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Sommerflimmern (German Edition)

Sommerflimmern (German Edition)

Titel: Sommerflimmern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Krämer , Sophie Berger
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engeren Auswahl. Eine davon in Zehlendorf, in der Nähe meiner Eltern. Also bitte. Das muss wirklich nicht sein. Dann noch eine in Charlottenburg. Das wäre praktisch, weil ich es zur Uni nicht weit hätte. Und die dritte ist im Prenzlauer Berg. Ganz nah bei Annas Wohnung. Ich muss meinen Vater unbedingt überzeugen, dass das die richtige ist.
    »Na, endlich. Ich muss ehrlich sagen, dieser Stadtteil geht mir gehörig auf die Nerven. Hier scheint jeder zu machen,was er gerade will … so was von rücksichtslos. Charlotte? Hörst du mir zu?«
    »Klar, Mama.«
    Schließlich halten wir vor einem Altbau am Kollwitzplatz und ich stecke die Notenblätter in meine Tasche.
    »Ich kann dich leider nicht abholen kommen, aber …«
    »Kein Problem, ich nehme die Bahn.«
    Gerade als ich die Autotür schließen will, hält meine Mutter mich auf. Natürlich hält sie mich auf. Seit vor zwei Jahren die Tochter aus der Nachbarvilla ziemlich brutal ausgeraubt worden ist, flippen meine Eltern völlig aus, wenn es um meine Sicherheit geht.
    »Charlotte, nein! Natürlich fährst du nicht mit der Bahn. Weißt du eigentlich, was in Berliner U-Bahnen heutzutage los ist?«
    »Hm … ich vermute, da sind Leute, die zur Arbeit fahren, und Leute, die einen Ausflug machen, und Leute, die zu einer Verabredung fahren, und …«
    »Sei nicht albern, Schatz. Nein, ich habe Alexander Bescheid gegeben, er wird dich abholen. Und bitte, komm direkt nach Hause. Du wirst Zeit brauchen, dich für den Abend zurechtzumachen. So, ich muss weiter. Viel Spaß!«
    Seufzend schließe ich die Autotür. Ich muss unbedingt mit meinen Eltern sprechen. Das geht so gar nicht mehr. Ich meine, ich bin jetzt 18! Soll ich etwa mit Bodyguard zur Uni gehen? Paps wäre von der Idee wahrscheinlich sogar ganz angetan. Selbst Alex tut manchmal so, als sei ich nichtseine Freundin, sondern seine kleine Schwester. Ich weiß ja, dass Paps ihn ordentlich bearbeitet hat, damit er auch bloß immer fein auf mich aufpasst. Langsam nervt das. Für einen Augenblick spüre ich den Impuls, Anna anzurufen und den Klavierunterricht sausen zu lassen. Immerhin wohnt Anna auf der Schönhauser Allee, zu Fuß höchstens zehn Minuten. Dort hat sie eine eigene Wohnung, seit sie 16 ist. Anna und ihre Mutter hatten, gelinde gesagt, etwas zu viel Stress. Aber dafür kann Anna ziemlich gut für sich selber sorgen. Ich suche zögernd in den Kontakten meines Handys Annas Nummer heraus, sehe zu dem bunt bepflanzten Balkon meiner Lehrerin hoch, dann wieder auf das Display. Schließlich drücke ich die rote Taste, stecke das Handy wieder in meine Tasche und mache mich auf den Weg zum Eingang des Altbaus. Dort angekommen, erlebe ich eine kleine Überraschung. Ich klingle und klingle und nichts passiert. Wie ein Lichtchen durch den Nebel kommt mir langsam, aber sicher die Stimme meiner Klavierlehrerin in den Sinn. Sie hat mir beim letzten Mal gesagt, sie wäre in den nächsten vier Wochen nicht in Berlin. Ha! Sofort krame ich das Handy wieder raus und rufe Alexander an. Er ist noch in der Uni und kann erst in zwanzig Minuten da sein. Also setze ich mich auf eine Bank und wähle Annas Nummer.
    »Yep?«
    »Hey, Anna, ich bin’s. Hör mal, ich bin gerade in der Nähe, bist du zu Hause?«
    »Nee, leider nicht, bin noch unterwegs. Ich dachte, du sitzt schon zu Hause vorm Spiegel und flechtest dir Gänseblümchen ins Haar?«
    »Ha, ha, zu komisch … Wenn du heute Abend vorbeikommen würdest, würdest du sehen, dass bei so was keiner Blümchen im Haar trägt. Bitte bitte, komm doch. Das wird gar nicht so schlimm, ich verspreche es!«
    »Doch, das wird es.«
    »Jaaa … du hast ja recht. Das wird ein echtes Small-Talk-Inferno. Selbst Verwandte, die ich noch nie gesehen habe, werden da sein, ganz zu Schweigen von Paps’ halber Firma samt Anhang … und du weißt ja, wie ich es liebe, im Mittelpunkt zu stehen.«
    »Immer schön lächeln, Süße, du schaffst das schon. Und denk dran, am Wochenende feiern wir beide nach. Es bleibt doch dabei, oder?«
    Ich muss plötzlich lang und ausgiebig gähnen.
    »Ist das ein Ja oder ein Nein?«, scherzt Anna.
    »Oh, sorry, natürlich ein Ja. Irgendwie schlafe ich im Moment wohl nicht genug.«
    »Aha! Heißt das, dass du und Alex …?«
    »Nein, nein, noch nicht … ich habe einfach nur seit Kurzem so einen beknackten Traum, von dem ich immer aufwache. Und das jede Nacht. Das nervt langsam.«
    »Erzähl.«
    Ich schildere Anna den Traum, den ich schon seit gut zwei Wochen

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