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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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wegen Störung der öffentlichen Ordnung belangen lassen”, sagte Adam kalt.
    “Ich bitte um Entschuldigung, Mylord”, erwiderte Jeremiah betreten. “Es war nicht meine Absicht, Ihre Ladyschaft in Bedrängnis zu bringen.”
    “Zahlen Sie den Wegezoll, und verschwinden Sie!”, befahl Adam streng und schaute dann Lady Wycherley an. “Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Madam?”, fragte er freundlich.
    “Nein, danke”, antwortete sie. “Ich werde die verlangte Abgabe entrichten und dann die Fahrt nach Starbeck fortsetzen.”
    “Wenn es Ihnen recht ist, möchte ich vorher noch mit Ihnen reden, und zwar unter vier Augen.”
    “Hier?”
    “Warum nicht?”, fragte er und schwang sich aus dem Sattel. “Wenn Sie bitte aussteigen würden.”
    Unschlüssig schaute Annis ihn an und entschied sich nach einem Moment, seiner Aufforderung zu entsprechen.
    Als sie sich erhob, öffnete Adam den Wagenschlag für sie und half ihr beim Aussteigen. “Fahren Sie zur nächsten Straßenkreuzung voraus”, rief er dann dem Kutscher zu, “und warten Sie dort auf Lady Wycherley.”
    Brian Wilcox warf ihr einen fragenden Blick zu und erkundigte sich: “Ist Ihnen das genehm, Madam?”
    “Ja, Wilcox”, antwortete sie, wenngleich sie nicht begriff, warum der Earl unbedingt mit ihr reden wollte.
    Adam hielt den Rappen kurz am Zügel und äußerte entschuldigend: “Es tut mir leid, dass ich Sie aufhalte, Madam.”
    “Was wünschen Sie?”
    Er überging die Frage und sagte, während er sich langsam in Bewegung setzte: “Ich hoffe, der Zwischenfall belastet Sie nicht zu sehr, Madam. Aller Wahrscheinlichkeit nach wäre Ihnen nichts geschehen, aber die Lage sah sehr bedrohlich aus.”
    “Dummerweise bin ich zwischen die Fronten geraten”, erwiderte Annis und berührte erneut die schmerzende, aber nicht mehr blutende Schläfe. “Zum Glück sind Sie rechtzeitig eingetroffen”, fuhr sie dankbar fort. “Wer weiß, was sonst passiert wäre.”
    “Sie sind verletzt, Madam”, stellte Adam betroffen fest. “Kommen Sie näher, damit ich mir die Wunde ansehen kann.”
    “Ach, das ist nicht nötig”, entgegnete Annis. “Das ist nur ein Kratzer.”
    “Gleichviel, ich möchte sicher sein, dass Sie nicht ernsthaft verletzt sind”, erwiderte Adam, zog sie unter eine Eiche und ließ die Zügel des Rappen fallen. Dann umfasste er Lady Wycherleys Kinn und drehte sacht ihr Gesicht ins Sonnenlicht.
    Seine Berührung war behutsam und unpersönlich, aber dennoch stockte Annis der Atem, und sie musste sich zwingen, nicht zurückzuzucken. Auf diese zarte Weise war sie noch nie von jemandem angefasst worden.
    “Sie haben eine kleine Wunde an der Schläfe”, stellte Adam fest, “die jedoch bald verheilen und keine Narbe hinterlassen wird.” Er ließ die Hand sinken und blickte auf Lady Wycherleys Mund.
    Plötzlich hatte Annis das Gefühl, zwischen ihnen beiden bestehe eine starke sinnliche Spannung. Innerlich zitternd, äußerte sie leise: “Ich muss zu meiner Kutsche, Sir.”
    Schweigend trat er zur Seite. “Selbstverständlich begleite ich Sie”, versicherte er, hob die Zügel des grasenden Rappen auf und führte ihn zur Straße zurück.
    Dort angelangt, sagte Annis kopfschüttelnd: “Ich finde es unfassbar, dass das Reisen in dieser Gegend plötzlich so gefährlich geworden ist!”
    “Wir leben in harten Zeiten, Madam”, meinte Adam, “und Mr. Ingram schröpft die kleinen, ohnehin schon ihr Leben mehr schlecht als recht fristenden Leute noch mehr. Sie haben miterlebt, wie sehr sie die Einrichtung weiterer Zollstationen ablehnen. Die Frage ist, wen sie mehr hassen – Mr. Ingram seiner Habgier wegen oder Ihren Vetter, der ihm zur Seite steht.”
    Flüchtig presste Annis die Lippen zusammen. Sie billigte es nicht, dass Charles Mr. Ingram juristisch vertrat, und war gleichzeitig um sein Wohlergehen besorgt. Zwar hatten der auf dem Gelände von Starbeck wohnende Mr. Shepard ihr in einem Brief von den Unruhen berichtet, doch nun war sie selbst Augenzeugin der Auseinandersetzungen geworden. “Mir war nicht bewusst, wie ernst die Situation ist”, erwiderte sie betroffen, “obwohl ich in den Zeitungen über den Aufruhr gelesen habe, den es nach der Einzäunung des öffentlichen Weidegrundes von Shawes gegeben hat. Ich bin auch über die Brandanschläge informiert, die auf Mr. Ingrams Gut unternommen wurden. Dennoch habe nicht damit gerechnet, dass die Antipathie der Leute so stark ist.”
    “In der Stadt vergisst man schnell,

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