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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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sah, ging er auf sie zu und erkundigte sich ängstlich: “Ist mit dir alles in Ordnung, Annis? Mr. Benson hat mir erzählt, was heute Nachmittag bei der neuen Zollstation passiert ist.”
    “Sei unbesorgt, Charles”, antwortete Annis lächelnd. “Ich fühle mich wohl, möchte so etwas jedoch nicht noch ein zweites Mal miterleben müssen. Wie reizend von dir, mir diese prächtigen roten Rosen mitzubringen!”
    “Sie sind nicht von mir, sondern von Mr. Ingram”, stellte Charles richtig. “Er ist sehr bestürzt über den unangenehmen Zwischenfall.”
    “Dann danke ihm bitte in meinem Namen für die freundliche Geste”, sagte Annis, nahm den Strauß entgegen und legte ihn auf das Sideboard. “Bitte, setz dich”, forderte sie den Vetter auf, ließ sich in einem Fauteuil nieder und schüttelte dann beim Anblick von Charles’ immer noch ernster Miene lächelnd den Kopf. “Nun hör auf, dir meinetwegen Gedanken zu machen.”
    “Ich habe gehört, dass Lord Ashwick die Leute zur Raison gebracht hat”, äußerte Charles fragend.
    “Ja, das stimmt”, bestätigte Annis ruhig.
    “Seltsam!”, murmelte Charles.
    “Wieso findest du das seltsam?”, wunderte sie sich.
    “Nun, mir ist nicht zum ersten Mal zu Ohren gekommen, dass er bei einem solchen Aufruhr zugegen war. Manchmal habe ich den Eindruck, dass er dahintersteckt!”
    Befremdet zog Annis die Augenbrauen hoch. “Was für eine absurde Annahme, Charles!”, entgegnete sie irritiert. “Im Übrigen ist er erst hinzugekommen, als die Leute sich bereits prügelten. Die Handgreiflichkeiten wurden durch Mr. Marchant ausgelöst, wie Mr. Benson dir gewiss berichtet hat.”
    “Ja”, musste Charles zugeben. “Aber man kann die Bevölkerung auf mancherlei Weise aufstacheln. Schließlich ist Lord Ashwicks Bruder Vikar in Eynhallow und dafür bekannt, dass er flammende Predigten gegen jede Art von Ausbeutung hält.”
    “Wenn er Ashwick auch nur im Mindesten ähnlich ist, kann ich mir gut vorstellen, wie harsch er formuliert.”
    “Nanu, was hat Seine Lordschaft gesagt, das dich zu dieser Äußerung veranlasst hat?”, wunderte sich Charles.
    “Nichts Besonderes”, antwortete Annis ausweichend, weil sie ihm nicht sagen wollte, dass sie von Ashwick über den augenblicklichen Zustand von Starbeck informiert worden war. “Ich finde seine Ausdrucksweise gelegentlich jedoch reichlich unpassend.”
    “Ich dachte, er gefällt dir”, erwiderte Charles verdutzt.
    Im Stillen gab Annis ihm recht, beabsichtigte jedoch nicht, ihm anzuvertrauen, dass sie tatsächlich ein Faible für Ashwick hatte. “Ach, wirklich?”, fragte sie leichthin.
    “Ja”, sagte Charles überzeugt. “Bei der Ballettvorstellung hatte ich den Eindruck, dass ihr beide euch gut versteht.”
    “Soweit ich weiß, ist es Miss Mardyn, mit der er sich bestens versteht”, sagte Annis spitz und spürte sich leicht erröten. “Ich bin jedoch nicht gelaunt, mich über ihn zu unterhalten. Vielmehr muss ich mit dir über Starbeck reden.” In diesem Moment wurde an die Tür geklopft, und auf Annis’ Geheiß kam Tottenham, den Servierwagen vor sich herschiebend, in den Salon.
    Charles wartete, bis der Butler den Tee eingeschenkt und sich entfernt hatte. Dann fragte er: “Welchen Eindruck hast du von Starbeck gewonnen, Annis?”
    “Ich bin entsetzt, Charles!”, antwortete sie ehrlich. “Das Dach ist undicht. Wasser dringt in mehrere Räume ein, insbesondere in eins der Schlafzimmer. Auf Grund der Feuchtigkeit, die durch die zerbrochenen Fensterscheiben dringt, ist die Eingangstür stark verzogen und hat außerdem Risse bekommen. Zu allem Überfluss habe ich auch noch Mäuse im Haus gesehen. Es ist vollkommen vernachlässigt. Die Instandsetzungsarbeiten würden mich ein Vermögen kosten, das ich nicht habe.”
    Müde strich Charles sich über das Haar und erwiderte: “Ich habe versucht, das Gebäude vor dem Verfall zu bewahren, und das mir von dir geschickte Geld an Mr. Shepard weitergegeben, damit er es für notwendig gewordene Reparaturen verwendet.”
    “Das hat er mir erzählt und hinzugefügt, diese Mittel würden nicht ausreichen. Zudem wärst du selten in Starbeck, weil du sehr beschäftigt seist.”
    “Leider trifft das zu”, räumte Charles schuldbewusst ein. “Die Wahrnehmung von Mr. Ingrams Interessen nimmt viel Zeit in Anspruch.”
    “Mr. Shepard hat auch erwähnt, die Ernten der letzten beiden Jahre seien schlecht ausgefallen und der vergangene Winter sei sehr hart gewesen, sodass

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