit einer Verlängerung rechnen, gibt mir Merle einen ihrer exakten Pässe. Ich bündele alle Power, zu der ich fähig bin, schicke sie in meinen rechten Fuß, nehme das Leder an und brettere den Ball mit einer solchen Wucht ins rechte obere Eck, dass ich selbst vom Rückstoß hart auf den Hintern falle. Die Torfrau fliegt in die rechte Ecke, aber zu spät! Der Ball ist drin – und der Schiedsrichter pfeift ab!
»Das Spiel ist aus! Das Spiel ist aus!«, höre ich über den Applaus hinweg Valentin mit kippender Stimme schreien.
Ich liege immer noch fassungslos auf dem Boden, als die Traube meiner verschwitzten Mannschaftskameradinnen über mich fällt und mich völlig bedeckt. Der Jubel hallt mir in den Ohren, ich bade in einer Sturmflut aus Küssen und Umarmungen und kann nur noch strahlen vor Glück!
Wir haben gewonnen, ja, wir haben das Turnier gewonnen! Arm in Arm hüpfen wir nun im Kreis, schreien unseren Schlachtruf und verneigen uns vor unseren jubelnden Fans, die Fähnchen und Schals schwenken.
Endlich dürfen unsere Leute auf den Platz rennen. Im Nu bin ich umzingelt. Philipp küsst mich mitten auf den Mund und das ist fast genauso schön wie ein Mannschaftssieg.
Vanessa und Marvin nehmen mich auch in die Arme – und siehe da, die beiden stehen Hand in Hand da! Nanu? Haben die sich inmitten des Freudentaumels etwa für ein kurzes Liebeswochenende wiedergefunden? Ihre verliebten Blicke jedenfalls sprechen Bände. Ich gönne es Vanessa von Herzen. Und Wiebke auch, wie sie mir zuflüstert, als sie mir gratuliert.
»Was ist da
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